Bevor ein Spiel in unsere Hall of Fame aufgenommen wird, beginnt ein redaktioneller Prozess: Es wird in Erinnerungen geschwelgt und diskutiert, ob über die Qualität oder den Kult-Charakter eines Spiels. Auch diesmal sind wir wieder in vollem Gange und ... spüren plötzlich einen Schalldämpfer am Hinterkopf.
Herrje, pack die Pistole weg, Agent 47! Wer soll sonst den Artikel über dich schreiben? Und warum schleichst du dich überhaupt in die Ruhmeshalle - wir hätten dich ohnehin aufgenommen. Denn die nahende Veröffentlichung des neuen Hitman weckt jede Menge Erinnerungen an unsere Lieblingsepisode, nämlich Teil 2, mit dem treffenden Untertitel Silent Assassin.
Zwar huscht Agent 47 schon im Jahr 2000 das erste Mal über den PC-Bildschirm, doch erst zwei Jahre später schafft er den endgültigen Durchbruch: Das Konsolendebüt wird von der Presse gelobt und verkauft sich millionenfach - auch wir ergattern damals ein Exemplar, das wir bis heute in Ehren halten.
Agent 47 ist im Jahr 2002 einfach blendend in Form: Mit polierter Glatze und geölten Pistolen schleicht der Meuchler durch 20 Missionen, erledigt Mafiabosse oder Generäle, geht dabei mal durch die Vordertür, mal durch den Hintereingang, gibt seinen Opfern aus der Distanz die Sniper-Kugel oder serviert ihnen vergifteten Champagner. Diese Vielfalt macht Hitman 2: Silent Assassin zum Klassiker - und zum längst überfälligen Neuzugang für unsere Hall of Fame.
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Teuflischer Spaß
Der Gärtner ist der Mörder: An diesem Krimi-Klischee ist im Falle von Hitman 2 einiges dran. Nach seinem ersten Abenteuer hat Agent 47 nämlich die Pistolen gegen Harke und Gießkanne eingetauscht und pflegt den Garten einer sizilianischen Kirche. Nebenbei kümmert er sich auch um sein Seelenheil, beichtet dem Geistlichen Vittorio seine vielen Sünden.
Doch mit der Läuterung ist es schlagartig vorbei, als ein paar Mafiosi vor dem Gotteshaus auftauchen und Vittorio entführen. Um seinen Freund zu finden, braucht Agent 47 die Hilfe seines Ex-Arbeitgebers »International Contract Agency« (ICA) und kehrt in seinen alten Job zurück.
Für jeden Mordauftrag gibt es Informationen über Vittorios Aufenthaltsort - ein schmutziger, für uns Spieler aber lohnender Deal. Denn ist die Moral erstmal über Bord geworfen, macht es teuflisch viel Spaß, die Verbrecher, Terroristen und Militärs unter die Erde zu bringen. Obwohl uns die Entwickler von IO Interactive damals viele Freiheiten beim Absolvieren der Missionen lassen, geben sie klar die Richtung vor, wie man Hitman 2 spielen sollte.
Wer keine Aufmerksamkeit erregt, möglichst wenige Todesopfer produziert und ungesehen wieder verschwindet, bekommt am Ende einer Mission die beste Bewertung. Also stecken wir vor dem ersten Einsatz auf Sizilien Taschentücher und Chloroform ein, betäuben damit Bodyguards oder Lieferanten, um danach in einem ihrer Outfits ins Anwesen eines Mafiabosses zu gelangen. Über eine Leiter gelangen wir aufs Dach, schleichen ins zentrale Büro - und einen schallgedämpften Schuss später hat die Mafia einen »Capo« weniger.
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