Auch wenn der Ärger vor Release groß war (siehe Kasten), schlagen sich Rayman und seine Freunde in Rayman Legends hervorragend. Mit bis zu drei weiteren Spielern erobern wir Raymans quietschbunte Traumwelt auf der Plattform unserer Wahl. Allerdings können wir jetzt schon verraten, dass unsere Wahl auf die Wii U fallen sollte. Darauf macht Rayman Legends einfach am meisten Spaß.
Warum die Verzögerung?
Rayman Legends sollte ursprünglich zum Release der Wii U und zugleich exklusiv für Nintendos neue Konsole erscheinen. Das klappte jedoch nicht ganz und die Veröffentlichung verschob sich in den Frühling 2013. Bereits das verärgerte die Fans, richtig sauer wurden sie aber, als Ubisoft kurz vor Erscheinen beschloss, das Jump & Run ebenso für Xbox 360, PlayStation 3 und Vita rauszubringen. Deshalb wurde auch die bereits fertige Wii-U-Version in den Herbst verschoben. Der Aufschrei war riesig und sogar die Entwickler stiegen auf die Barrikaden und demonstrierten gegen die Politik des Mutterkonzerns.
(Alb)traumhaft
Lautes Schnarchen schallt über die Lichtung der Träume. Rayman und sein dicker Freund Globox schlafen wie die Weltmeister - bereits die letzten 100 Jahre. Währenddessen haben sich die Albträume ihren Platz in der Welt zurückerobert. Schlimmer noch, sie haben sich schrecklich vermehrt und gleich noch andere Welten miteingenommen. All die fiesen Kreaturen, die wir bereits in Rayman Origins geplättet haben, sind zurück und bringen auch noch Verstärkung mit.
Also auf ein Neues: Wie schon im Vorgänger prügeln, hüpfen und hetzen wir durch wunderschöne, malerische 2D-Levels, in denen sich allerhand Hindernisse in unseren Weg stellen. Die Oberweltkarte aus dem Vorgänger wurde von einer Galerie voller Gemälde abgelöst. Hinter denen verbergen sich die themenbezogenen Schauplätze. Die Idee mit der Kunstausstellung passt hervorragend zum handgezeichneten Design, viele der Hintergründe würden wir uns ohne Weiteres als Wandschmuck ins Wohnzimmer hängen.
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Ein echter Ohrwurm
Nicht nur bei der Optik bleibt vieles beim Alten, auch unsere Fähigkeiten sind dieselben wie im Vorgänger. Neben dem aufladbaren Schlag ist Rayman mit dem bekannten Propellerhaar ausgestattet, das ihn durch die Luft gleiten lässt, kann rennen und mit genug Schwung sogar Wände und Decken entlanglaufen. Wo es beim Gameplay praktisch keine Neuerungen gibt, birgt das restliche Spielprinzip einige Überraschungen.
Bereits in Origins war die Musik mit singenden Fischchen und Vögeln herrlich auf die Umgebung abgestimmt, Rayman Legends setzt da noch einen drauf! Neben den normalen Levels, die mit einem fröhlichen Soundtrack unterlegt sind, gibt es am Ende jeder Welt auch noch ein Gemälde, das wir komplett auf den Takt der Musik spielen. Zum Gitarrenriff springen, beim Paukenschlag zuhauen und zum Schrammelsolo ein Seil entlangrutschen - das bringt eine Sinneskombination, die ein komplett neues Jump-&-Run-Gefühl schafft.
Wenn wir zur Mariachi-Version von »Eye of the Tiger« im Takt knallbunte Skelette verkloppen und uns ganz auf die Musik verlassen, um rechtzeitig zu reagieren, wollen wir beinahe keine der normalen Levels mehr spielen. Die sind nämlich im Gegensatz zu denen des Vorgängers meist um einiges hektischer. Wir haben selten die Zeit, uns genau umzusehen und die Umgebung in unserem eigenen Tempo zu erkunden.
Häufig werden wir von einer Feuerwand verfolgt, die uns vorwärtstreibt, jagen flüchtenden Schurken hinterher oder hetzen durch zusammenbrechende Bauten. So schnell spielt sich Legends zwar außerordentlich gut, allerdings wäre hin und wieder ein bisschen Ruhe schön gewesen. Zusätzlich zu den ohnehin schon hastigen Hauptabschnitten schalten wir auch noch Bonus-Levels auf Zeit frei, welche die Kistenjagd aus dem ersten Teil ersetzen.
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