Des Wahnsinns magere Beute
Während wir durch die ersten Levels schleichen, erweitert Knock-Knock sein Repertoire an Grusel noch beständig: Neue Gestalten verfolgen uns, Geister tauchen plötzlich in Türen auf - und immer wieder verwirrt uns das Anwesen, das seine Räume und Etagen ständig verändert. Nacht um Nacht erkunden wir die Flure des Hauses, finden kryptische Notizen. Und sehen uns plötzlich mit riesigen Augen konfrontiert, die aus den Wänden wachsen.
Dann wieder werden wir in andere Dimensionen des Hauses gerissen, in denen lange Korridore voller Türen labyrinthartig vor uns liegen. Manchmal stolpern wir auch durch den Wald und lassen uns dort erschrecken. Das klingt verwirrend? Ist es auch. Knock-Knock erzeugt ein Gefühl der Orientierungslosigkeit, die wir mit unserem schlaflosen Protagonisten teilen, der immer wieder mitunter unterhaltsame, teilweise verstörende Monologe führt.
Vergänglichkeit des Grusels
Trotz der spannenden Ausgangslage wird Knock-Knock spielerisch schnell fad: Das nächtliche Herumirren durch das Haus spielt sich nach den ersten Levels stets gleich, nach dem ersten Zusammentreffen mit einer Schreckgestalt verlieren wir zudem den Respekt, denn statt zu sterben durchleben wir lediglich die gleiche Nacht erneut. Die Ausflüge in den Wald scheinen zudem kaum einen Zweck zu erfüllen, sodass das Wandeln zwischen deformierten, knorrigen Baumstämmen zur lästigen Pflicht verkommt. Selbiges gilt für die nervigen Hausmeistertätigkeiten: Türen aufsperren und Lichter reparieren, um im Licht hoffentlich eine Uhr zu entdecken, die dann die Zeit voranschreiten lässt.
Immerhin ist die Präsentation von Knock-Knock vorbildlich: Die Soundkulisse lauert genregetreu im Hintergrund, am gedämpfte Comic-Stil sieht man sich trotz immer gleicher Szenerien nicht satt. Allerdings gilt das nicht für die Steuerung, die derart schwammig ist, dass wir an Leitern hängenbleiben, uns unfreiwillig verstecken oder Gegnern in die Arme rennen - und wir somit die Nacht erneut durchleben müssen.
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