Fußball? Ja! Fuß? Nein!
Eine weitere sinnvolle Neuerung ist die Entschärfung der Kopfbälle: Gerade bei Ecken fallen nun deutlich weniger Tore, da der Ball nach einem Kopfstoß öfters in die Wolken geht. Auch die anderen Standardsituationen wurden überarbeitet: Bei Einwürfen zielt ihr jetzt mit dem Spieler an der Linie und steuert nicht mehr den Empfänger des Balls. Bekommt ihr einen Freistoß zugesprochen, entscheidet ihr euch zwischen direktem und indirektem Schuss. Diese Weiterentwicklung ist umso erfreulicher, da die Schiedsrichter nun mehr Fouls pfeifen als früher. Leider zeigen die Referees aber ein paar Schwachstellen: Sie wenden zu selten die Vorteilsregel an und sprechen Einwürfe öfters dem falschen Team zu. Immerhin wurde das nervige Handspiel abgeschafft. Die Schiedsrichter sind auch das erste Beispiel für die verbesserte Präsentation des Spiels, denn sie sind in PES 4 während der Partien auf dem Feld sichtbar. Auch die TV-ähnlichen Zwischensequenzen vor Standardsituationen oder die dynamischeren Kameraperspektiven bei Replays lassen das Geschehen TV-reifer wirken als früher. Wer dagegen keine TV-Reife beweist, ist (wieder einmal) Kommentator Wolf Fuss, der immer noch ziemlichen Unfug daherredet. Auch technisch ist kaum ein Fortschritt zu erkennen: Die Grafik ist durch die überarbeiteten Animationen und Spielermodelle zwar prinzipiell schöner, auf der PS2 trüben aber unerfreuliche Slowdowns und einige Verzerrer im Bildaufbau das grafische Gesamtbild. Komischerweise tritt diese Phänomen nur im 60-Hertz-Modus des Spiels auf.
Eine Chance für die Jugend
Bei den Spielmodi hat Konami ebenfalls einiges draufgepackt: Neben den altbekannten Turnieren mit Nationalteams (wie einer WM), spielt ihr diesmal auch einzelne Saisons in den sechs wichtigsten europäischen Ligen. Grundlegend überarbeitet wurde der Meisterliga-Modus: In PES 4 wählt ihr zu Beginn eurer Laufbahn, ob ihr mit den Originalkickern des Vereins eurer Wahl oder einer Fantasietruppe spielt. Dann geht ihr in einem aufgestockten Teilnehmerfeld an den Start: Der Wettbewerb ist jetzt in vier internationale Spielklassen mit je zwei Ligen sowie Pokalwettbewerben aufgeteilt. Während ihr euch an die Spitze kämpft, müsst ihr euch gut um eure Spieler kümmern. Diesmal könnt ihr nämlich die Eigenschaften aller (!) jungen Spieler verbessern, sowohl durch gute Leistungen auf dem Platz, als auch durch Trainings-Minispiele. Ältere Profis lassen dagegen im Alter (das nun mit jeder abgelaufenen Saison um ein Jahr steigt) schwer nach – selbst einen Zidane kann man nicht ewig durchfüttern. Sollte man auch nicht, da man die teuer verdienten Punkte für Transfers benötigt. So viel Spaß die Modi alleine auch machen, PES 4 dreht im Multiplayer-Modus erst so richtig auf: In der GamePro-Redaktion werden schon wieder zahlreiche Duelle Mann gegen Mann ausgefochten, gerne auch mit vier Spielern. Und das wird auch noch lange so bleiben – bis PES 5 erscheint.
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