Der nutzbare Speicherplatz der neuen Konsolengeneration fällt allem Anschein nach verhältnismäßig gering aus. Rechnet man das Betriebssystem und die vorinstallierten Apps raus, bleiben der Xbox Series X 802 GB übrig. Beiden PS5-Varianten sollen laut neuesten Leaks 664 GB zur Verfügung stehen. Die Xbox Series S bietet ab Werk nur 512 GB. Wie viel davon tatsächlich genutzt werden kann, ist derzeit noch nicht bekannt.
Da manche Spiele aktuell hundert(e) Gigabytes in Anspruch nehmen, könnte es mit dem Speicherplatz der Next-Gen-Maschinen schnell eng werden. Bei den neuen Konsolen kann dieser allerdings optional erweitert werden. Während Microsoft zu diesem Zweck unter anderem speziell angefertigte Speicherkarten anbietet, lässt euch Sony handelsübliche M.2-SSDs mit PCIe 4.0-Schnittstelle in die PS5 einbauen.
Vorab: Was ist mit (SSD-) Festplatten, die via USB angeschlossen werden?
Grundsätzlich können an beiden Xbox-Modellen sowie den zwei PS5-Varianten externe (SSD-)Festplatten über USB angeschlossen werden. Von diesen lassen sich sogar PS4- bzw. alte Xbox-Titel spielen, die durch die Abwärtskompatibilität der Next-Gen-Konsolen unterstützt werden.
Folgendes gibt es zu beachten: Games, die für die neue Generation optimiert sind, können nicht von externen Festplatten abgespielt werden, da diese die spezielle Velocity-Architektur der Xbox Series X|S benötigen. Microsoft erlaubt Xbox Series X|S-Besitzern allerdings, die Installationsdaten von Next-Gen-Spielen auf solchen Festplatten zu "parken". Somit müssen Nutzer die Daten nicht erneut herunterladen, sondern können diese von der externen Festplatte kopieren. Ob Sony eine ähnliche Funktion anbieten wird, muss noch offiziell bestätigt werden.
Die Unterschiede, Vor- und Nachteile der Speichererweiterungen
Im kürzlich erschienenen PS5-Teardown-Video ist zu erkennen, dass Sonys Konsole den Einbau einer M.2-SSD in den gängigen vier Standardgrößen unterstützt. Dabei muss es sich allerdings um von Sony zertifizierte PCIe 4.0-Modelle handeln. Microsofts neue Xbox-Konsolen werden hingegen mittels hauseigener SSDs aufgerüstet.
Vorsicht: Die Bezeichnung "M.2" bezieht sich nur auf den physischen Formfaktor der Festplatte und hat erst einmal nichts mit der Geschwindigkeit der SSD zu tun. Wollt ihr den Speicher der PS5 erweitern, benötigt ihr M.2-SSDs mit einer PCIe 4.0-Schnittstelle. PCIe 3.0-SSDs können nicht für Next-Gen-Konsolenspiele verwendet werden.
Der Autor
Als Technik-Enthusiast wirft Leon Klein besonders gerne ein Auge darauf, wie man den Umgang mit PCs und Konsolen ökologisch nachhaltiger gestalten kann. In seiner Freizeit hat der Hardware-Autor schon einige alte Systeme vor ihrem vorzeigten Ableben bewahrt. Seine Geheimwaffe: SSDs. Nun nimmt er die Speichererweiterungen der neuen Konsolen genauer unter die Lupe.
Kostenfrage für Konsolenbesitzer
Die Speichererweiterungskarten der Xbox Series X|S sind zum Launch mit 239,99 Euro bepreist und werden zunächst exklusiv von Seagate hergestellt. Zum Marktstart gibt es nur 1 TB große Karten, die 920 GB nutzbaren Speicher zur Verfügung stellen. Laut Microsoft soll es aber in Zukunft noch unterschiedlich große Modelle geben, die auch von anderen Herstellern gefertigt werden.
Sonys Whitelist: In der PS5 lassen sich reguläre M.2-SSDs verschiedener Hersteller verbauen, solange diese den Anforderungen der Konsole entsprechen. Kunden sollten demnach vom Konkurrenzkampf unter den einzelnen Firmen in Bezug auf die Verkaufspreise profitieren. Sony wird offiziell unterstützte SSDs nach dem Launch der PS5 bekannt geben. Wir empfehlen mit dem Kauf einer Festplatte also noch bis zur offiziellen Zertifizierung zu warten.
Im Vorfeld bewirbt der Hersteller Western Digital jedoch schon seine neue SN 850 als potenziell PS5-kompatibel (via Push Square). Darüber hinaus wird online spekuliert, dass Samsungs 980 Pro ebenfalls den Anforderungen der Sony-Konsole entsprechen könnte. Preislich pendeln sich die 1 TB-Versionen der 980 Pro und SN 850 bei rund 210 bzw.220 Euro ein, was einen ersten Ausblick auf die Speicherkosten der nächsten Playstation-Generation gewährt.
M.2-Standard im Vergleich zu Microsofts eigener Speicherlösung
Da die PS5 den etablierten M.2-Standard zur Speichererweiterung nutzt, könnt ihr gegebenenfalls eine Festplatte verwenden, die ihr schon besitzt. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass die SSD später wieder in anderen Geräten installiert werden kann.
Die Nutzung von Microsofts Speicherkarte wird sich vorerst auf die kommenden Heimkonsolen beschränken, erlaubt dafür aber auch die aktuell höchstmöglich verfügbare Geschwindigkeit. Da die hauseigene SSD nicht gerade günstig ist und Kunden (noch) keine größere Auswahl haben, stößt dieser Aspekt etwas sauer auf.
Komfortfaktor beim Einbau
Die Festplatteninstallation der PS5 erfordert mehr Handgriffe als die der Xbox Series X|S. PS5-Nutzer müssen erst ein Seitenteil der Konsole abnehmen und eine Schutzabdeckung mittels Schraubendreher lösen, bevor eine SSD eingebaut werden kann.
Ähnlich wie bei Memory Cards vergangener Zeiten, wird die Speicherkarte der Xbox-Modelle von außen in die Konsole eingesteckt. Der Prozess ist sehr simpel gestaltet und somit komfortabler als bei der Konkurrenz. Die SSD kann einfach von Xbox zu Xbox wandern, ohne dass dafür Werkzeug benötigt wird.
Aktive Kühlung bei Sony?
Besonders leistungsfähige NVMe-SSDs neigen bei intensiver Belastung zu starker Hitzeentwicklung. In manchen Fällen kann dies dazu führen, dass sich Leistungseinbußen verzeichnen lassen, wenn die Festplatte nicht ausreichend gekühlt wird.
Der M.2-Anschluss der PS5 ist in der Nähe des Lüfters sowie dessen Luftzufuhr positioniert. Somit ist es wahrscheinlich, dass Sony die aktive Kühlung der SSD beim Design der Konsole einkalkuliert hat.
Microsofts Speicherkarte wird hingegen nur passiv von der Umgebungsluft gekühlt. Laut den Kollegen von Digital Foundry ist das aber in diesem Fall absolut ausreichend.
Fazit
Microsoft gestaltet euch das Upgrade besonders komfortabel, zwingt euch aber gleichzeitig auf die hauseigenen Speicherkarten zurückzugreifen. Diese sind zwar im Verhältnis zu vergleichbaren SSDs nicht übermäßig hoch bepreist, können aber nur in der Xbox Series X|S zum Einsatz kommen.
Sonys Herangehensweise erfordert das Öffnen der PS5, erlaubt aber die Verwendung von regulären M.2-SSDs, solange diese vom Unternehmen zertifiziert sind. Hier habt ihr dann nicht nur eine größere Auswahl an Festplatten, sondern könnt diese auch für andere Zwecke verwenden.
Glücklicherweise seid ihr aber nicht nur auf teure SSDs angewiesen. Es empfiehlt sich eure abwärtskompatiblen Spiele von einer externen Festplatte zu starten, was bei allen neuen Konsolen möglich sein wird. Das sollte vor allem preisbewusste Spieler freuen, die ihren bestehenden Videospielkatalog in die nächste Generation mitnehmen möchten.
Plant ihr bereits den Speicher eurer Next-Gen-Konsole zu erweitern? Welche Methode gefällt euch am besten?
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