Reise, Reise
Ein Grund, warum man trotz der durchschaubaren Mechanik bei der Stange bleibt, ist die opulente Grafik: Hinter Infinity Blade III arbeitet wie gewohnt die Unreal Engine. Dieses Mal hinterlassen wir unsere Spur aus Leichen jedoch nicht wieder und wieder im selben Gemäuer, sondern reisen auf unseren Missionen durch das ganze Land: Karge Wüsten unter glühend heißer Sonne und schattenspendende Ruinen finden wir ebenso wie japanisch anmutende Burganlagen im Nebel - inklusive Regen, der innen am iPad-Display herabrinnt. Dabei stört es kaum, dass wir bei unserer Reise nur automatisch auf vorgegebenen Pfaden wandeln und nur hin und wieder unsere Route aussuchen dürfen.
Den Missionsort wählen wir vorab auf einem Lageplan aus. Eine große Wahl haben wir nicht, meist stehen nur ein bis zwei Aufträge zur gleichen Zeit zur Verfügung. Dazu gibt es eine Reihe von Clashmobs und Prüfungen, in denen wir alleine oder mit mehreren Spielern zeitgleich bestimmte Aufgaben meistern müssen, etwa möglichst viele Hiebe in die Parade eines Kontrahenten zu schlagen; andere Spieler bekommen wir dabei jedoch nicht zu Gesicht.
Lieferzeiten und das perfekte Gebräu
Nach und nach scharen wir einige NPCs um uns, denen wir zwischen den Aufträgen mit unseren Wünschen auf die Nerven gehen dürfen: Der bereits zu Anfang verfügbare Trankbrauer mischt aus zufällig in der Landschaft gefundenen Zutaten beispielsweise aufputschende Tränke, die uns sicherlich lebenslang für die Tour de France sperren, dafür aber unsere Attribute in die Höhe schießen lassen. Oder er kocht Tinkturen für zusätzlichen Giftschaden, von denen wir uns nicht sicher sind, ob der Held sie nicht lieber auf seine Waffe als auf seinen Magen anwenden sollte.
Ein Besuch in der Schmiede oder Schmelzkammer bringt uns - rekrutiertes Personal vorausgesetzt - die Möglichkeit, Waffen zu verbessern. Außerdem kombinieren wir hier Edelsteine, die sich wiederum in Waffen einsetzen lassen. Allerdings braucht man eine gehörige Portion Geduld, denn die Aufträge sind erst nach einiger Zeit, mitunter sogar Stunden fertig. Ungeduldige Naturen können die Zweitwährung des Spiels einsetzen, um den Prozess zu beschleunigen. Diese bekommen wir zu Beginn förmlich hinterhergeworfen, da ihr Erhalt an freizuschaltende Achievements gebunden ist, später tröpfeln nur noch wenige Punkte auf unser Konto.
Portemonnaies und das Grillen über offener Flamme
Die Währungsknappheit hemmt den Spielfluss und soll Spieler natürlich in den Ingame-Store treiben, wo es für echtes Geld Nachschub gibt. Da bleibt bei einem ohnehin schon »teuren« Spiel wie Infinity Blade III ein fader Beigeschmack. Zusammen mit den Truhen, deren Schlüssel über dieselbe Währung bezogen werden, scheint Epic Games Käufer des letzten Serienteils stärker als bisher zur Kasse locken zu wollen.
Ein Spielelement haben wir uns bewusst ganz zum Schluss aufbewahrt: Drachen. Diese erwischen uns in Infinity Blade III oft auf falschem Fuß, ziehen eine Reihe von Quick-Time-Events nach sich und fordern oftmals unseren Tod - durch Zerquetschen, Zerbeißen oder das schonende Garen in der eigenen Rüstung. Wer dennoch überlebt, darf dem Ungetüm einige Wunden zufügen, bevor es sich aus dem Kampf zurückzieht, um zu ungünstiger Zeit erneut aufzutauchen - über die Belohnung beim Erlegen der Biester schweigen wir uns jedoch ebenso aus wie über die Hintergrundgeschichte, die in Infinity Blade III ein Ende findet.
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