GTA: Vice City 10th Anniversary Edition im Test - Gangster-Klassiker mit krimineller Steuerung

Nach GTA III wagt nun ein weiterer Teil der Open-World-Saga den Sprung auf die Tabletsysteme. Schöne neue Technikwelt? Beim Test von GTA Vice City für iOS und Android haben wir uns den guten, altmodischen Controller zurückgewünscht.

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Ah, die 80er … kein Jahrzehnt war so cool und gleichzeitig so bizarr. GTA: Vice Cityversetzt Kinder der 80er in ihre Jugend zurück – und zeigt jüngeren Semestern, wie abgefahren diese Zeit war. Schulterpolster, pastellfarbene Hemden und Fönfrisuren kann das Spiel zwar nicht herbeizaubern, doch der zugehörige Synthie-Pop aus dem In-Game-Autoradio und die in Vice City (dem GTA-Miami) allgegenwärtigen Neonröhren reichen allemal, um uns nostalgisch werden zu lassen – und irgendwie das Verlangen nach einer Folge »Miami Vice« zu wecken.

Die Umsetzung des Spieleklassikers aus dem Jahr 2002 macht das Tablet oder Mobiltelefon zur Zeitmaschine, lässt euch den an Filme wie »Scarface« oder »Carlito’s Way« angelehnten Klassiker mit aufgemotzter Grafik noch einmal erleben. Oder vielleicht auch zum ersten Mal. Wobei wir von diesem Erstkontakt auf einer Mobilplattform eher abraten, da das Spiel trotz technisch sauberer Umsetzung auf den controllerlosen Geräten vor allem mit massiven Steuerungsproblemen zu kämpfen hat. Ohne Controller spielt sich GTA eben nur halb so gut.

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So viel Spiel für so wenig Geld

Dabei fängt alles so super an: Die im Vergleich zur PlayStation-2-Urversion aufgebohrte Grafik -- die vormals sehr klobigen Figuren haben nun sogar Finger --, die tollen Leistungen der englischen Sprecher (unter anderem Ray Liotta und Dennis Hopper) und die souverän inszenierten Zwischensequenzen fühlen sich gut an. Richtig gut.

Wir freuen uns bereits auf den bevorstehenden, in unzählige Missionen unterteilten Aufstieg unserer Spielfigur Tommy Vercetti vom Handlanger zum Drogenbaron. Und auf die zahllosen Beschäftigungsmöglichkeiten, denen wir abseits der Handlung nachgehen können. Und auf die launigen Rundfahrten durch eine Stadt, in der es so viel zu entdecken gibt (Vice City führte damals Motorräder und Helikopter in die Serie ein). Ja, das sollte eigentlich ein toller Ausflug werden.

Virtueller Controllerkrampf

Doch dann folgen die ersten, schwammigen Schritte, die wir auf dem virtuellen Pflaster von Vice City machen: Aus Ermangelung eines vernünftigen Controllers wischen wir mit den Daumen über Symbolflächen, die transparent über der Spielgrafik liegen. Das funktioniert zwar irgendwie, doch präzise geht anders.

Anders als im Vorgänger GTA 3 können wir die Straßen von Vice City auch stilvoll mit dem Motorrad unsicher machen. Anders als im Vorgänger GTA 3 können wir die Straßen von Vice City auch stilvoll mit dem Motorrad unsicher machen.

Vor allem die ersten Meter im frisch geklauten Auto werden trotz schnurgerader Strecke zum serpentinenartigen Slalomkurs. Erst nach längerer Spielzeit sind wir in der Lage, die Fahrzeuge zumindest einigermaßen vernünftig zu steuern. Zu Beginn führt unser Schlingern noch häufig zu ungewollten Verlusten unter den Fußgängern, was uns Fahndungssterne einbringt und die Polizei auf den Plan ruft.

Natürlich lassen wir uns nicht einfach verhaften (war ja schließlich nicht unsere Schuld), ziehen die Waffe und schießen zurück -- doch das automatische Zielsystem macht uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Es nimmt nämlich so ziemlich alles aufs Korn … also alles außer den Gegnern, die wir eigentlich mit Blei spicken wollten. Passanten gehen zu Boden, Kugeln prasseln auf die Polizeiautos ein, doch einen Cop treffen wir höchstens mal durch Zufall.

Schade, denn auch im weiteren Handlungsverlauf kommt es immer wieder zu Schießereien -- und damit auch zu Frust über die Steuerung, die in etwa so präzise ist, wie ein Betrunkener am Pinkelbecken. Auch die konfuse Kamera, die sich nur äußerst hakelig nachjustieren lässt, ist dabei keine Hilfe.

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