London, 2. Juli 2000, 17 Uhr. Eine Gruppe von europäischen Neonazis hat mit Waffengewalt die belgische Botschaft gestürmt und Geiseln genommen. Rainbow-Anführer John Clark bekommt den Auftrag den Botschafter und seine Mitarbeiter zu retten. So beginnt »Operation Steel Wind«, die erste Mission in Tom Clancy''s Rainbow Six. 1998 legte Red Storm Studios damit den Grundstein für ein komplett neues Subgenre, die sogenannten Taktik-Shooter.
Statt wild durch die Gegend zu hüpfen und gegen Monster oder Dämonen zu kämpfen, war auf einmal langsames, bedachtes Vorgehen gefragt. Jeder Schritt sollte wohl überlegt sein und der kleinste Fehler konnte das Leben eines Teammitglieds oder der Geiseln bedeuten.
Mittlerweile legendär ist die Planungsphase aus den frühen Rainbow-Six-Spielen, bei der wir minutiös das Vorgehen unserer Squads festlegen mussten, um im Idealfall so effizient, lautlos und unblutig wie möglich unsere Mission zu erfüllen.
Ein unerwarteter Einsatz
Los Angeles, 10. Juni 2014. Auf der Pressekonferenz von Ubisoft ist es alles andere als lautlos und unblutig, jedoch gibt es dafür eine echte Überraschung. Die Präsentation startet und wir sehen, wie ein Polizeihubschrauber über einem Einfamilienhaus kreist, Drohnen die Umgebung erkunden und schwer bewaffnete SWAT-Polizisten sich bereit machen, das Haus zu stürmen und die Geisel aus den Händen der Terroristen zu befreien. Schnell ist klar, das kann nur ein neues Rainbow Six-Spiel sein. Aber welches? Das vor drei Jahren angekündigte und zwischenzeitlich eingestellte Patriots oder etwas völlig Neues?
Als der Abspann läuft, steht fest, dass das neue Rainbow Six: Siege heißt und der Mehrspieler-Modus das Herzstück des Spiels sein soll. Patriots ist definitiv tot. Über die wahren Hintergründe will bei Ubisoft niemand sprechen.
Unsere Gesprächspartner auf der E3 weichen der Frage nach dem Warum aus und geben ihre offenbar vorher gut einstudierte Erklärung ab: »Patriots hat weder für uns noch die Spieler funktioniert. Wir wollen ein echtes Next-Gen-Spiel für die neuen Konsolen entwickeln. Die Rainbow Six-Serie war immer ein Vorreiter bei der Technik und das soll Siege ebenfalls werden«, sagte Jerome Lasserre, Teamleiter KI-Programmierung, nach unserer Anspielrunde in Los Angeles. Weitere Nachfragen laufen auch bei seinen Kollegen ins Leere.
Fest steht, ein komplett neues Team bei Ubisoft Montreal hat die Entwicklung von Rainbow Six: Siege übernommen und vor rund 18 Monaten, nach der Einstellung von Patriots, bei null angefangen. Alles soll sich nun um die Belagerung (engl. »Siege«) und asymmetrischen Kampf drehen, erklärt Xavier Marquis, Creative Director für das Spiel. Auf der einen Seite die Terroristen (Team Rogue Spear), die sich im Spielmodus »Geiselrettung« im Haus verschanzen, und auf der anderen Seite die Anti-Terroreinheit (Team Raven), die innerhalb der vorgegebenen Zeit die Geisel lebend befreien müssen.
Multiplayer first
Über den Einzelspieler- und Koop-Modus will Ubisoft bisher nicht sprechen. Sicher ist nur, dass es ihn gibt. Ob es eine echte Kampagne mit einer verbindenden Story sein wird, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass die Mehrspieler-Missionen alternativ auch nur mit und gegen die KI gespielt werden können.
Im Interview versprachen uns die Entwickler zwar, dass es einen der Serie angemessen Solo-Modus geben wird, aber unsere Hand würden wir dafür nicht ins Feuer legen. Nicht umsonst wurde schon im Trailer sehr deutlich auf »Multiplayer first« hingewiesen, also dass der Mehrspieler-Modus nicht nur zuerst entwickelt wird, sondern die meiste Aufmerksamkeit bekommt.
Wie dieser funktioniert, konnten wir in L.A. auch gleich ausprobieren. Im fertigen Spiel sollen pro Partie sechs Runden gespielt werden, jeweils drei auf Seiten der Angreifer und drei auf Seiten der Verteidiger. In der auf der Messe gezeigten noch recht frühen Alpha-Version war die Länge des Matches auf drei Runden mit jeweils drei Minuten begrenzt.
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