Devolver Digital hat schon lange kein Interesse mehr am Wiederkäuen altbewährter Formate. Das spiegelt sich auch in den Titeln wieder, die der Indie-Publisher über die Jahre veröffentlicht.
Nach ersten zaghaften Schritten mit den HD-Remakes des Serious-Sam-Serie folgen Spiele wie Hotline Miami, Hatoful Boyfriend, Enter The Gungeon oder Genital Jousting. Allesamt Titel, die sich durch im besten Sinne merkwürdige Spielideen auszeichnen.
Unter diesen gemeinsamen Nenner fällt auch Minit. Die Prämisse des Action-Adventures mit RPG-Elementen ist denkbar simpel: In bester Zelda-Manier schlagt ihr Büsche, Bäume und Gegner gleichermaßen zu Klump, während ihr immer wieder kleine Objekt- und Umgebungsrätsel lösen müsst und ebenso abgedrehten wie charmanten Charakteren begegnet.
Alles wie gewohnt also, wäre da nicht dieser lästige Fluch, der euer Bildschirmleben nach nur 60 Sekunden beendet und euch wieder von vorn anfangen lässt - quasi "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Schwertgefuchtel und Herzcontainern.
Warum erst jetzt der Test?
Im Laufe des Jahres sind uns einige Spiele durchs Netz gegangen und haben dementsprechend keinen Test bekommen - manchmal waren es Zeitgründe, manchmal ist uns ein Titel schlicht nicht genug aufgefallen. Zum Ende des Jahres holen wir das jetzt nach und testen sechs dieser Titel nach. Ganz nach dem Motto: "Vergessene Perlen".
Gabel, Messer, Schere, Licht
Dabei lockt euch das Spiel schon zu Beginn in eine beinahe schon zu offensichtliche Falle. Denn als eure Spielfigur, ein vogelartiger Pixelhaufen mit niedlichem Hundehaustier und einer beschaulichen kleinen Hütte, aufwacht, ist von einem Timer noch nichts zu sehen.
Dieser startet erst, sobald ihr am nahe gelegenen Strand ein verfluchtes Schwert aufsammelt. Diese ermöglicht euch zwar, Gegner zu erledigen und Schneisen in den Weg versperrende Büsche zu schlagen, setzt aber eurem virtuellen Leben eben auch nach kurzer Zeit ein unrühmliches Ende.
Ganz von vorne müsst ihr Minit aber nicht bei jedem Ableben beginnen. Das Spiel lässt euch beispielsweise bereits errungene Münzen, die ihr unter anderem zum Kauf zusätzlicher Herzen nutzen könnt, zusätzliche Lebensenergie oder wichtige Gegenstände behalten.
Das ist besonders bei Letzteren wichtig, sind diese doch für das Vorankommen essenziell. Eine der ersten kleinen Aufgaben, die ihr in der überschaubaren Spielwelt erledigen müsst, ist die klassische "Töte Anzahl X von Monster Y"-Quest.
Beseitigt ihr in diesem Fall also die fünf Krabben, die dem Krokodil-Kneipenbesitzer seine Gäste vergraulen, erhaltet ihr von diesem einen Pott Kaffee. Dieser ist nicht nur schwarz, heiß und lecker, sondern befähigt euch auch dazu, die überall in der Spielwelt herumliegenden Kisten hin und her zu schieben und so Zugang zu neuen Bereichen zu bekommen.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
Auf diese Weise hangelt ihr euch von Gegenstand zu Gegenstand und erschließt euch die Spielwelt Stück für Stück. Dieses stückweise Freilegen der Weltkarte motiviert gerade deshalb enorm, weil alle Gegenstände durch logische Rätsel und einfache Kombinationsaufgaben errungen werden können - ein Muss bei einem Spiel, das aufgrund seiner Prämisse dazu verleitet, schnell in Hektik auszubrechen.
Zudem haben alle Items einen bestimmten Nutzen, der sich direkt erschließt. So benötigt ihr beispielsweise einen Gartenhandschuh, um mit eurem Schwert auch Bäume fällen zu können. Klar, denn wer will beim Holzfäller spielen schon mit Splitter in den Händen in der Notaufnahme landen?
Blöd: Trotz des nachvollziehbaren Aufbaus wird erst relativ spät klar, auf was genau ihr in Minit überhaupt hinarbeitet. Schließlich weist nichts darauf hin, wie ihr den Fluch brechen könnt. Erst, als euch ein hilfreicher Mützenträger darauf hinweist, der Schwertfabrik im Norden der Spielwelt einen Besuch abzustatten, zeichnet sich ein deutliches Ziel ab. Was es mit einem verfluchten Schwert auf sich hat, findet man schließlich am ehesten in der zugehörigen Fabrik heraus.
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