Fazit der Redaktion
Stephan Zielke
Als alter Monster Hunter-Fan kann ich Rise nur in den höchsten Tönen loben. Die Gameplay-Anpassungen sind durch die Bank großartig. Die Wechselkünste lassen mich Waffen vollkommen neu erleben, die taktische Tiefe beim Einsatz der Seilkäfer ist enorm, und das Leveldesign in Verbindung mit den einheimischen Lebewesen ist genial. Auch das grindige Endgame von World hat ein Ende, da sich Dekorationen endlich wieder fertigen lassen. Daher kann ich das Spiel jedem Fan als Pflichtkauf ans Herz legen.
Doch durch den anfangs viel zu leichten Schwierigkeitsgrad geht aber viel der klassischen Monster Hunter-Formel verloren. Die Monster zu erledigen fühlt sich fast schon unverdient an. Resistenzen kann man vollkommen ignorieren, und es reicht, Waffen nur halbwegs zu beherrschen. All das wird vom Spiel kaum bis gar nicht bestraft. Erst zum Ende bekam ich die Kämpfe, die ich von einem Monster Hunter erwarte. Zum Glück hat hier Rise ordentlich nachgeliefert.
Anstatt die Monster einfacher zu machen, würde ich mir von Capcom wünschen lieber bessere Tutorials anzubieten. Selbst im Jahre 2021 gibt es beispielsweise immer noch kein anständiges Tutorial für Waffen. Stattdessen tauchen kleine Einblendungen am Rand auf, die man gern im Eifer des Kampfes übersieht. So wird angehenden Energieklingen-Spieler:innen wieder nur der Weg zu YouTube bleiben.
Die Story war leider sehr enttäuschend. Ich habe bei weitem kein Meisterwerk erwartet, aber wenigstens ein Mindestmaß an Mühe, um der Welt einen Kontext zu geben. Doch leider bleibt nicht einmal genug Plot für einen 80er-Jahre-Actionfilm übrig. Zwar war die Geschichte noch nie der wichtigste Punkt eines Monster Hunters, aber Rise fühlt sich in der Beziehung leider doch wie ein großer Rückschritt zu World an.
Wenn ihr über diese Punkte hinwegsehen könnt, dann erwartet euch dennoch ein tolles Monster Hunter, in welches ich persönlich schon 85 Stunden gesteckt habe und es auf jeden Fall weiterspielen werde.
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