Alles im Griff?
Ein großes Manko von Sacred 2: Fallen Angel ist die überfrachtete, unübersichtliche Menüstruktur: Um selbst einfache Transaktionen beim Händler durchzuführen, klickt ihr euch mit den Schultertasten durch die einzelnen Seiten. Hier geht häufig der Überblick verloren, ob ihr gerade dem Verkäufer in die Taschen schaut oder euer eigenes Inventar betrachtet. Schlimm wird es bei den Rüstungen und Waffen – zu oft ist nicht klar ersichtlich, welche Gadgets eure Werte steigern oder senken. Zum Glück gibt es zwar eine automatische Variante, die euch die scheinbar besten Rüstungsteile auf den Leib schneidert.
Der Komfort im Spiel lässt ebenfalls oft zu wünschen übrig: Manche Personen, wie Schmiede oder Händler lassen trotz Karte in den verwinkelten Gassen nur schwer finden. Auch der ein oder andere Seelenstein hätte langen Laufwegen Einhalt geboten – während in manchen Gebieten von Ancaria quasi an jeder Ecke Checkpoints aufgestellt wurden, ging Ascaron in anderen Bereichen wohl die Rücksetz-Genehmigung aus. Ein großes Lob verdient die Multiplayer-Komponente: Bis zu vier Krieger können sich jederzeit in ein laufendes Spiel einklinken und sich sofort zum Host auf der Karte beamen lassen. Im Verbund steigert sich die Monsterjagd zum echten Party-Hit, vor allem, wenn ihr eure Fähigkeiten sinnvoll kombiniert und so in Sekundenschnelle für Ruhe sorgt. Blutigen Einsteigern bietet das sogar die Möglichkeit, ihren Charakter schneller aufzuleveln: Steigt einfach in das Spiel eines Profis ein und hängt euch an die späteren Missionen mit dran!
Schöne, alte Welt
Grafisch gibt sich Sacred 2: Fallen Angel atmosphärisch, wenn auch nicht spektakulär: Die Stimmung im Spiel wird toll übermittelt, daran können auch vereinzelte Ruckler (gerade bei weiter Kamera) und Clipping-Fehler nichts ändern. Richtig gut kommen manche Zaubereffekte, die pinkes oder grünes Licht effektvoll auf ihre Umgebung werfen, auch der Detailgrad der Gegner und Charaktere kann sich sehen lassen. Der Sound gehört mit dröger deutscher Sprachausgabe und einigen dudeligen Musikstücken ebenfalls nicht unbedingt zur Spitzenklasse, wirkt sich aber nicht negativ auf den Spielspaß aus – im Gegenteil: Wenn ihr durch die Wälder streift und sphärische Klänge aus den Lautsprechern tönen, ist die Stimmung perfekt. Der Soundtrack passt sich übrigens dynamisch dem Bildschirmgeschehen an: In ruhigen Szenen wirkt alles friedlich, tauchen Feinde auf, treibt euch die Musik zum Kampf an.
PlayStation 3-Version
Mittlerweile ist auch die PlayStation 3-Fassung von Sacred 2 in der Redaktion eingetrudelt. Spielerisch gleicht die Version für die Sony-Konsole der Xbox 360-Fassung komplett. Die einzigen Unterschiede sind optischer Natur. So wirkt Sacred 2 nicht mehr so übertrieben bunt wie noch auf der Microsoft-Konsole, sondern etwas blasser. Außerdem sind die Schatten minimal gröber als auf der PlayStation 3. Beide Versionen plagen Clipping-Fehler und die gerade bei großen Gegnerhorden teilweise heftigen Bildverschiebungen
Im direkten Vergleich wirkt die Xbox 360-Version von Sacred 2 einen Tick runder. Trotzdem könnt Ihr auch mit der PlayStation 3-Fassung nichts falsch machen.
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