Neon City, 23:37 Uhr: Auf unserem Skateboard spiegeln sich die bunten Reklametafeln der Stadt, während wir in 50 Metern Höhe über eine 300 Meter lange Rail grinden, abspringen und gekonnt mit einem Laserflip auf einem riesigen Plastik-Godzilla landen. Da uns unser Leben lieb ist, versuchen wir uns an solchen waghalsigen Stunts aber lieber nur im 2D-Skateboard-Spiel OlliOlli und nicht im echten Leben. Denn auf den Straßen der zweidimensionalen Welt legen wir Kombos hin, bei denen selbst Tony Hawk vor Neid erblassen würde.
Großartige Steuerung
Mit dem Controller dauert es ein Weilchen, bis wir uns an die spezielle Tastenbelegung gewöhnen.
Tricks führen wir mit dem linken Analogstick aus: Für den klassischen Kickflip drücken wir den Stick etwa nach links. Anspruchsvollere Bewegungen vollführen wir mit Viertel-, Halb- und Ganzkreisbewegungen fast so wie bei Street Fighter. Was hier zunächst abstrakt klingt, geht uns nach etwas Übung in Fleisch und Blut über.
Großartiges Leveldesign
OlliOlli lebt von seinem brillanten Streckendesign. Viele der Level sind darauf ausgelegt, dass wir sie in einer einzigen, gigantischen Kombo fahren. Da reihen wir schon mal 20 Tricks aneinander: Während wir durch eine Militärbasis rollen, springen wir mit einem Laserflip auf einen Helikopter, wechseln dann in einen Nosebluntslide, hüpfen via Impossible auf einen Panzer und so weiter; für jeden aneinandergereihten Trick steigt unser Punkte-Multiplikator. Perfekte Landungen geben Extrapunkte.
Aber es geht nicht nur um lange Kombos und die höchste Punktzahl. Wie in Tony Hawk's Pro Skater stellt uns jedes Gebiet vor besondere Aufgaben. Wir sammeln beispielweise Sprühdosen auf oder müssen bestimmte Tricks ausführen. Durch die abwechslungsreichen Gebiete gepaart mit den interessanten Missionen kommt so schnell keine Langeweile auf.
Außerdem können wir im Spot-Modus antreten. Dort haben wir nur einen Versuch, um die längste Trickkette aus den Strecken herauszukitzeln. In der Daily Challenge messen wir uns mit den besten digitalen Skatern der Welt. Die täglichen Herausforderungen bieten immer ein frisches Level, doch auch hier haben wir nur einen Versuch, um uns mit einem Highscore in die Online-Bestenlisten einzutragen.
Der nicht großartige, aber noch passable Rest
Der Soundtrack ist leider weniger gut gelungen. Die ruhigen Elektro-Jazz-Klänge passen nicht recht zur flotten Skateraction. Auch die pixelige Optik erinnert auf den ersten Blick eher an kostenlose Flash-Games. Insbesondere die urbane Startwelt und die nukleare Basis sind grau, langweilig und wenig einladend.
Der Rest überrascht dafür mit vielen netten Details: vom bunten Schrottplatz, auf dem liegengebliebene Autos neben riesigen Kränen stehen, über den Hafen, wo Schiffe im Hintergrund schwanken und Möwen kreischen, bis hin zu Neon City, die mit Reklametafeln und riesigen Plastikstatuen zugekleistert ist.
Auch wenn optische und musikalische Untermalung dem Leveldesign hinterherhinken, ist OlliOlli ein gelungenes Paket und verwandelt uns in tollkühne Skateprofis - wenn auch nur in der digitalen Welt.
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