Kampfsystem: Geschnetzeltes nach Spartaner-Art
Für gewöhnlich ist Kratos Herr der Lage und teilt mit den Chaosklingen, die über Ketten mit den Armen des Spartiaten verbunden sind, ordentlich aus. Das Kampfsystem entspricht weitgehend dem der Vorgänger: Es gibt leichte und kraftvolle Hiebe, die aneinandergereiht Kombos bilden und Gegner niederstrecken. Wie üblich gibt es keine Möglichkeit, eine begonnene Kombo abzubrechen, was unter Umständen dazu führt, dass Kratos stur ins Leere peitscht.
Schade, ein wenig mehr Dynamik hätte den Kämpfen gut getan, die sich ein klein wenig angestaubt anfühlen. Immerhin kann Kratos wie gewohnt eine Ausweichrolle hinlegen, um etwa Riesenfäusten auszuweichen, die von oben herabschnellen. Geschosse und gegnerische Hiebe wehrt der grimmige Grieche – der Erfindung der Block-Funktion sei Dank – hingegen aus dem Stand ab.
Das hat sich alles bewährt und funktioniert wie gewohnt. Etwas verwundert sind wir jedoch, als wir den ersten geschwächten Handlanger per Finisher in zwei Teile zerreißen wollen und ihm stattdessen einen Tritt verpassen. Statt wie bisher über die Kreis-Taste des Controllers lösen wir Finishing Moves nun über die obere rechte Schultertaste aus.
Die beherbergt außerdem eine lustige neue Funktion: Mit einem Knopfdruck nehmen wir Gegner an die Leine, um die nun wehrlosen Gestalten entweder mit Schwertschlägen einzudecken, während wir uns gleichzeitig auch um ihre Kumpanen kümmern, oder sie heranzuzerren und per Zielfunktion auf einen bestimmten Angreifer zu schleudern. Ach, dieser Kratos ... der weiß eben, wie man mit Gesindel umgeht und dem Spieler ein diebisches Lächeln auf die Lippen zaubert.
Götterkräfte
Entgegen der Vorgänger findet Kratos diesmal keine neuen Waffen, sondern rüstet seine Chaosklingen mit Götterkräften auf, die er sich an günstig am Wegesrand gelegenen Schreinen abholt. So bekommen die Schwerter Feuer-, Blitz- und Eiskräfte sowie die Fähigkeit, Dämonen aus dem Hades herbeizurufen, die den Gegnern Energie entziehen und auf den Spartaner übertragen. Durchgewechselt wird über die vier Richtungen des digitalen Steuerkreuzes.
Natürlich sammelt Kratos wieder massig rote Orbs von besiegten Gegnern oder aus Truhen, um die Schwerter aufzurüsten. Dazu wechseln wir wie gewohnt ins Upgrade-Menü, wo wir die Energiebälle in neue Kombos und Magiefähigkeiten investieren, mit denen unter allen Gegnern in Kratos‘ näherer Umgebung ordentlich aufgeräumt wird.
Der Geist von Sparta ist also bestens gerüstet, um die Heerscharen der immer gleichen Gegner, die gelegentlich in nicht enden wollenden Wellen über ihn hereinbrechen, zu filettieren, zu brutzeln oder anderweitig in die Unterwelt zurückzuschicken. Eben genau das, was man von einem God of War erwartet.
Zeitspielereien
Bei seinem Ausflug ins Orakel von Delphi, von dem Kratos sich Hinweise darauf erhofft, wie er die Furien besiegen kann, stolpert der Spartaner immer wieder über merkwürdige Nebel, die über den Boden wabern. Diese Schleier lassen die Umgebung kurzzeitig verfallen, sobald wir hineinlaufen. Beispielsweise haben wir eine kurze Zeitspanne, um vorher unzerstörbare Mauern einzureißen oder mit Zickzacksprüngen über die Trümmer des eingestürzten Fußbodens Speerfallen zu überwinden.
Angelehnt ist der Nebel an die bewusstseinserweiternden Dämpfe, die aus dem Boden unter dem historischen Orakel aufstiegen. Schade nur, dass er nicht öfter für knackige Rätsel genutzt wird: Nur zwei neblige Stellen gibt es, an denen wir uns im Test tatsächlich den Kopf über die Lösung eines Problems zerbrechen mussten – der Rest ist simples Vorwärtsrennen und Türen eintreten.
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