Im Shooter Killzone 3 für PlayStation 3 geht es ums Ganze: Die Helghast sind nach den Ereignissen von Killzone 2 geschwächt, und ihr sollt ihnen den Rest geben. Helghast? Was ist das? Für alle Killzone-Neulinge ein paar kurze Infos: Die Bewohner des Planeten Helghan haben eine perfekt geschmierte Militärmaschinerie aufgebaut, die nichts anderes als die Eroberung der Erde und die Vernichtung der Menschheit bezweckt. Dabei schrecken die Helghast nicht einmal vor der kompletten Zerstörung ihres Heimatplaneten zurück -- wenn der Weg zur Vernichtung des Feindes nur so zu erreichen ist, geht man den Kompromiss gerne ein. Krieg ist die Luft, die ein Helghast vom ersten Atemzug an atmet, Krieg ist die einzige Triebfeder in der von Unterdrückung und Gewalt geprägten Wirklichkeit eines gesamten Volkes. Individualität ist in diesem totalitären Regime ebenso nicht vorhanden wie Zivilisten oder Kinder. Die Helghast selbst sind nicht mehr als Zahnräder in einer Waffenstarrenden Maschine, die mit dem Blut des eigenen Volkes geschmiert wird. Das ist das Bild, das uns Killzone 3 von den Gegnern der gesamten Menschheit zeigt. So denkt man sich nichts dabei, als heldenhafter Menschensoldat die böswilligen Pixel-Mordmaschinen gleich im Dutzend niederzuballern. Ein Kniff, den auch das Kino gerne verwendet: Der Held braucht ein möglichst hassenswertes Feindbild, um die Geschichte so simpel und verständlich wie möglich zu halten. Die Killzone-Reihe treibt dieses Schema auf die Spitze: Nicht genug, dass die Gegner allesamt mit schwarzen Ledermänteln sowie diabolischen Masken versehen sind und einen unglaublichen Hass auf die Menschheit hegen -- nein, im dritten Teil der Shooter-Serie gibt man der Helghast-Führungsriege die symbolträchtigen Gesichter von historischen Horrorgestalten wie Stalin, Hitler, Goebbels oder gar Mengele.
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Panik auf dem Schlachtfeld
Denkt man nicht weiter über diese stumpfen, für viele deutsche Spieler sicher anstößigen Symbolismen nach, entpuppt sich der zunächst etwas fragwürdig anmutende PlayStation-3-Shooter Killzone 3 als Meisterstück des Genres: Der Spieler wird in einen Hexenkessel aus Tod und Vernichtung geworfen -- stets unter Beschuss, der Weg gesäumt von Explosionen, aufspritzenden Staubwolken und sterbenden Kameraden, deren letzte Schreie über den Sprechfunk hallen. Russpartikel regnen immerwährend vom schwefligen Himmel, während ihr euch durch die qualmenden Ruinen der einst prächtigen Metropole Pyrrhus kämpft. Killzone 3 baut durch seine unbarmherzige Inszenierung einen Druck auf, der den Spieler selbst auf der gemütlichen Couch ein ums andere Mal in Panik geraten lässt: Man sucht im Kreuzfeuer der Helghast nach der rettenden Deckung, liegt blutend am Boden und hofft, dass der Kamerad mit der Sanitätsausrüstung es noch rechtzeitig schafft. Dann hört man über gedämpftem Gewehrfeuer und dem fernen Kampflärm nur noch den aufmunternden Ruf: »Ich lasse Sie nicht im Stich!«, sieht schemenhafte Gestalten vorbeihuschen und fragt sich, ob das das Ende ist. Klar, das Ende bedeutet lediglich eine kurze Ladepause und den Neuanfang -- doch wenn ein Videospiel solche Emotionen wecken kann, weiß man, dass es sehr viel mehr ist, als ein routiniert inszeniertes Call of Duty: Black Ops oder Halo: Reach.
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