Das Ende der Welt kommt 2012 – dank Risen 2: Dark Watersaber nicht erst im Dezember, sondern schon am 27. April, wenn das Piranha-Bytes-Rollenspiel in die Läden kommt. Denn in Risen 2 ist mittlerweile von den großen Taten des namenlosen Helden aus dem ersten Risennicht mehr viel übrig geblieben.
Überall auf der Welt haben sich die alten Titanen erhoben und verbrennen das Land. Und damit nicht genug, in Risen 2 tauchen nun auch noch Seeungeheuer auf, die Schiffe in die Tiefe reißen. Angesichts dieses Dramas hat sich der Namenlose als unbedeutender Lakai der Inquisition dem Suff ergeben und in Caldera niedergelassen, der letzte Bastion der Inquisition, eingeschlossen von Lavaströmen spuckenden Vulkanen.
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Als wir durch seine Augen dann auch noch miterleben müssen, wie ein Schiff Caldera anlaufen will, nur um kurz vor dem Ziel von einem Riesenkraken zerlegt zu werden, sind wir uns sicher: Die Risen-Welt ist dem Untergang geweiht. Zumindest, falls wir nicht schleunigst eingreifen: Wir haben die Betaversion von Risen 2 komplett durchgespielt und die ersten Stunden des Abenteuers am Stück erlebt.
Totklicken reloaded
Zum Beginn von Risen 2 suchen wir erstmal am Strand von Caldera nach Überlebenden – und erleben eine Überraschung: Unsere Flamme aus dem ersten Teil, die Piratentochter Patty, hat den Untergang überlebt, muss sich am Strand aber mit Sandteufeln herumschlagen, Mischlingen aus Käfern und Teufelsanglern (das sind diese Tiefseefische mit der leuchtenden »Laterne« am Kopf).
Hier lernen wir gleich das Kampfsystem kennen, das auch bald eine altbekannte Schwäche offenbart: Stupides Schnellklicken führt oft zum Ziel, besonders wenn wir den Gegner in eine Ecke oder gegen eine Wand gedrängt haben. Das wissen wohl auch die Entwickler, denn sie haben ein paar neue Kniffe ins Kampfsystem eingebaut.
So können wir mit dem Säbel in Fechtduellen gezielt parieren und kontern, was gegen einzelne menschliche Kontrahenten gut funktioniert, aber gegen Gruppen (immer nur ein Gegner anvisierbar) oder Tieren (Blocks funktionieren nicht) eher nichts bringt. Die Fechtanimationen könnten trotz Motion-Capture-Technik flüssiger sein, wirken aber zumindest glaubwürdig; Angriffs- und Parade-Bewegungen sind gut aufeinander abgestimmt und die Klingen prallen oft klirrend aneinander.
Von Tricks und Pistolen
Nervig ist, dass Risen 2 in Gruppenkämpfen dazu tendiert, spontan den anvisierten Gegner zu wechseln – etwa zu einem anderen Feind, der uns gerade von hinten angreifen will. Das kann von Vorteil sein, weil wir die Attacke dann noch abblocken können, hat aber den Nachteil, dass ein Feind, den wir so gut wie erledigt haben, plötzlich aus unserem Fokus verschwindet und uns weiterhin beharkt. Den Aus-den-Augen-Verlorenen dann wieder anzuvisieren, kostet einige Mühe.
Ausgereifter ist da schon der Gebrauch der Einhand-Schusswaffen. So können wir in der linken Hand eine Pistole führen, die wir jederzeit im Gefecht abfeuern können und die großen Schaden verursacht. Allerdings müssen wir präzise auf Timing und die Entfernung zum Gegner achten, überdies sind die Nachladezeiten üppig. So wird die Pistole nicht übermächtig, wir müssen sie taktisch klug einsetzen – ein Gewinn fürs Kampfsystem
Ebenso nützlich sind die neuen schmutzigen Tricks. So können wir Gegnern Sand in die Augen werfen oder Kokosnüsse (im Spiel »Gaganüsse« genannt) an den Kopf werfen. Solche Tricks erleichtern die Gefechte nicht nur, sondern sind manchmal auch zwingend nötig. So können sich Riesenkrabben in ihren Panzer zurückziehen, den wir nicht durchdringen können. Ein kräftiger Tritt kann da sehr behilflich sein. Im Kern bleibt das Kampfsystem also altmodisch und alles andere als perfekt, allerdings bereichert um interessante Neuerungen.
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