¡Ay Caramba!
Diese Story, oder besser gesagt das gesamte kunterbunte und fröhliche Mexiko-Setting ist das i-Tüpfelchen auf dem schnörkellosen »Metroidvania«-Spielprinzip. Angefangen beim knalligen Grafik-Design mit seinen satten Farben, über die großartig komponierte mexikanische Mariachi-Musik als Audio-Untermalung bis hin zu den Unmengen an launigen Witzeleien und Anspielungen auf Pop- und Spielekultur – der Stil von Guacamelee wirkt ungemein stimmig und vor allem erfrischend unverbraucht.
Besonders im Bezug auf alberne Mexiko-Gags haben sich die Entwickler ausgetobt: So hängen beispielsweise überall Wrestling-Plakate mit Spiele-Referenzen. Ein bulliger Mega Man-Verschnitt namens »Mega Hombre« tritt etwa gegen »La Mascara« (Wrestling-Link mit Majoras-Maske am Kopf) an. Wer aktuelle Internet-Memes wie die »Grumpy Cat« kennt, entdeckt alberne mexikanische Varianten im Hintergrund.
Die größte Verbeugung gilt auch hier wieder dem Vorbild: Um an neue Fähigkeiten zu kommen, zerdeppert Juan so genannte »Choozo«-Statuen – eine Anspielung auf die fast gleichnamigen Steingesellen aus Metroid. Das mag zwar etwas plump sein, viele Gags sind aber zum Glück etwas subtiler beziehungsweise halten sich dezent im Hintergrund.
Schon vorbei? Schade.
Den einzig schalen Beigeschmack hinterlässt lediglich die kurze Spieldauer von nur knapp sechs Stunden. Andererseits wirkt kein Abschnitt des Mexiko-Abenteuers unnötig in die Länge gezogen, der erste Durchgang schaltet immerhin einen höheren Schwierigkeitsgrad frei und man kann ja auch im Koop spielen. Dieser Modus unterscheidet sich aber nicht vom Solo-Abenteuer. Aber ehrlich gesagt: Wenn wir uns lediglich darüber echauffieren, dass der Spaß zu schnell vorbei ist, ist das wohl das schönes Kompliment. Dann nämlich hat ein Spiel verflixt vieles verflixt gut gemacht.
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