Stein-Schere-Papier mit Knarren
Für spielerische Abwechslung sorgen die unterschiedlichen Spielfiguren, Operatoren genannt, von denen es in der Alpha insgesamt zehn Stück gibt. Jeder Operator ist entweder defensiver oder offensiver eingestellt und hat ein einzigartiges Gadget dabei, das er mit in den Kampf nimmt.
Sledge zum Beispiel führt einen riesigen Hammer, mit dem er Barrikaden einfach kaputtschlägt, Smoke dagegen wirft Giftgasgranaten, die dem Gegner Schaden zufügen. Weitere Gadgets sind unter anderem eine EMP-Granate, spezielle Sprengladungen, die auch verstärkte Wände zerstören können, oder ein Pulsmesser, der den Herzschlag von Feinden in der Umgebung anzeigt.
Toll: Die Fähigkeiten funktionieren nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip, jedes Gadget lässt sich mit einem speziellen anderen aushebeln. Das Herumprobieren mit den unterschiedlichen Fähigkeiten macht Spaß, zumal bestimmte Operatoren besonders gut miteinander funktionieren. Außerdem lassen sich auch die Erst- und Zweitwaffen noch anpassen; die Auswahl in der Alpha ist allerdings sehr eingeschränkt, wird im fertigen Spiel aber deutlich reichhaltiger.
Da darf noch mehr kaputt gehen
Vorsichtiges Vorgehen, Zeitlimit, Operatoren - das alles erfordert viel Eingewöhnung, Zusammenarbeit und vor allem Kommunikation. Rainbow Six: Siege macht dementsprechend mit einem eingespielten Team am meisten Spaß. Glauben wir. Denn ausprobieren konnten wir das noch nicht, denn die Alpha bietet erstaunlicherweise keinerlei Matchmaking-Funktionen, auch die Freundessuche bei Ubisofts Uplay-Dienst hilft nicht weiter.
Davon sind wir ähnlich ernüchtert wie vom Zerstörungssystem. Bei der E3-Präsentation im letzten Jahr wurden im ersten Gameplay-Material noch fröhlich Wände gesprengt und Wände durchsiebt. Das geht in der Alpha zwar auch, allerdings ist die Zerstörung noch recht unausgegoren. Manche Oberflächen wie die Barrikaden lassen sich fein säuberlich zerschießen, andere Bereiche bleiben selbst beim Einsatz von dicken Sprengladungen heil.
Zwar ist das Konzept grundsätzlich äußerst interessant, da durch Sprengung verschiedener Wände teilweise komplett neue Angriffsrouten eröffnet werden. Insgesamt wirkt das Zerstörungssystem aber aktuell weder wirklich organisch, noch jederzeit nachvollziehbar, weil eben nicht klar ersichtlich ist, was sich zerstören lässt und was eben nicht. Auch hier besteht dringender Optimierungsbedarf.
Karten hui, Waffensounds (noch) pfui
Richtig gut gefällt uns dagegen das Design der beiden spielbaren Karten. Sowohl das Haus als auch das Flugzeug sind sehr glaubwürdig gestaltet, das verwinkelte Design bietet zudem genügend Möglichkeiten für alternative Laufwege und Überraschungsangriffe. Außerdem sorgen kleine Details wie herabhängende Sauerstoffmasken im Flieger für Atmosphäre.
Die Technik macht in der Alpha hingegen noch einen gemischten Eindruck. Die Grafik ist für den aktuellen Status recht ordentlich, zudem läuft das Spiel mit butterweichen 60 Bildern. Die Animationen wirken dagegen noch etwas hakelig, außerdem kam es bei den Probematches regelmäßig zu hässlichen Clippingfehlern oder anderen Unzulänglichkeiten.
Auch der Netzcode wirkte noch unfertig, mehr als einmal wurden wir aus dem Spiel geworfen oder die Killcam wurde nicht richtig angezeigt - hier muss Ubisoft definitiv noch mal ran.
Die größte Enttäuschung in Sachen Technik sind bisher die Waffengeräusche. Die haben in der aktuellen Version noch keinerlei Punch und klingen eher nach Plastikknarren. Allerdings sei auch hier auf den Alpha-Status verwiesen. Wie zum Beispiel auch die Texturen dürften die Waffensounds noch Platzhalter sein - und sicher schon bei der zukünftigen Beta-Phase ganz Rainbow-Six-typisch wesentlich druckvoller rüberkommen.
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