Rundenstrategie
In den Abschnitten verteilt findet ihr Stationen, zwischen denen ihr euch hin und her teleportieren könnt, sobald ihr sie entdeckt und freigeschaltet habt. Das hilft bei den stellenweise kilometerlangen Laufwegen enorm. Doch damit sind die Dinger noch nicht ausgereizt: Ihr dürft dort auch ein simples, rundenbasiertes Truppen-verschiebe-Spiel starten, in dem ihr mit der gegnerischen Seite um die Vorherrschaft auf Pandora kämpft. Ihr besetzt Gebiete, um dort im »richtigen« Spiel Vorteile zu genießen: So erhaltet ihr zum Beispiel mehr Erfahrungspunkte pro Gegner oder verstärkt eure Waffen. Das Strategiespiel ist eine nette Dreingabe, aber letztlich so anspruchs- wie witzlos. Erfahrungspunkte, über die ihr im Charakterlevel aufsteigt und neue Fähigkeiten erlernt oder Waffen freischaltet, bekommt ihr auch so genug. Und die Spezialfähigkeiten wie Unsichtbarkeit, schneller Laufen oder kurze Unverwundbarkeit sind bis auf die Heilfunktion ziemlich nutzlos.
Bockiges Fluggerät
An Fortbewegungsmitteln stehen auf beiden Seiten Land- wie Lufttransporte bereit. Als Mensch steigt ihr in Buggies, waffenstarrende Helikopter oder Mech-Kampfanzüge. Die Na'vi reiten hingegen auf Flugechsen und sechsbeinigen Pferdekreaturen über die Oberfläche Pandoras. Die Steuerung der Fahrzeuge und Reittiere reicht von »passabel« bis »extrem verbesserungswürdig«: Kommt ihr mit Jeeps und Pferdewesen noch recht gut durchs Unterholz, offenbart die Luftwaffe der beiden Fraktionen grobe Bedienungsfehler. Warum manövrieren die Gefährte so bockig wie ein verrosteter Vorkriegs-Traktor? Durch die miese Steuerung wird es unmöglich, in der Luft so etwas wie einen Spielfluss aufkommen zu lassen. Ständig müsst ihr den Helikopter millimetergenau neu positionieren, nur um Ziele von der Größe eines Scheunentors treffen zu können.
Ruckelnder Dschungel
Das wichtigste Element von Avatar ist genau wie beim Kinofilm die Welt, in der die Geschichte spielt. James Cameron legte bei den Vorbereitungen seines Kino-Epos großen Wert darauf, dass sich der Planet Pandora lebendig anfühlt. Den gleichen Weg ging Ubisoft bei der Produktion des Spiels: Auf Basis der Far Cry 2-Engine schuf man eine saftig-grüne Spielumgebung, die dem Kinovorbild zumindest ansatzweise gerecht wird. James Cameron's Avatar: Das Spiel bringt die Schönheit des Planeten Pandora gut rüber, versagt aber darin, dem Spieler ein real existierendes Ökosystem vorzugaukeln. Es genügt einfach nicht, hier und da ein paar fremdartige Tiere durch den Dschungel huschen zu lassen oder entlang des Wegesrands angriffslustige Pflanzen zu platzieren. Hier wäre etwas mehr Liebe zum Detail wichtig gewesen, denn so schön das Spiel zu seinen besten Momenten aussieht, so belanglos wirkt es über den Großteil der Spieldauer. Zudem geht die Engine vor allem auf der PlayStation 3 - die zudem noch matschigere Texturen als die Xbox 360-Fassung aufweist -- ständig in die Knie. Auch auf Microsofts Konsole läuft das Spiel keinesfalls flüssig, wer die Wahl hat und unbedingt ein Spiel zum neuen James Cameron-Streifen besitzen muss, greift aber besser zu dieser Version.
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