Kingdom Come Deliverance 2: Das Würfel-Minispiel hat mich so begeistert, dass wir es jetzt im echten Leben spielen - und wer verliert, muss den Kaffeekocher putzen

Samara hat in Kingdom Come 2 viel Zeit am Würfeltisch verbracht und sich das Minispiel jetzt auch in die echte Welt geholt.

Nicht nur Heinrich würfelt gerne, Samara hat sich anstecken lassen. Nicht nur Heinrich würfelt gerne, Samara hat sich anstecken lassen.

In Kingdom Come: Deliverance 2 kann ich mich nicht nur in spannenden Nebenmissionen und Zufallsbegegnungen verlieren. Auf dem Weg zum kommenden Storyziel lockt auch immer wieder der Umweg über den nächsten Würfeltisch.  

Nur zu gerne erhole ich mich von dramatischen Rettungsmissionen bei einem Ründchen “Farkle”. Oder fluche über das unverschämte Glück meines Gegenübers und verlange eine Revanche. Oder zwei … oder drei … oder … Ihr habt das Konzept verstanden. 

Das Risk-Reward-System beim Würfeln finde ich richtig fesselnd. Gleichzeitig ist das Spielprinzip so simpel, dass es weder viel Erklärung noch Materialien bedarf. Damit ist es für mich auch das perfekte Gelegenheitsspiel für die echte Welt.  

So funktioniert das Würfelspiel ganz grob in Kingdom Come: Deliverance 

Beide Spieler*innen würfeln abwechselnd mit sechs sechsseitigen-Würfeln (D6). Den Augenzahlen sind unterschiedliche Punktzahlen zugeordnet: eine 1 gibt 100 Punkte, eine 5 zählt 50 Punkte – alle anderen Seiten sind zumindest einzeln ohne Wert. 

Zusätzlich können mit bestimmten Kombinationen noch höhere Punktzahlen erzielt werden, beispielsweise mit mindestens drei gleichen Augenzahlen oder Zahlenfolgen (Straßen). 

Jetzt kommt aber das Spannende, nämlich das Taktieren: Ist nichts dabei, das Punkte gibt, endet die gesamte Runde für die Person sofort und komplett punktlos. 

Wir müssen daher bei jedem Wurf gut überlegen, welche Würfel wir beiseitelegen, damit ihre Punkte angerechnet werden und welche wir lieber behalten, um noch mal mit ihnen zu würfeln. Schließlich können wir so lange weitermachen, wie noch Würfel übrig sind. Es sei denn, wir passen freiwillig. Den richtigen Zeitpunkt dafür zu wählen, ist essenziell.

Aus dem virtuellen Mittelalter auf meinen Tisch 

Als mir die Idee kam, habe ich direkt mein Schrankfach mit Brettspielzubehör durchforstet, aber nicht die passende Ausstattung gefunden. Für Farkle sind nämlich sechs D6 nötig. Das Set mit D4 bis D20 ist da also ungeeignet. 

Meine restlichen vorhandenen, sehr unterschiedlichen und gleichzeitig ziemlich langweiligen D6er sprachen mich auch wenig an. Schließlich macht es nur halb so viel Spaß, wenn alles völlig zusammengewürfelt (haha) aussieht. 

Folglich habe ich eine kleine Online-Shoppingtour unternommen, bei der ich mich durch jede Menge Angebote gewühlt habe. Letztendlich hat es mir ein halbtransparentes Würfelset mit glitzernden Inlays und kupferfarbenen Augen angetan. Nicht mittelalterlich, aber irgendwie schick.

Das ist Samaras eigene Alternative. Marken für Sonderregeln sind noch in Arbeit. Das ist Samaras eigene Alternative. Marken für Sonderregeln sind noch in Arbeit.

Eine schnelle Partie geht immer mal 

Der Würfelbecher und die Punktetafel, die ich sowieso bereits zu Hause hatte, geben eine praktische Ergänzung ab und sind im Nullkommanix „aufgebaut“. 

Kingdom Come Deliverance 2: Heinrich und Hans laufen durch das echte Kuttenberg in Tschechien Video starten 11:37 Kingdom Come Deliverance 2: Heinrich und Hans laufen durch das echte Kuttenberg in Tschechien

Mein Mann und ich legen jetzt beispielsweise einfach mal eine schnelle Partie ein, bis der Kaffee fertig ist – oder noch besser: spielen gleich darum, wer unseren geliebten italienischen Espressokocher anschließend sauber schrubben muss. 

Da wird dann natürlich im echten Leben genauso geflucht wie in Kingdom Come 2. Aber immerhin hat bei unserer physischen Variante mit einem D6er-Set niemand die besser gezinkten Würfel. 

Samara Summer
Samara Summer

Samara trifft sich alle paar Monate mal mit einer Freundesgruppe auf einen Brettspiele-Abend. Dabei stehen häufig Spiele auf dem Programm, bei denen es darum geht, kreativ zu denken. 

Zu Hause stehen Brettspiele nur in Ausnahmefällen auf dem Programm. Videospiele haben da den klaren Vorrang, auch wenn es ums gemeinsame Zocken geht. Jetzt wird aber eben auch gewürfelt. 

Dafür haben wir beide die Strategie, eher auf Risiko zu spielen und eine 5 nicht gleich zu punkten, sondern den Würfel lieber noch mal in die nächste Runde mitzunehmen und dabei auf mehr als 50 Punkte zu hoffen. Das kann zwar schnell zu einer Nullrunde führen, aber genau da liegt ja der Reiz.

Auch für unterwegs: Das Schöne ist außerdem: Zwingend nötig sind wirklich nur die Würfel, die sogar in meiner kleinsten Umhängetasche (oder theoretisch in der Hosentasche) Platz finden. So lässt sich auch mal ganz spontan eine Runde beim Familientreffen spielen – eben auch, weil die Regeln ruckzuck erklärt sind. 

So hat es Kingdom Come jetzt auch abseits des Bildschirms und der Arbeit in meinem Alltag geschafft. Und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Farkle weiter unter die Leute zu bringen.

Habt ihr auch ein Minispiel aus einem Videospiel so lieb gewonnen, dass ihr es jetzt zu Hause spielt? Verratet uns auch gerne, ob es eine offizielle physische Version gibt oder ob ihr euch auch einfach selbst das passende Material zusammengesucht habt.

zu den Kommentaren (3)

Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.