Little Big Adventure im Test - Volltrunkener Quetch auf Abwegen

20 Jahre nach der Veröffentlichung erwartet uns eine dezent überarbeitete Portierung von Little Big Adventure zum Test für iOS und Android. Macht der Sturz eines Tyrannen nach all der Zeit noch Spaß?

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»Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.« Der Ausspruch des Altkanzlers Helmut Schmidt gilt offenbar nicht in diktatorischen Regimes wie dem von Dr. Funfrock auf dem Planeten Twinsun. Weil unser Held Twinsen von seinen Weltuntergangs-Visionen erzählt, in denen er auf Drachen reitet, landet er kurzerhand im Gefängnis - und wir erleben den Auftakt einer phantastischen Reise. Wem das bekannt vorkommt: Little Big Adventure erschien bereits 1994 für PC und kurz darauf für Sonys PlayStation. Jetzt gibt es für iOS- und Android-Geräte ein Remake. Für Fans ist das erst mal ein Grund zum Jubeln - nach zwei Jahrzehnten gibt es endlich ein Wiedersehen mit dem Erstlingswerk von Adeline Software. Doch im Test offenbart sich, dass Twinsen dieses Mal besser nicht aus der Sicherheitsverwahrung entkommen wäre.

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Schatten unter Zwillingssonnen

Die Geschichte Little Big Adventures ist recht schnell erzählt: Der Planet Twinsun wird mit eiserner Faust von Dr. Funfrock regiert, der mit der Technologie des Klonens und des Biemens (ja, das wird im Spiel so geschrieben) seine Truppen beliebig vergrößern und verlegen kann. Unser Protagonist Twinsen gerät in die Fänge des Diktators, weil dieser Angst vor einer uralten Prophezeiung hegt, die seinen Sturz vorhersagt. Also brechen wir als Wärter verkleidet aus und erfüllen in den kommenden Stunden nicht nur die Prophezeiung, sondern retten auch die Angetraute Twinsens aus den Fängen des Despoten Funfrock.

Unsanfter Wind der Veränderung

Little Big Adventure spielt sich im Kern immer noch wie vor 20 Jahren: Wir sehen Twinsen aus isometrischer Perspektive, lenken ihn über die quadratischen Karten, sprechen mit Dorfbewohnern und erschlagen die Schergen des Diktators. Zumindest ist das der Plan, denn in der Realität sehen wir uns oft mit der scheinbar volltrunkenen Seite Twinsens konfrontiert: Wir prügeln versehentlich kleine Babyelefanten von Dächern, treiben unabsichtlich Konversation mit Wachen, an denen wir uns eigentlich vorbeischleichen wollten oder hängen an Ecken der Spielwelt fest.

Wie konnte das passieren? Das Original war noch für seine innovative Steuerung bekannt: Der Held wechselte je nach Vorgehensweise die Haltung - etwa in eine athletische zum Rennen oder eine aggressive, um Schläge und Tritte auszuteilen; die Steuerung erfolgte damals direkt. Dieses Schema weicht aber im Remake einer indirekten Kontextsteuerung, bei der wir Twinsen nur noch ein Ziel vorgeben müssen (lediglich das Schleichen erfolgt noch unmittelbar auf Knopfdruck).

Neuerungen auf einen Blick: Wir können herauszoomen und uns Sprung- und Wurfbahnen anzeigen lassen. Neuerungen auf einen Blick: Wir können herauszoomen und uns Sprung- und Wurfbahnen anzeigen lassen.

Bei der neuen Steuerungsmethode tauchen gleich mehrere Probleme auf: Little Big Adventure unterscheidet einfaches und doppeltes Tippen. Wer nun einen Passanten einfach anklickt, beginnt ein Gespräch. Tippt man jedoch aus Versehen (und das passiert schnell) doppelt, greif Twinsen an und erledigt den Unschuldigen. Ein Doppeltipp in die Landschaft lässt den Helden laufen. Er rennt dann wegfindungslos direkt auf seinen Zielort zu, weshalb wir den Kurs oft nachkorrigieren müssen, damit Twinsen nirgends hängen bleibt.

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