Wo Schatten, da auch Licht?
Die Grafik ist ein kleiner Hoffnungsschimmer in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2, denn die Charaktere sehen den Schauspielern sehr ähnlich, und die Zwischensequenzen sind gut inszeniert, aber schlecht platziert. Sie tauchen plötzlich auf und hinterlassen beim Spieler ein großes Fragezeichen, weil kein Bezug zur vorherigen Handlung besteht. Die bekannten Schauplätze wie die Kammer des Schreckens oder Hogwarts entsprechen der Filmvorlage. Ein Pluspunkt, der aber durch die matschigen Texturen und tristen, grau-braunen Umgebungen sofort wieder zunichte gemacht wird. Gleiches gilt für den Sound. Hier leisten die professionellen Sprecher zwar recht gute Arbeit, die ständigen Wiederholungen und die schwache Soundkulisse erzeugen aber keinerlei Atmosphäre. Das hundertste »Iiiiiih, Spinnen!« von Ron zehrt an den Nerven und lässt uns in Richtung Monitor schnauzen: »Na dann knall sie doch ab!« Stattdessen müssen wir die lästige Drecksarbeit selbst erledigen. Nein, wir erledigen natürlich nicht Ron, sondern die Spinnen.
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Myokardus Infarktus
Wegen solcher Ärgernisse ist unser Puls schnell auf 180. Durch die schwammige Steuerung knacken wir aber flugs die 200er Marke, weil wir keines der nervigen Krabbelviecher treffen und uns vor dem Bildschirm einen abfluchen. Spätestens wenn die Viecher zwischen unseren Beinen herumwuseln und wir dank der unpräzisen Steuerung unbeholfen den Boden nach ihnen absuchen, ist jeglicher Spielspaß dahin. Weder der Stupor-, noch der Expulso-Zauber sind effektiv, und unsere Mitstreiter sehen nur tatenlos zu. Wir sterben. Dabei haben wir kurz vorher ohne Probleme einen riesigen Drachen zur Strecke gebracht. Die Steuerung und die Spielbalance in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 sind auf Xbox 360 und PlayStation 3 schlichtweg misslungen. Auch die Move-Unterstützung für die PlayStation 3 rechtfertigt einen Kauf nicht. Anders ist das bei der Wii-Version des Spiels: Mit der Wii Fernbedienung spielt es sich deutlich angenehmer, die Bewegungen sind flüssiger und präziser. Trotzdem sollten Potter- und Shooter-Fans einen großen Bogen um das Spiel machen, da es nie die Klasse der Bücher oder Filme erreicht und den faden Beigeschmack der bewussten Geldmacherei in keinem Moment los wird.
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