Wenn mein 15 Jahre jüngeres Ich erfahren würde, dass der Tobi aus dem Jahr 2022 seine Spiele hauptsächlich digital kauft und besitzt, wäre es wohl aus allen Wolken gefallen. Und doch ist es wahr. Ich habe physischen Spielen größtenteils abgeschworen, auch wenn ich noch etliche alte Schätze vergangener Generation im Keller lagere. Die Gründe sind bei mir vor allem der Komfort und die Platzersparnis.
Dementsprechend sinnlos fristen also auch die Laufwerke in meiner PS5 und Xbox Series X ihr Dasein. Als die Konsolen Ende 2020 ins Haus kamen, probierte ich für unsere Tests zu den Geräten natürlich ein paar Discs aus, seitdem haben die Scheibenschlitze aber ordentlich Staub angesetzt. Spiele landen direkt auf meinen Festplatten, für UHDs habe ich einen separaten Player. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich sogar schon die Geräusche vergessen, die die Laufwerke machen, wenn man sie mit einer Disc füttert. Hohes Sirren oder tiefes Gurren? Ich kann es euch nicht sagen.
Laufwerkliebe trotz Digital-Vormarsch: Die Gründe
Ich brauche die Laufwerke also eigentlich nicht. Und doch bereitet mir der bloße Gedanke, ich hätte sie von einem Tag auf den anderen nicht mehr, ziemliches Unbehagen. Paradox, oder? Schließlich sind die PS5 Digital Edition und die Xbox Series S auch tolle Geräte, letztere natürlich abseits des fehlenden Laufwerks noch mit weiteren Einschränkungen, aber für rein digitale Dinge doch mindestens ähnlich gut geeignet.
Warum hänge ich also so an den Laufwerken? Diese Frage habe ich mir kürzlich gestellt und habe für mich auch zwei Gründe gefunden:
- Gewohnheit. Sämtliche meiner Konsolen nach dem Modul-Zeitalter hatten Laufwerke, ich bin es also einfach gewohnt, dass diese Geräte einen Disc-Schlitz oder Schublade haben.
- Flexibilität. Ich weiß, dass ich ein Laufwerk zur Verfügung HÄTTE, wenn ich mal eines brauchen sollte. Ob das tatsächlich mal wieder regelmäßig der Fall sein sollte, sei mal dahingestellt. Aber ich wäre für mehr Situationen gewappnet.
Der zweite Punkt ist natürlich der wirklich entscheidende, denn die angesprochene Flexibilität betrifft auch den Spielekauf. Ich habe die Wahl, ob ich ein Spiel digital oder physisch kaufen will, meine Konsolen können mit beiden Versionen etwas anfangen.
Dass das seit jetzt mittlerweile fast zwei Jahren nicht mehr passiert ist, ist in dem Falle egal, denn es geht hier um die bloße Sicherheit. Denn ja, es ist extrem unwahrscheinlich, aber: Vielleicht geht mein UHD-Player ja mal kaputt und ich muss kurzfristig auf die Konsole umsteigen? Oder ich gehe doch mal in den Keller und krame eine alte abwärtskompatible Disc raus?
Es ist also die Gewissheit, das Laufwerk zu haben, wenn man es mal brauchen sollte, die mich beruhigt und die ich bei einer Digital Only-Konsole nicht hätte. Das Gefühl für alles gewappnet zu sein – auch wenn man weiß, dass man das eigentlich gar nicht mehr sein muss. Ob sich meine seltsame Einstellung dazu irgendwann ändern wird? Zumindest aktuell kann ich mir das nicht vorstellen. Aber wer weiß: Mein 15 Jahre jüngeres Ich hätte diese Entwicklung ja schließlich auch nicht für möglich gehalten.
Wie geht es euch? Hättet ihr wie Tobi auch ein Problem damit, auf ein Laufwerk zu verzichten – obwohl ihr es möglicherweise gar nicht braucht?
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