Seite 2: Sacred Citadel im Test - Die Suche nach dem verlorenen Spaß

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Den Sandmann im Nacken

In der Theorie sind die Zutaten für abwechslungs- und actionreiche Arcade-Prügeleien also vorhanden, in der Praxis verkommt Sacred Citadel aber zu zäher Wiederholungsarbeit. Statt fintenreicher Juggle-Kombos oder geschicktem Einsatz unserer Spezialangriffe, hatten wir im Test mit einer Standardtaktik durchwegs Erfolg: Hat man ein Gegner-Bündel in Schlagreichweite, hämmert man wie bekloppt auf den Standardangriff und die Feinde haben keine Chance auf einen Konter. Da deren Lebensleisten darüber hinaus recht langsam dahin schmelzen, ist der Spielfluss geprägt von zäher Wiederholungsarbeit, die schnell ermüdend wirkt.

Überhaupt zieht sich eine gewisse einschläfernde Wirkung als Tendenz durch das Spieldesign. Sacred Citadel fehlt es an Höhepunkten und frischen Akzenten. Die Story kann wie gesagt kaum bei Laune halten und die im Grunde recht imposanten Bosskämpfe am Ende der vier Akte verlieren durch die Belanglosigkeit der Geschichte jegliche Brisanz. Die vier Charaktere haben zwar ihre Eigenheiten, spielen sich aber viel zu ähnlich etwa wiederholte Durchläufe als Solokämpfer zu rechtfertigen.

Auflockernde Spielelemente wie eine Fahrt in einem Fantasy-Panzer oder kurze Segmente auf Reittieren sind arg kurz geraten, die Level haben kaum Wiedererkennungswert (bzw. unterscheiden sich nur in der Farbgebung) und die RPG-typische Sammelwut nach neuer Ausrüstung will auch nicht zünden, da deren bessere Effekte im Fließband-Gemetzel kaum spürbar sind. Nach nur vier Stunden ist die einschläfernde Arbeit auch schon wieder vorbei.

Die Optik hat ihre hübschen Momente - wie an diesem Wasserfall - wird aber im Spielverlauf immer eintöniger. Die Optik hat ihre hübschen Momente - wie an diesem Wasserfall - wird aber im Spielverlauf immer eintöniger.

Hass auf die Heimorgel

Auch teils unterirdische Präsentation trägt ihr Scherflein Schlafsand zum trägen Erlebnis bei. Der Cel Shading-Stil ist mal was anderes in der Sacred-Serie, bleibt wegen fehlender Details, hässlicher Texturen und eigenwilligem Kontrast aber deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Musik ist ein generisches Heimorgel-Gedudel das stets über mehrere Level hinweg in demselben Loop stecken bleibt.

Nach den untoten Matrosen fordert uns der Kapitän zum Duell - ein weiterer monotoner Kampf wartet. Nach den untoten Matrosen fordert uns der Kapitän zum Duell - ein weiterer monotoner Kampf wartet.

Mit dem Sound können wir uns hingegen überhaupt nicht anfreunden. Als Beispiel für die billigen Effekte kann der Bogen des Waldläufers herhalten, der klingt, als würde jemand ganz schnell »Pit-Pit-Pit-Pit-Pit« sagen. Einige Bugs, etwa wenn die KI an Objekten hängen bleibt oder ein Fischmonster plötzlich aus solidem Erdboden auftaucht, runden das billig produzierte Gesamtbild von Sacred Citadel gebührend ab.

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