Sommerloch-Alarm! Keine Spiele in Sicht, die große Spieleflut gibt's erst kurz vor Weihnachten. Was also tun? Klar, einfach alte Spiele noch einmal veröffentlichen! Das dachte sich wohl auch Deep Silver und bringt mit Metro Redux die beiden Endzeit-Shooter Metro 2033 (2010 erschienen) und Metro: Last Light (von 2013) in überarbeiteten Versionen auf den Markt.
Beide Spiele sind entweder einzeln als Download zum Preis von je 20 Euro oder im Bundle für knapp 40 Euro erhältlich. »Alte Spiele« sind die beiden Metros aber höchstens auf dem Papier, denn für die Redux-Versionen haben sich die Entwickler richtig angestrengt und sowohl technisch als auch spielerisch noch einmal eine Schippe draufgelegt.
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Metro 2033 Redux
Metro 2033 Redux zeichnet ein düsteres Zukunftsbild. Große Teile der Erde sind nach dem dritten Weltkrieg und einer verheerenden Atomkatastrophe verseucht und unbewohnbar. Die Überlebenden haben sich unter die Erde verkrochen. So auch in Moskau, wo die letzten Menschen ihr Dasein in den Tunneln der Metro fristen. In den dunklen Schächten lauern Banditen, Mutanten und anderes Gesocks.
Kein schöner Ort, aber der 20jährige Artjom kennt es nicht anders. Als seine Heimatstation angegriffen wird, bekommt er vom geheimnisvollen Ranger Hunter den Auftrag, zur Station Polis zu reisen. Gar nicht so leicht, zumal die Metro auch von den mysteriösen »Schwarzen« unsicher gemacht wird, mächtige schemenhafte Wesen, die schlimmste Bedrohung von allen.
Am reinen Storyverlauf hat sich nichts geändert, und auch das spielerische Grundgerüst von Metro 2033 ist identisch. In der Rolle von Artjom schleichen wir allein oder in regelmäßiger Begleitung von NPCs durch die Tunnel und hin und wieder auch an der radioaktiv verseuchten Oberfläche von Moskau herum. Angreifende Banditen oder schweinsnasige Mutanten erledigen wir mit einem überschaubaren Waffenarsenal und gönnen uns zwischendurch in den belebten und sehr detaillierten bewohnten Stationen ein kleines Päuschen. Die größte Stärke von Metro 2033 Redux ist die beklemmende und sehr intensive Atmosphäre.
Wenn wir mit der Flinte im Anschlag in die dunklen Tunnel blinzeln und in der Ferne Monstergeheul oder Schreie die Stille zerreißen, stellen sich uns die Nackenhaare auf. Genauso wie das intensive Gefühl unter der Atemmaske an der Oberfläche, hier müssen wir regelmäßig den Filter wechseln, um nicht zu ersticken. Fehlschüsse bestrafen uns hart, denn Munition ist selten und dementsprechend kostbar. Der spannende aber leider sehr lineare U-Bahn-Trip dauert insgesamt knapp acht Stunden. So weit, so gut.
Auf den zweiten Blick hat sich allerdings eine Menge getan, denn Entwickler 4A Games hat das Gameplay von Metro 2033 in ein paar Punkten an das letztjährige Metro: Last Light angepasst. Artjom kann in Redux zum Beispiel drei Waffen gleichzeitig tragen und die Bleipusten bei Händlern gegen Munition (die Währung im Spiel) mit schicken und sinnvollen Aufsätzen wie Visieren oder Schalldämpfern ausrüsten - klasse, so hat man in bestimmten Levels noch mehr Möglichkeiten. Ebenfalls eine sinnvolle Neuerung: Gegner lassen sich jetzt auch von hinten per Stealth-Nahkampfangriff erledigen.
Das klappt meistens auch ganz gut, hin und wieder zickte aber die Erkennung in unserer Testversion und der Gegner entdeckte uns, weil wir ihn nicht richtig erwischten. Ärgerlich! Auch an der KI wurde geschraubt und tatsächlich suchen die Gegner nun noch besser Deckung oder greifen auch mal von der Seite an. Aussetzer gibt es aber trotzdem, an manchen Stellen wollen uns die Kerle einfach nicht entdecken, selbst wenn wir im Lampenschein direkt vor ihnen entlang kriechen. Große Auswirkungen auf die Spielmechanik haben die Änderungen zwar nicht, sie sind aber trotzdem sinnvolle Ergänzungen.
Optimiertes Technikgerüst
Die Änderungen bei der Grafik fallen dagegen recht deutlich auf. Metro 2033 Redux läuft nun auf der 4A-Engine von Last Light, was sich vor allem an den dynamischeren und sehr atmosphärischen Lichteffekten bemerkbar macht.
Auch die hochaufgelösten und detaillierten Texturen stechen sofort ins Auge - wo uns in der 360-Version hier und da noch hässliche Matschtexturen entgegengrinsten, wirken Tunnelwände, Objekte und vor allem die Außenareale durch den gestiegenen Detailgrad nun noch plastischer. Metro 2033 Redux läuft auf beiden Next-Gen-Systemen mit meist konstant flüssigen 60 Bildern - allerdings nur auf der PS4 in 1080p, die One-Variante bietet lediglich 912p.
Der Unterschied ist aber nur auf sehr großen Fernsehern oder im direkten Vergleich erkennbar. Eine weitere Detailänderung: Einige Uniformen und Charaktermodelle (darunter zum Beispiel der Ranger Khan) wurden an die von Last Light angeglichen, sodass das gesamte Metro-Universum über beide Spiele konsistent bleibt. Das macht Metro 2033 insgesamt zu seinem sehr hübschen Spiel, lediglich einige hüftsteife und ungelenke Animationen fallen negativ auf.
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