Seite 3: Need for Speed: Payback im Test - Zwischen Geschwindigkeitsrausch & Totalschaden

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Vom Schrotthaufen zum Traumwagen

In Need for Speed: Payback haben wir nämlich auch die Möglichkeit, Wracks und die dazugehörigen Teile (Motorblock, Reifen und zwei Karosserie-Parts) durch Hinweise auf der Karte zu finden. Haben wir das Wrack und alle Teile gefunden, können wir es einer der fünf Wagenklassen zuordnen und ebenfalls optisch wie leistungstechnisch aufmotzen. Der große Unterschied zu herkömmlichen Fahrzeugen vom Händler: Knacken wir die Wagenstufe 300, schalten wir für die jeweilige Klasse einen Super-Built frei, der unser einstiges Wrack zu einem echten Blickfänger macht.

Die "Schatzsuche" nach dem Wrack und den Teilen stellt sich zwar als unnötig mühsam heraus, weil wir uns oftmals in minutenlange Irrfahrten verstricken, lohnt sich aber für das befriedigende Gefühl, einen Schrotthaufen in einen Traumwagen verwandeln zu können und anschließend mit seinem eigenen hochgepäppelten "Baby" durch die Gegend zu knattern. Letztendlich heizen uns die Wracks umso mehr dazu an, noch mehr Zeit in der Tuning-Werkstatt zu verbringen und mit Speedcards zu hantieren. Umso ernüchternder ist aber auch die Tatsache, dass Stufe und Leistung unseres Wagens bei einigen Rennen keine große Rolle spielen.

Glücksspiel statt Leistung

Need for Speed: Payback hat extreme Balancing-Probleme, die insbesondere bei Street- oder Offroad-Events auffallen, bei denen wir in klassischen Rund- oder Sprintrennen gegen mehrere computergesteuerte Gegner auf einmal antreten.

Bereits zu Beginn des Spiels beißen wir uns beispielsweise an einem Street-Sprintrennen mehrfach die Zähne aus. Immer der gleiche Kontrahent aus der Gegnergruppe hält hier locker mit uns mit, bestraft jeden noch so kleinen Fehler wie unsauber gefahrene Kurven sofort, rast dann an uns vorbei und ist für uns praktisch uneinholbar - und zwar ganz egal ob wir das Rennen mit einem Flitzer auf der empfohlenen Wagenstufe angehen, oder ihn nach vielen gescheiterten Versuchen so aufgemotzt haben, dass wir die Konkurrenz eigentlich locker in die Taschen stecken müssten.

Klassische Drag-Races dürfen in Need for Speed natürlich nicht fehlen. Hier geht es darum, auf gerader Strecke das Meiste aus unserer Karre herauszuholen, indem wir rechtzeitig schalten. Klassische Drag-Races dürfen in Need for Speed natürlich nicht fehlen. Hier geht es darum, auf gerader Strecke das Meiste aus unserer Karre herauszuholen, indem wir rechtzeitig schalten.

Andere Events sind hingegen unabhängig vom Schwierigkeitsgrad geradezu lächerlich einfach - und warum das so ist, wird ganz klar. Das Gummiband-Verhalten unserer Gegner ist zwar nicht mehr so ausgeprägt wie im Vorgänger, aber immer noch vorhanden. Es wirkt häufig völlig erratisch, warum wir mal ums Verrecken nicht aufholen können und mal dem meist eng beieinander liegenden Feld plötzlich gnadenlos davon ziehen. Und weil wir zwingend in jedem Event von jeder Disziplin gewinnen müssen, um in der Story weiter zu kommen, ist das alles umso nerviger. Nur als Zweiter über die Ziellinie gerasselt? Pech gehabt, also nochmal von vorn! Warum es bei einem derart abwechslungsreichen Rennspiel kein flexibleres Freischalt-System wie etwa in Forza Horizon 3 gibt, ist uns ein echtes Rätsel.

Und so geben sich in Need for Speed: Payback berauschende Asphalt-Action und dröges Event-Abklappern im unregelmäßigen Wechsel die Autotür-Klinke in die Hand. Das macht den neuesten Serienteil zwar unter dem Strich zu einem besseren Rennspiel als den Vorgänger, für die erhoffte Rückkehr auf den Arcade-Racing-Thron reicht es aber auch dieses Mal nicht.

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