Vernetzt
Ohne Internetanschluss ist man schnell durch mit Most Wanted. Rennen fahren, Gesuchten besiegen, wieder ein paar Rennen und so weiter. Mit einem Online-Anschluss hingegen eröffnet sich uns erst das komplette Potential des Spiels. Mit Autolog (so nennt Electronic Arts die Facebook-ähnliche Online-Anbindung in Need for Speed) wird beinahe alles in Fairhaven zu einer Herausforderung.
Die zahlreichen Blitzer in der Stadt? Mit einer Speedwall verbunden. Wir vergleichen unsere Höchstgeschwindigkeit an den Radarfallen mit der unserer Freunde. Offline-Rennen? Auch hier zeigt uns das Autolog, wenn Freunde unsere Zeit geschlagen haben und animiert uns dazu, das Ganze besser zu machen.
Chaotisch cool!
Im Online-Multiplayer wird Most Wanted dann vom halbwegs ernsthaften Arcade-Rennspiel zum Fun-Racer. So müssen wir in 90 Sekunden zum Beispiel mit Höchstgeschwindigkeit am Blitzer vorbeidonnern. Das Lustige daran: Weitere sieben Teilnehmer versuchen dasselbe und kommen sich und uns dabei laufend in die Quere – ein Mordsspaß!
Top 3 Multiplayer
Zusätzliche Motivation: In jeder Runde fliegt der jeweils Schwächste, wodurch der Wettbewerb stets in einem packenden Finale mündet. Allerdings haben ausgeschiedene Teilnehmer weiterhin ein Mitbestimmungsrecht: Sie können die aktiven Fahrer per Takedown von der Strecke pusten. Überhaupt haben Takedowns und das Gedränge auf den Straßen online noch mehr Wert als in der Solo-Kampagne. Markieren wir etwa vor Straßenennen einen Gegner und schießen den dann während des Events per Takedown ab, bekommen wir einen saftigen Extraschub Speedpoints.
Autos im Mehrspielermodus werden – ganz anders als offline – erst mit dem Spielfortschritt bzw. mit Speedpoints freigeschaltet, auf diese Weise verdienen wir uns auch Upgrades. Das hätte unserer Meinung nach auch dem Singleplayer-Modus nicht geschadet, der im Vergleich wie eine Art aktivierter Cheat wirkt.
Zur Technik: Need for Speed: Most Wanted sieht fantastisch aus. Sowohl die Umgebungsgrafik als auch die originalgetreuen Automodelle sind auf dem hohen Niveau von Hot Pursuit.Und in Verbindung mit den aufwändigen Lichteffekten entsteht eine Hochglanz-Optik, wie wir sie aus Filmen kennen.
Da sieht man gern gnädig über vereinzelt schwammige Texturen auf Verkehrsschildern oder Gebäuden hinweg. Auch die Akustik lässt keine Wünsche offen: Mit den knackigen Motorengeräuschen fahren sich die Wagen gleich doppelt so gut – in Tunnels bekommen Autofans bei voller Fahrt garantiert eine Gänsehaut, so gut klingen die röhrenden Maschinen. Auch die breite Song-Auswahl des Soundtracks trägt zum sehr guten Gesamteindruck bei.
Offline ein guter Raser, online überragend. Warum die Macher nicht auch ein paar Fun-Modi aus dem Mehrspielermodus in die Solo-Kampagne übernommen haben, ist uns ein Rätsel. Wer seine Konsole ans Internet angeschlossen hat und etwas mit Online-Spielen anfangen kann, der wird mit Most Wanted ähnlich viel und vor allem lang Spaß haben, wie Fußballfans mit Fifa 13 oder Shooter-Freunde mit Battlefield 3.
Wer hingegen ausschließlich offline spielt, der sollte wegen der kleinen Modiauswahl über die Anschaffung noch mal nachdenken.
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