Just Cause 3 im Test - Hirn aus, Spaß an

Just Cause 3 glänzt im Test mit der wohl irrsten und fetzigsten Open-World-Spielwiese des Jahres. Aber reicht spitzenmäßiges Chaos auch für eine spitzenmäßige Wertung?

Just Cause 3 - Test-Video zum explosiven Open-World-Kracher Video starten 6:01 Just Cause 3 - Test-Video zum explosiven Open-World-Kracher

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Performance-Probleme?
Im Netz kursieren wahre Horrormeldungen über Just Cause 3. Es gibt Berichte von Memory Leaks, durch die die Ladezeiten sich bis zu 15 Minuten hinziehen sollen. Auch von Abstürzen und massiven Einbrüchen der Bildrate wird berichtet. Komplett können wir diese Meldungen nicht bestätigen. Im Test konnten wir weder überlange Ladezeiten von mehreren Minuten feststellen, noch ist das Spiel abgestürzt. Dennoch haben wir Just Cause 3 wegen Frame Drops (auf der Xbox One geringfügig stärker ausgeprägt als auf der PS4) und nerviger Ladezeiten (30 bis 45 Sekunden nach jedem Ableben) auf der Xbox One um drei Punkte abgewertet. Die PS4-Version spielt sich einen Tick flüssiger und hat etwas kürzere Ladezeiten, weshalb wir für die Sony-Version nur um zwei Punkte abwerten.

Rico »Kann man das in die Luft jagen?« Rodriguez ist zurück und hat in Just Cause 3 einen brandneuen Spielplatz gefunden. Der hört auf den Namen Medici und ist ein mediterranes Inselgrüppchen mit serientypischem Diktatoren-Problem. General Di Ravello hat den Kleinstaat fest in seinen Wurstfingern - vor allem weil dort ein seltener Wunder-Rohstoff namens Bavarium abgebaut werden kann.

Rico »Der Despot ist bald tot!« Rodriguez hat da naturgemäß was dagegen, walzt als beinahe unverwundbare Ein-Mann-Armee durch das Urlaubsparadies und sprengt serientypisch alles in die Luft, was er auch nur schief anschaut. Die logische und bessere Fortsetzung also?

Ja und nein. Denn so viel Laune die Zerstörungsorgie auch macht, für den Open-World-Olymp fehlen Entwickler Avalanche auch beim dritten Anlauf die entscheidenden Meter.

Interessant: Die komplette erste Stunde von Just Cause 3 im Video

Des Helden neue Spielzeuge

Die offensichtliche Neuerung zum zweiten Teil sind Ricos neue Spielzeuge. Am spaßigsten ist der Wingsuit. Auf Knopfdruck gleitet Rico »Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug?« Rodriguez flott durch die Luft. Das macht die Fortbewegung zu einem echten Spektakel, degradiert allerdings die meisten kaperbaren Fahrzeuge zu schmückendem Beiwerk.

Just Cause 3 fängt gebührend krachig an. Wir surfen auf einem Leichtflugzeug und ballern mit einem Raketenwerfer auf alles, was nicht bei drei aus dem Blickfeld ist. Just Cause 3 fängt gebührend krachig an. Wir surfen auf einem Leichtflugzeug und ballern mit einem Raketenwerfer auf alles, was nicht bei drei aus dem Blickfeld ist.

Auch der praktische Enterhaken von Rico »Get over here!« Rodriguez hat ein Upgrade spendiert bekommen. Nun können wir mehr Leinen verschießen und somit noch mehr Objekte aneinanderbinden und zudem per Knopfdruck die Seile auch wieder einholen.

Ein praktisches Beispiel: Schurke auf Wachturm plus gegenüberliegende Hausmauer plus Enterhaken ergibt für den Gegner einen schmerzhaften Flug mit dem Kopf gegen die Wand. Nicht so praktisches, aber äußerst witziges Beispiel: Totes Reh plus Enterhaken plus fahrendes Auto - oder Kuh plus Enterhaken plus Windrad … die Möglichkeiten, Schabernack zu treiben, sind schier endlos.

Darüber hinaus haben Avalanche Studios an vielen kleinen Details der Spielmechanik geschraubt. So kann Rico »Mein Hobby ist das Surfen auf Kampfjets« Rodriguez nun nicht nur auf Fahrzeugen stehen, sondern auch frei darauf herumlatschen. Auch das Handling des Gleitschirms funktioniert einen Tick besser. Das ganze Feintuning hat als Ergebnis, dass wir nun noch schneller und intuitiver die verrücktesten Stunts vollführen können.

In Kombination mit einem stetig wachsenden Arsenal an bleispuckendem und explosivem Werkzeug ist Rico »Ich bin Chuck Norris' unehelicher Sohn« Rodriguez' Arbeit noch spaßiger geworden. Dazu trägt auch der neue, verflixt malerische Schauplatz sein Scherflein bei.

Medici ist eine ungemein pittoreske Welt, mit hübschen italienisch anmutenden Küstenstädtchen, felsigen Landschaften und einem (das sei am Rande erwähnt) echt sehenswerten Wellengang zwischen den Inselchen. Aber wir sind ja nicht zum Sightseeing hier, sondern um Dinge in die Luft zu sprengen.

Wissenswert: Just Cause 3 in Deutschland ungeschnitten

Always online?
Just Cause 3 setzt auf ein Always-On-Prinzip, um dem Spieler jederzeit aktuelle Ranglisten und neue Rekorde von Freunden anzuzeigen. Die ungepatchte Version des Spiels verhielt sich äußerst störrisch, wenn die Verbindung abbrach und unternahm bei jedem Wechsel ins Pausemenü oder zur Karte der Spielumgebung mehrere (lange) Versuche, sich erneut auf den Servern von Square Enix einzuklinken. Dank eines Patches fallen die penetranten Einwählversuche nun aber weg.

Jag die Insel in die Luft

Rico »Mein Nachname klingt doch gar nicht italienisch!?!« Rodriguez bekommt schon früh im Spiel von Rebellenanführer und Kindheitskumpel Mario einen präzisen Hinweis darauf, was er im Verlauf seines Abenteuers hauptsächlich tun wird: »Egal was du zerstörst, wir bauen es wieder auf!«

Auf Medici macht Rico »Krachbumm« Rodriguez mal wieder das, was er am besten kann: Zeug in die Luft jagen! Auf Medici macht Rico »Krachbumm« Rodriguez mal wieder das, was er am besten kann: Zeug in die Luft jagen!

Na dann wollen wir der Rebellion mal dienlich sein! Schließlich sind auf Medici wieder über hundert besetzte Städte und Militärposten verteilt. Um die aus der Umklammerung des feisten Di Ravello zu befreien, müssen wir jeweils eine kleine Liste der Zerstörung abarbeiten.

In Militärbasen heißt das zum Beispiel: Zerstöre drei Antennentürme, zwei Stromgeneratoren und jage die Tanks in die Luft. In Siedlungen reißen wir beispielsweise Plakatwände um, aktivieren unter Zeitdruck eine Reihe von Schaltern auf den Häuserdächern, öffnen die Tore der Polizeistation für die Rebellen oder müssen einfach nur möglichst viel Schaden anrichten.

Als Belohnung bekommen wir für eine eroberte Basis neues Spielzeug, das wir uns per Rebellenabwurf direkt vor die Nase bestellen können. Lustig: Das Equipment und die Fahrzeuge donnern in einem Frachtcontainer vom Himmel, der in einer kleinen Konfetti-Explosion aufplatzt.

Kaufen muss man sich die Dinger diesmal nicht, stattdessen dauert es eine Weile, bis der Abwurf erneut verfügbar ist. Für befreite Städte bekommen wir hingegen spezielle Herausforderungen sowie Garagen, zu denen wir Karren liefern, die wir gerne über den Rebellenabwurf verfügbar machen wollen.

Systemvergleich
Während Just Cause 3 auf der PlayStation 4 eine native Auflösung von 1080p hat, basiert die Xbox-One-Version auf einer 900p-Auflösung. Abgesehen davon geht die Bildrate auf beiden Konsolen stark in die Knie, wenn es auf Medici zur Sache geht. Die PS4-Version bleibt dabei angenehmer zu spielen.

1 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (23)

Kommentare(21)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.