Gesichtsloser Querschnitt durch die Geistergesellschaft
Um die Langeweile abzuwenden, bietet das Spiel unter anderem das erwähnte Upgrade-System: Wer Baupläne findet, kann die zugehörigen Gegenstände erforschen und verbessern, genügend Liquidität vorausgesetzt: Jede Forschung kostet Geld, die die dankbaren Auftraggeber für die vollständige Entfernung von Geistern und Inventar aus ihren Immobilien bezahlen. Das Geld kann auch für die Erforschung gefangener Geister ausgegeben werden, die während der Kämpfe per Fallenauswurf gefangen werden; als Belohnung winken ebenfalls kaufbare Gegenstände, die passive Boni verleihen.
Gemein haben beide Forschungen, dass sie den Kontostand der Ghostbusters vermutlich noch stärker belasten als die Stromrechnung. Wer nicht dutzende Strecken zu den immergleichen Missionen fahren möchte, kann daher reales Bares eintauschen, um mehr der virtuellen Währung zu erhalten. Diejenigen, die nicht Stunden oder Tage auf die Fertigstellung eines Projektes warten wollen, können Energiekerne zur Beschleunigung einsetzen - diese Kerne gibt das Spiel aber nur selten aus; kaufbar sind sie aber schon zu Spielbeginn. Auch die Gesichter der Geisterjäger bekommt man nach den ersten Missionen nur noch in den Dialogtexten zu Gesicht, die Einsätze bestreiten charakterlose Unbekannte. Wer allerdings Spengler und Co. anwerben möchte, der kann erneut ins Portemonnaie greifen - Ghostbusters lässt kaum eine Möglichkeit aus, um an das Geld der Spieler zu gelangen. Über die Möglichkeiten, Booster für schnelleres Geld oder Schleim zu kaufen, sprechen wir an dieser Stelle auch nicht weiter - und dass jede Fahrt zu Einsatzorten sich nur langsam regenerierende Energie kostet, die mit Energiezellen aufgeladen werden kann, sei ebenso nur am Rande erwähnt.
Glitzerschleim und Geisterchaos
Wer sich gegen die In-App-Käufe entscheidet, darf sich darauf einstellen, lange Passagen ohne nennenswerte Neuerungen zu spielen: Gesperrten Level-Ups, noch Stunden laufenden Forschungsaufträgen und Geldmangel sei Dank. Dagegen hilft auch wenig, dass die Optik von Ghostbusters durchaus ordentlich erscheint: Die verschiedenen Geistertypen und auch unsere unbekannten Helden sehen schick gezeichnet aus, lediglich die Areale wirken trotz der schleimigen Widersacher geisterleer - von ein paar zerstörten Möbelstücken oder Spinden abgesehen.
Der Spaß am Knuddelfaktor hört jedoch spätestens dann auf, wenn inmitten hitziger Gefechte die Zielerfassung unserer Geisterjäger versagt: Schieben wir den Finger vom Forscher aus in die Mitte eines Pulks von Gegnern, können wir nur hoffen, den dort verborgenen, fast vollgeschleimten Wrangler zwecks Heilung zu treffen. Immerhin bekommen unsere Ohren zur Versöhnung oft bekannte Musik der Filme vorgespielt, die gut in die restliche Soundkulisse eingebunden ist.
Enttäuschend bleibt jedoch die fehlende Liebe zum Detail: Wenn wir etwa im Eifer des Gefechtes die Strahlen kreuzen, passiert, wie über weite Strecken des Spieles, nichts.
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