Ab in die Fahrschule!
Natürlich hat GTA Vice City mehr zu bieten als Ballereien. Doch auch beim Autofahren will kein Spaß aufkommen, da wir wegen der virtuellen Tasten (die wir immerhin nach persönlichem Gusto neu platzieren dürfen) laufend über die Straße und durch die Vorgärten eiern.
Aber jetzt packt uns der Ehrgeiz: Das muss doch machbar sein! Und so versuchen wir, uns wirklich in die Steuerung hineinzufuchsen. Einige Karambolagen, schwere Personenschäden und geschrottete Karren später sind unsere Fahrkünste immerhin ganz passabel. Also fahren wir zum coolen 80er-Jahre-Sound aus dem Autoradio oder unserer selbst erstellten Playliste bei Sonnenuntergang zum Strand und bewundern die großartige Spielwelt – den die gehört trotz der häufigen Pop-Ups immer noch zu den schönsten der GTA-Reihe.
Bloß: Die Faszination von damals, die will sich einfach nicht einstellen. Denn die hatte abseits der tollen Handlung auch mit der intuitiven Steuerung zu tun. Wer nicht schon nach wenigen Spielminuten entnervt den Homebutton gedrückt hat und zu Angry Birds gewechselt ist, wird spätestens bei einer Bombenaktion mit einem ferngesteuerten Helikopter ernsthaft darüber nachdenken. Dabei verknotet man sich nämlich leicht die Finger.
Unkaputtbarer Klassiker?
Was bleibt also abschließend zu sagen? Auch wenn GTA Vice City auf dem Tablet keine spielerische Offenbarung ist, lohnt sich die Ausgabe von knapp 4,50 Euro für frustresistente Nostalgiker, die keine Berührungsängste vor Touchscreen-Controllern haben.
Aber auch nur für die – alle anderen sollten entweder zur Originalfassung greifen oder es aus dem PlayStation Store herunterladen. War es bei GTA 3noch die Euphorie, GTA auf einem Tablet spielen zu können, die zu einer höheren Wertung führte, sehen wir das beim zweiten Rockstar-Anlauf realistischer. Und ernüchterter. Wer Vice City bislang noch nie gespielt hat und dieses Versäumnis nachholen will, der würde sich das Erlebnis mit dieser Tablet-Version jedenfalls gehörig vermiesen.
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