Der Kinect-Sensor der Xbox One wird immer wieder als eines der wichtigsten Merkmale von Microsofts Next-Gen-Konsole angepriesen. Bisher konnte die neue Technik in dem schwarzen Kamerakästchen die Muskeln aber noch nicht so richtig spielen lassen, kaum ein Spiel nutzt den Sensor besonders ausgiebig oder originell.
Das soll sich mit der Sportspielsammlung Kinect Sports Rivals ändern, mit der Entwickler Rare die Spieler vor der Konsole ins Schwitzen bringen will. Die Vorgänger gehören zu den bestverkauften Titeln für die Xbox 360, Rivals soll diese Tradition fortführen.
Gleich nach dem Start des Spiels geht's an die Erstellung unseres Charakters, in Rivals »Champion« genannt. Nach ein paar allgemeinen Angaben lassen wir dafür unseren Körper und unser Gesicht via Kinect scannen, um die Daten auf unser virtuelles Alter Ego übertragen zu lassen.
Die Ergebnisse sind dabei recht gut: Unser Champion gleicht uns zwar nicht wie ein Ei dem anderen, die wichtigsten Erkennungsmerkmale stimmen jedoch. Wem das Ergebnis der Prozedur nicht passt, der ändert nachträglich Feinheiten wie zum Beispiel die Frisur oder Hautfarbe. Danach entführt uns Rivals auf eine lauschige Tropeninsel, wo wir unser Könnenin insgesamt sechs Disziplinen unter Beweis stellen dürfen.
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Aufgesetzte Story
Einzelspieler klappern nach und nach einzelne Events ab, dazu gibt's eine Story, die allerdings reichlich aufgesetzt wirkt. Wir sollen uns einem von drei Teams anschließen, die uns nacheinander in den unterschiedlichen Sportarten herausfordern.
Aber egal, ob wir uns fürs Vipernetzwerk, die Adlerlegion oder den Wolfsklan entscheiden: Irgendwelche besonderen Auswirkungen hat das nicht. Bei den kurzen Zwischensequenzen fragen wir uns zudem, was mehr nervt: das belanglose Gefasel der unterschiedlichen Teams oder deren lächerliches, futuristisch-abgedrehtes Klamottendesign.
Als es an die erste Sportart geht, gibt uns ein kahlköpfiger Trainer Anweisungen, der wohl an einen knallharten Militärausbilder erinnern soll. Der Muskelprotz brüllt uns die Anleitung für jede Disziplin entgegen, jede Lektion endet dabei stets mit einem befremdlichen »Trainer aus!«. Da hat man es mit der deutschen Übersetzungder Originalphrase »Coach out!« wohl sehr wörtlich genommen…
Das Drumherum sollte man bei Kinect Sports Rivals also schnellstmöglich vergessen und lieber direkt mit den Disziplinen loslegen.
Den Anfang macht das Jetski-Fahren, das von allen Sportarten mit Abstand am besten funktioniert und wohl auch deshalb schon länger als kostenlose Demo verfügbar ist. Wir steuern unseren Fahrer, indem wir die Arme wie an einem Fahrradlenker nach links und rechts bewegen, Kinect erkennt zudem, ob unsere Hand geschlossen (Gas geben) oder offen (abbremsen) ist.
Die Bewegungen werden hervorragend umgesetzt, und so dirigieren wir unseren Jetski problemlos über die verschiedenen Strecken, die sich aber alle sehr stark ähneln. Das Klettern funktioniert ebenfalls sehr gut, hier müssen wir uns an den Griffsteinen nach und nach bis ganz nach oben ziehen. Da einigermaßen akkurate Kletterbewegungen (Greifen und Ziehen) ausgeführt werden müssen, fühlt sich die Disziplin sehr intuitiv und natürlich an - die Umsetzung ist klasse gelungen.
Fußball und Schießen
Fußball ist dagegen eine herbe Enttäuschung. Wir müssen den Ball lediglich zu unseren Mitspielern passen und die Kugel danach auf das Tor dreschen. Das Problem: Unsere Beinhaltung wird in schöner Regelmäßigkeit einfach ignoriert, so dass wir oft stur geradeaus kicken und damit den Keeper anschießen.
Wenn wir selbst den Ball halten müssen, wird unsere Bewegung immerhin meist anstandslos erkannt. Das Zielschießen mit einer virtuellen Pistole erfordert kaum Bewegung: Wir richten unseren Arm auf den Bildschirm und drücken dann durch Krümmen der Finger ab.
Die einzelnen Ziele zu treffen ist gar nicht so leicht, die Erkennung ist zudem nicht besonders präzise, so dass millimetergenaue Schüsse (sind für einen Erfolg oft entscheidend) kaum möglich sind.
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