Vier Parteien, ein Kriegsarsenal
Die Kampagne besteht aus insgesamt 24 Karten. Je nach Level sind zwischen zwei und alle vier vorkommenden Kriegsparteien beteiligt. Alle sechs Schlachten wechselt man die Fraktion, was einem die hanebüchene Story vergeblich näher bringen will. Die Balance ist dabei kein Thema: Die Fraktionen unterscheiden sich nur optisch, haben aber identisches Gerät zur Verfügung. Die dreistufige KI gibt sich dabei recht anspruchsvoll. Abgesehen von kleineren Aussetzern wirken deren Aktionen schlüssig, die Computerparteien bekämpfen sich zudem auch untereinander.
Über die ersten Level hinweg macht Greed Corp eine hervorragende Figur: Das Spielgefühl ist erfrischend anders, die einzelnen Karten dank der guten KI jederzeit spannend. Doch das Konzept trägt nicht ewig. Da im Laufe der Zeit keine neuen Spielelemente hinzukommen – die wenigen sind alle von Anfang an verfügbar – macht sich irgendwann eine gewisse Eintönigkeit breit.
Zudem offenbaren sich bald offensichtliche handwerkliche Mängel offensichtlich. Interface und Bedienung wurden trotz der begrenzten Möglichkeiten suboptimal gelöst. Bis etwa eine Kanone endlich feuert, sind gleich vier Tappser nötig: Aktion wählen – Kanone wählen – Ziel wählen – bestätigen. Da kann man sich schon mal vertun – und muss konsterniert feststellen, dass es tatsächlich keinerlei Undo-Funktion gibt. Also Spielstand neu laden? Von wegen – innerhalb einer Mission ist Essig mit speichern.
Das ist umso ärgerlicher, als sich Partien trotz aller Schlichtheit und Zerstörungswut hinziehen können. Was vor allem daran liegt, dass man pro Runde einen gewissen Grundbetrag aufs Konto überwiesen bekommt. Der steigt zudem permanent, so dass es sich im Endspiel auch ohne Buddler und Landreserven ganz gut leben lässt.
Stehende Schreiter
Als viel schlimmer erweisen sich aber gewisse konzeptionelle Schwächen. So wichtig Grund und Boden in Greed Corp auch ist – weite Teile des Levels ist es relativ egal, ob einem einzelne Hexfelder nun gehören oder nicht, solange man nichts darauf bauen will. Da auch echte Kämpfe eher Mangelware sind, hüpfen die Schreiter meist unmotiviert durch die Landschaft (oder stehen einfach dumm rum). Erst wenn es darum geht, im Endspiel wichtige Ziele einzunehmen, kommen sie als 16er-Pack wieder zum Zuge. Das meiste erledigen bis dahin eher die Buddler und Kanonen – besonders dynamisch wirkt Greed Corp dadurch über weite Strecken nicht.
Viel Potenzial verschenkt hat Vanguard Games beim Multiplayer-Modus. Greed Corp erlaubt zwar Crossplattform-Partien (es wurde bereits für PC, PS3 und Xbox 360 veröffentlicht), aber keine gezielte Mitspielersuche. Glück im Unglück: Der Ansturm auf die Server hält sich generell in engen Grenzen. Es bestehen also gute Chancen, im gleichen Match zu landen, wenn man mit seinen Kumpels gleichzeitig online geht. Auch Pass-and-Play-Partien vor einem Gerät sich möglich; bei einem selbst angelegten Spiel sogar beliebige Kombinationen aus Onlinegegnern, KI-Kontrahenten und lokalen Mitspielern.
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