Ich komme wieder!
Danach erkunden wir den Wald, sammeln weitere Rohstoffe und wissen bereits, dass wir hierher später im Spielverlauf noch einmal zurückkehren werden. Warum? An etlichen Stellen kommen wir jetzt noch nicht weiter, mal ist eine Tür zu einem Bunker versperrt und erfordert eine stärkere Stemmaxt, mal entdecken wir einen Pfahl, an den wir einen Seilpfeil schießen können, um daran hochzuklettern.
Rise of the Tomb Raider weckt schon in den ersten Spielstunden eine enorme Lust, auf Entdeckungstour zu gehen und alle Geheimnisse im kalten Sibirien zu erkunden. Die Spielwelt unterteilt sich übrigens in diverse große offene Gebiete (der Wald, ein altes russisches Militärlager, Bergregionen etc.), die alle miteinander verbunden sind. Wenn wir dort Lagerfeuer entdecken, können wir schnell zwischen den Rastplätzen hin und herreisen, das erspart uns nervige Lauferei.
In den einzelnen Gebieten warten - typisch Tomb Raider - etliche Schätze und Artefakte auf ihre Entdeckung. Damit uns die nicht durch die Lappen gehen, können wir in jedem Abschnitt eine gut versteckte Karte mit allen Geheimnissen entdecken, alternativ nutzen wir unsere Überlebensinstinkt-Sicht.
Diese Funktion wurde jetzt auf den rechten Stick gelegt (im Vorgänger lag sie noch auf dem linken Bumper) und hebt wichtige Objekte sowie Missionsziele farblich hervor. Nur positiv finden wir das aber nicht. Wir merken beim Anspielen, dass wir ständig auf den rechten Stick klicken, um ja nichts zu verpassen. Das schadet dem Erkundungsgedanken und könnte Rise of the Tomb Raider potenziell etwas zu leicht machen.
Die Rückkehr der Gräber
Bei unserer dreistündigen Anspielsession kämpfen wir sowohl gegen Menschen als auch Tiere. An einer Stelle stürmt beispielsweise ein Bär brüllend aus seiner Höhle; wenn wir ihn besiegen, können wir aus seinem Fell und seinen Fängen besondere Gegenstände herstellen.
In einer russischen Militärbasis dagegen wimmelt es nur so von Trinity-Söldnern. Hier müssen wir unsere Schleich- und Kletterfertigkeiten nutzen, um möglichst unentdeckt an den Wachen vorbeizukommen. Wilde Schießereien sind prinzipiell auch möglich, allerdings kann Lara nur wenige Treffer einstecken und die Erfahrungspunkte-Belohnung ist geringer.
Deshalb genießen wir lieber das gut funktionierende Schleich-System, führen Gegner mit geworfenen Gegenständen in die Irre und erledigen die Feinde aus dem Hinterhalt. In der Militärbasis treffen wir auch wieder auf Konstantin, dem jedes Mittel zur Entdeckung von Kitezh recht ist und der dafür sogar Einheimische foltern lässt.
Apropos Einheimische: Von denen können wir nun Nebenmissionen annehmen, ein Jäger gibt uns beispielsweise den Auftrag, fünf Sendemasten zu zerstören. Die Belohnung ist ein Dietrich, mit dem wir von da an bestimmte Kisten oder Türen öffnen können. Toll: Diese Aufgaben sind wie auch die Schatzsuche komplett optional, wer nur die Hauptstory verfolgen will, kann das ohne Probleme tun.
Wir lassen uns dagegen in den ersten Stunden mit Lara nur allzu gerne ablenken, klettern Felswände empor, untersuchen Artefakte und lassen natürlich nicht locker, bis auch der letzte Sendemast deaktiviert ist - dank Überlebensinstinkt-Sicht ist das auch kein großes Problem. Ein echtes Highlight sind wie schon im Vorgänger die (ebenfalls optionalen) versteckten Gräber.
Das sind kleine Bereiche, in denen wir meistens knifflige Physikrätsel lösen müssen, um am Ende eine besondere Belohnung einzusacken. Als das erste entsprechende Symbol auf der Karte aufploppt, machen wir uns sofort auf den Weg. Es ist eine senkrecht in einem Gletscher steckende byzantinische Galeere!
Wir verraten an dieser Stelle natürlich nicht, wie man an deren Spitze kommt, das Herumexperimentieren macht aber eine Menge Spaß. Am Ende verlassen wir das Schiff nicht nur mit dem guten Gefühl, das Rätsel gemeistert zu haben, sondern auch mit einer neuen Bogentechnik, die uns von da an zwei Pfeile schnell hintereinander abfeuern lässt.
Technische Extraklasse
Rise of the Tomb Raider zieht nicht nur enorm ins Spiel hinein, sondern sieht darüber hinaus auch fantastisch aus. Was Crystal Dynamics insbesondere an Licht- und Partikeleffekten, Animationen und Details auf den Bildschirm bringt, ist stellenweise wirklich sensationell und dürfte Laras Sibirienausflug zu einem der hübschesten Spiele des Jahres machen.
Zwar wirkt Sibirien als Szenario generell etwas dröge, durch die Abwechslung bei den Schauplätzen wird das aber hervorragend kaschiert. Wir können beispielsweise nicht erinnern, mal unter einem derart hübschen virtuellen Gletscher herumgelaufen zu sein.
Auch die Zwischensequenzen mit der sehr atmosphärischen und lippensynchronen Vertonung (wir konnten nur auf Englisch spielen) sind hervorragend gelungen und spinnen die Story schon in den ersten Spielstunden sehr gut weiter - jedenfalls so gut, dass wir am Ende gar nicht mehr aufhören wollen. Es könnte also sehr gut sein, dass wir uns am 13. November erneut verlieben werden - nicht nur in den verdammt hübschen Schnee.
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