Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Der Weg dahin ist gepflastert mit den schon genannten kurzweiligen Aktivitäten, aber auch mit schrägen Charakteren und jeder Menge humoristischen Einlagen. So findet ihr beispielsweise mitten in der Wüste einen Sneaker-Laden, in dem ihr für schmales Geld Turnschuhe erwerben könnt, die eure Spielfigur schneller laufen lassen.
Im selben Bereich trefft ihr auf einen Schildermacher, der die Wegweiser zu seiner Schilderschmiede am liebsten mit Prädikaten wie "preisgekrönt" bepinselt. Und dann ist da noch der alte, bucklige Mann am Leuchtturm, dessen quälend langsam dahinplätschernder Monolog euch zwar fast eine gesamte 60-Sekunden-Runde kostet, aber dafür auch einen Hinweis auf einen versteckten Schatz liefert - zuzuhören kann sich eben manchmal doch lohnen.
Auf klassischen Spuren
Diese Erkenntnis trifft auch auf das großartige Sounddesign zu, mit dem Komponist Jukio Kallio jedem der drei Spielbereiche ein ganz bestimmtes Flair verleiht. Wie auch die eigenwillige Schwarz-Weiß-Optik des Spiels, die auf dem Pixel-Design von Dominik Johann basiert, sind Musik und Soundeffekte natürlich offensichtlich auf retro getrimmt.
Anders als die grafische Komponente ist der Sound aber deutlicher an klassische 16-Bit-Titel angelehnt, satte akustische Feedbacks für jeden Schwertschwung und jeden benutzten Gegenstand inklusive.
Die Moral von der Geschicht'
Dieses Gesamtpaket aus sowohl minimalistischer als auch detailreicher Optik, herausragender Akustik und klugem Gameplay allein würde Minit schon zu einem der wichtigsten Indietitel des Jahres machen. Was es absolut herausragend werden lässt, ist die antimilitaristische Idee dahinter, die erst beim zweiten Hinsehen auffällt.
Denn ohne zu viel verraten zu wollen: Der Gegenstand, der sich auf den ersten Blick als die Lösung zu entpuppen scheint, ist eigentlich das grundlegende Problem. Das pixelige Vogelvieh geht nämlich tatsächlich nur widerwillig auf große Abenteuerfahrt, obwohl es ihm eigentlich nur darum geht, mit seinem Hund zu spielen und unbekümmert in den Tag hinein zu schlafen.
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