Multiplayer-Überblick
Shadow Fall liefert 10 Multiplayer-Karten und unterstützt in allen Spielmodi bis zu 24 Spieler. Die Karten sind abwechslungsreich und in ihrer Größe überschaubar. Dynamische Levelelemente gibt es nicht, auch keine unterschiedlichen Wetterbedingungen. Das allgemeine Design der Karten kann nicht durchweg überzeugen. Die verwinkelten Laufwege lassen uns zu oft in Sackgassen enden. Hinzu kommen Ärgernisse wie hüfthohe Geländer, die man mal überspringen kann und dann wieder nicht. Die Settings und Level-Elemente kennen wir größtenteils aus der Solo-Kampagne. Ein Season-Pass verspricht für 20 Euro Zugang zu einem kommenden Horde-Koop-Modus für bis zu vier Spieler und weiteren Multiplayer-Karten.
Zur Auswahl stehen drei Charakterklassen, der Kundschafter, der Sturmsoldat und die Hilfsgruppe. Jede Klasse ist auf eine Waffenart spezialisiert. Der Kundschafter nutzt überwiegend Scharfschützengewehre, der Sturmsoldat klassisch Sturmgewehre und die Hilfsgruppe setzt auf schwere Geschütze oder Raketenwerfer. Außerdem hat jede Klasse immer zwei aktive Spezialfähigkeiten. Eine ist fest vorgeschrieben. Der Kundschafter kann den aus der Solokampagne bekannten Sonarping aussenden und so Gegner auch hinter Wänden aufdecken - übrigens für das ganze Team. Der Sturmsoldat stellt einen stationären Energieschild auf. Und Spieler der Hilfsgruppe haben immer eine Wiederbelebungsdrohne dabei, die gefallene Kameraden ins Leben zurück bringt.
Playstation Plus
Auf der PS4 braucht man zwingend eine kostenpflichtige Playstation-Plus-Mitgliedschaft, um an Multiplayer-Partien teilzunehmen. Dafür fallen im Monat rund 5 Euro an, es gibt aber neben dem Multiplayer-Support auch weitere Boni, wie monatlich kostenlose Vollversionen.
Neben dieser vorgegeben Fähigkeit kann über den Ausrüstungseditor jeweils noch eine weitere klassenspezifische Spezialfähigkeit ausgerüstet werden. Für den Kundschafter sind das eine Tarnvorrichtung, ein Not-Teleporter und eine Betäubungsdrohne, die nahen Feinden automatisch im Gesicht explodiert. Der Sturmsoldate hat die Wahl zwischen Sprint, Betäubungswelle und einer Helferdrohne, die Feinde automatisch beschießt. Und bei der Hilfsgruppe werden wahlweise neue Spawnpunkte, Geschütztürme oder andere Hilfsmittel aufgestellt.
Im Ausrüstungseditor passen wir auch unsere Waffen an und setzen eine kleine Auswahl von unterschiedlichen Optiken auf. Die schalten wir frei, indem wir die entsprechenden Waffen oft genug nutzen. Die Upgrade-Möglichkeiten halten sich aber sehr in Grenzen, immerhin halten Spezialfähigkeiten, die wir oft einsetzen, länger.
Ähnlich konventionell fallen auch die Spielmodi aus, von Team-Deathmatch über ein paar Capture-the-Flag-Variationen, King of the Hill und Conquest-Modi. Einzige Besonderheit: Die Modi werden auf den Karten direkt nacheinander gespielt, es gibt also keine Wartepausen. Ist beispielsweise eine Runde Team-Deatchmatch rum, beginnt sofort eine Runde in einem anderen Spielmodus - ohne Spielunterbrechung. Welche Modi und welche Karten gespielt werden, kann man über das Kriegsgebiete-Menü festlegen. Hier können die Kämpfe über zahlreiche Optionen auch anderweitig sehr gut angepasst werden. Die Multiplayer-Missionen aus Killzone 3 wurden allerdings gestrichen, genauso wie die EXO-Kampfläufer und die Jetpacks.
Wer die Karten, Klassen, Waffen und Spezialfähigkeiten offline kennenlernen will, kann im Botmodus mit maximal 11 KI-Einheiten antreten. Das Geschick der Computer-Kollegen kann dabei allerdings nicht mit dem Können ihrer Konkurrenten aus dem Squad-Modus von Call of Duty: Ghosts mithalten.
Unser Eindruck vom Multiplayer-Modus in Shadow Fall: Guerrilla Games geht auf Nummer sicher und bietet eine solide Grundlage, aber eben auch nichts Besonderes. Die Klassen sind sinnvoll aufeinander abgestimmt, die Karten abwechslungsreich. Im Launch-Aufgebot mit Call of Duty: Ghosts und Battlefield 4 zieht Shadow Fall aber klar den Kürzeren. Sobald mehr Multiplayer-Titel für die Next-Gen-Konsolen verfügbar sind, beispielsweise das vielversprechende Titanfall, wird dieses Killzone wohl schnell in Vergessenheit geraten.
Das ist Next-Gen-Grafik
Bei einer Sache haben wir dann aber mal (fast) nix zu meckern: bei der Grafik. Killzone: Shadow Fall läuft in nativen 1080p (in der Kampagne mit 30 FPS, im Multiplayer mit 60), Ruckler sind uns nicht aufgefallen, und es sieht toll aus. Die Texturen sind scharf, das Bild absolut ruhig. Auch die Figuren fallen sehr detailliert aus, und die Effekte zeigen, dass sich der Kauf der PS4-Hardware für dieses Spiel zumindest beim Thema Optik ganz sicher lohnt.
Geschmackssache sind der etwas sterile Look vieler glänzendglatter Oberflächen und der massive Lensflare-Einsatz. Auch die immer gleichen Levelobjekte fallen in einigen Umgebungen etwas störend auf. Hinzu kommen häufige Clippingfehler bei besiegten Gegnern. Die fallen übrigens nach ihrem Ableben immer noch überstürzt in sich zusammen, als hätte man auf Knopfdruck alle Knochen entfernt. Wer den ersten Ingame-Trailer zu Killzone: Shadow Fall sehr genau studiert hat, wird außerdem ein paar Grafikeffekte und Details im fertigen Spiel vermissen, beispielsweise das Hitzeflimmern beim Triebwerk eines Gleiters oder eine im Wind wehende Abdeckplane. Der 3D-Modus des Vorgängers wurde übrigens auch gestrichen.
Sei's drum, Shadow Fall sieht trotzdem großartig aus. Beim Klang hört der Spaß allerdings auf. Da wäre zunächst die sehr mäßige deutsche Übersetzung in Kombination mit leidlich motivierten Sprechern. Zwar kann man die Sprache im Spiel umstellen, die englische Vertonung fällt aber nicht sonderlich leidenschaftlicher aus. Lippensynchron sind die Dialoge in keiner Sprache, was bei Shadow Fall besonders arg auffällt, da sich die sprechenden Figuren regelmäßig direkt vor den Spieler stellen.
In der deutschen sowie der englischen Synchronisation ist zudem in einer Passage der Text einer Frau mit einem männlichen Sprecher eingesprochen worden, was für etwas Verwirrung sorgt, wenn die Dame dann plötzlich vor uns steht. Außerdem wurde in einer anderen Szene der deutschen Sprachfassung ein englischer Satz vergessen.
Während die Waffensounds gut, wenn auch nicht herausragend klingen, geht einem das eintönige Kampfszenen-Gedudel des abwechslungsarmen Soundtracks schnell auf die Nerven. Dummerweise kann man die Musik im Spiel - anders als andere Soundquellen - nur auf maximal 50 Prozent der Lautstärke herunterregeln. Ansonsten ist der Soundtrack nicht weiter erwähnenswert. Schade, denn viele Scriptsequenzen hätten von einer packenden Musikuntermalung profitiert.
Was bleibt, ist ein grafisch beeindruckender PS4-Launchtitel, der von einem großen Namen profitiert, damit aber auch sehr hohe Erwartungen weckt, die Killzone: Shadow Fall allerdings nur selten erfüllen kann.
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