Mit neuen Waffen gegen neue Feinde
Bei all den Herausforderungen und Gegnern, die sich Aloy in den Weg stellen, ist es gut, dass uns The Frozen Wilds ein paar neue Waffen an die Hand gibt. Neben besseren Bögen bekommen wir diverse Elementar-Speere.
Je nach Typ lassen uns Waffen wie die Sturmschleuder aufgeladene Blitze schleudern, während wir mit dem sogenannten Schmiedefeuer Flammen verschießen. Die Hightech-Speere haben ordentlich Wumms, der ist aber auch bitter nötig. Ist die erste Begegnung mit einer Feuer-schleudernden, Wolf-artigen Maschine namens Versenger schon dramatisch, konfrontiert uns der DLC kurze Zeit später mit mehreren dieser Kreaturen gleichzeitig.
Als wäre das nicht genug, stehen im Land der Banuk zudem so genannte Kontrolltürme. Sie senden Impulswellen aus, die feindliche Maschinen nicht nur stärker machen, sondern sie gleichzeitig auch reparieren. Kommen wir in ein Gebiet, in dem ein solcher Turm steht, sollten wir ihn zuerst aus dem Weg schaffen, bevor wir überhaupt darüber nachdenken können, die rundherumverteilten Maschinen anzugreifen. Immerhin reichen oft ein paar gezielte Schüsse auf das Kühlelement, um den Turm explodieren zu lassen.
Ähnlich wie im Hauptspiel verlangt auch The Frozen Wilds von uns, das Waffenarsenal auszuschöpfen, um gegen die mechanischen Bestien zu bestehen. Einfach nur einen Pfeil nach dem anderen auf Gegner wie die Eis-beschwörende Frostklaue zu schießen ist keine Taktik, mit der wir besonders weit kommen.
Nach Schwachstellen scannen, Fallen legen, Feinde mit Seilen fesseln, kritische Angriffe ausführen, die Wahl der richtigen Pfeile und des richtigen Bogens im exakt richtigen Moment - all das kann entscheidend dafür sein, ob wir aus einem Kampf als Sieger hervorgehen. Und dann gibt es natürlich immer noch die Wahl ob wir eher schleichend oder doch lieber offensiv vorgehen wollen.
(Zu) Mächtiges Schleichen
Horizon Zero Dawn lässt uns sowohl im Hauptspiel als auch im DLC die Wahl, ob wir Stealth-Aktionen oder den Direktangriff bevorzugen, wobei erstere Möglichkeit sich manchmal als zu effektiv erweist. Besonders deutlich wird das während einer Quest, bei der wir gemeinsam mit Aratak und seiner Schwester Ourea eine von Maschinen überrannte Fabrik infiltrieren.
Uns werden zwei Varianten geboten: Aratak schlägt den direkten Weg vor, bei dem uns wenige, dafür größere Maschinen in die Quere kommen. Ourea hingegen bevorzugt eine Route, auf der uns mehr, dafür aber tendenziell schwächere Gegner erwarten, die wir eventuell sogar komplett vermeiden können. Unsere Neugier ist geweckt, also entscheiden wir uns für Oureas Vorschlag. Dank unseres Umgebungs-scannenden Fokus, der uns den Weg der Feinde anzeigen kann, ist die folgende Schleicherei fast ein bisschen zu einfach.
Die Maschinen reagieren nur auf Aloy und scheinen ihren beiden Begleiter fast zu ignorieren. Spürbar ist das vor allem im letzten Abschnitt nachdem wir uns in die letzten hohen Gräser gerettet haben und wenige Schritte vor dem Ziel doch noch einer der unsichtbaren Stalker auf uns aufmerksam wird. Getrennt von nur wenigen Grashalmen liefern sich Ourea und der Stalker ein Starrduell, bei dem sich ihre Nasen fast berühren.
Zum Kampf kommt es jedoch nicht, die Monster-KI ignoriert unsere KI-Begleiterin. Zumindest bis wir uns umdrehen, um durch die rettende Tür zu flüchten. Was genau in diesem Moment hinter uns passiert ist, wissen wir nicht, wir hören nur die Geräusche eines Kampfes. Das ist aber eigentlich auch egal, denn Aloy wandert munter ohne ihre Begleiter weiter. Im nächsten Quest-relevanten Raum sind sie unbeschadet wieder mit von der Partie.
Die Stealth-Variante in The Frozen Wilds macht ebenso viel Spaß wie in Horizon Zero Dawn - zu stark fühlt sie sich (zumindest auf dem Schwierigkeitsgrad "Normal") aber dennoch an.
Finetuning statt Revolution
Wenn wir es genau nehmen, dann bietet The Frozen Wilds vor allem zwei Dinge: mehr von allem, was schon Horizon Zero Dawn großartig machte, und Finetuning. Das ist keinesfalls schlecht, hat doch bereits das Hauptspiel so viele Dinge richtig gemacht. Die Erweiterung liefert ein wenig mehr Polishing, während sie gleichzeitig von allem etwas mehr präsentiert.
Neben neuen Waffen, Gegnern, Quests, Collectibles, Charakteren und Orten bietet The Frozen Wilds gleichzeitig einen neuen Skill-Tree. Eine Gameplay-Revolution suchen wir bei den neuen Fertigkeiten zwar vergebens, dafür finden sich unter der Kategorie "Reisender" Fähigkeiten, die das Spiel um einiges bequemer machen: Überflüssige Items können jetzt in für Crafting und Handel benötigte Metallscherben zerlegt werden, Reitmaschinen lassen sich reparieren, wir dürfen von ihrem Rücken aus Pflanzen sammeln oder sogar angreifen.
Es sind Kleinigkeiten, die sich sehr natürlich anfühlen und gerade dann nützlich sind, wenn man das Spiel im New Game + noch einmal startet oder die offene Spielwelt nach dem Ende noch weiter erkunden will.
Auch in Sachen Grafik ist es Guerrilla Games gelungen, noch eine Schippe drauf zu legen. Nicht nur, dass die Landschaften es schaffen, trotz der vielen Weißtöne interessant zu bleiben und uns immer wieder den Atem zu rauben, auch die Charaktere sind optisch noch etwas runder. Die Mimik wirkt lebendiger und gegen den Detailgrad, den einige NPCs an den Tag legen, wirkt Aloy im Kontrast fast blass und leblos. Zum Glück aber auch nur fast.
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