Das Ende der Potter-Saga naht mit großen Schritten – zumindest im Kino und auf den Konsolen, denn die Buchvorlage zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes ist schon vier Jahre alt. Richtige Potter-Fans kennen den Ausgang des Märchens also schon lange. Trotzdem stürmt seine Anhängerschaft wieder die Kinosäle und gibt ihr hart verdientes Geld für allerlei Merchandise-Artikel aus. Die Kohle für die Spielumsetzung solltet ihr aber auf jeden Fall sparen, denn auch Harry Potter und die Heiligtümer der Todes - Teil 2 (oder kurz »HPudHdT - T2«) entpuppt sich schnell als lieb- und bedeutungslose Schießbude für masochistisch veranlagte Zocker.
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Zauberkämpfe erzeugen Heulkrämpfe
Der zweite Teil beginnt, wo der erste Teil aufhörte – logisch. Zusammen mit Hermine und Ron muss Harry die verbliebenen Horkruxe suchen, um den finsteren Lord Voldemort zur Strecke zu bringen. Dafür brechen sie zunächst in die Hochsicherheitsverliese der Zaubererbank Gringott's ein. Dort lagert Helga Hufflepuffs Kelch, der einer der Horkruxe ist. Ihr steuert Harry aus der Verfolgerperspektive durch die düsteren Höhlen unterhalb der Bank. Euer Zauberstab öffnet euch Türen, spendet Licht und erzeugt ein Schutzschild – aber in erster Linie dient er als Waffe. Denn Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 ist ein Shooter in Gears of War-Manier. Allerdings erreicht das Spiel dabei nicht annähernd die Klasse von Epics Kettensägen-Epos. Die Gefechte sind lahm, und das pottersche Deckungssystem ist hakelig und chaotisch. Gegen eure debilen Feinde reicht das aber aus: Die Todesser fallen wie die Fliegen, sind ähnlich intelligent und treten stets in Schwärmen auf. Zwar suchen sie auch Schutz hinter Felswänden oder Steinbrocken, das nützt aber wenig, weil ihr Kopf meist über die Deckung hinaus ragt und Harry sie so gezielt ausschalten kann. Die Entwickler gleichen die KI-Schwäche mit einer schier endlosen Zahl nachwachsender Todesser aus. So mancher Spielabschnitt zieht sich dadurch unerträglich in die Länge.
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