Seite 2: Gemini Rue im Test - Schwindende Identitäten im All

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Logik ist der Anfang aller Weisheit

Trotz des futuristischen Schauplatzes bleibt das Spiel recht bodenständig, was sich insbesondere an den Rätseln zeigt: Die Aufgaben sind bis auf wenige Ausnahmen durch logisches Denken zu lösen. So machen wir auf dem heruntergekommenen Planeten Barrakus Matthius ausfindig, indem wir Informationshäppchen an einem örtlichen Terminal eingeben - nachdem wir es mit einem kräftigen Tritt von heftigem Displayrauschen kuriert haben.

Später sind wir in einem Wetterturm unterwegs, in dem ein Generator mit Strom versorgt werden will. In der PC-Version erwies sich dies vielleicht noch als schwierig, da eine für die Kabelführung nötige Öffnung in der Dunkelheit zu verschwinden schien - in der iOS-Fassung hingegen können wir nach längerem Fingerdruck alle Hotspots anzeigen lassen, uns bleibt somit das Absuchen der Szenerien erspart. Was manchem als lästige Fleißaufgabe erscheinen mag, dürfte aber gerade bei älteren Genrefans Unmut hervorrufen.

Einige weitere dürften sich daran stoßen, dass die Anzahl der Objekte, mit denen Azriel oder Delta-Six interagieren können, recht überschaubar sind. Zwar dürfen wir uns frei durch die Straßen von Barrakus bewegen, haben jedoch immer ein klares Ziel vor Augen.

Dialoge erfolgen (vertont) vollautomatisch, nur selten können wir aus einigen Gesprächsoptionen wählen. Dialoge erfolgen (vertont) vollautomatisch, nur selten können wir aus einigen Gesprächsoptionen wählen.

Pixelpracht vergangener Tage

Die Kämpfe erweisen sich teilweise als knifflig – und hier haben wir es noch nicht mit mehreren Zielen oder Deckungswechsel zu tun. Die Kämpfe erweisen sich teilweise als knifflig – und hier haben wir es noch nicht mit mehreren Zielen oder Deckungswechsel zu tun.

Beim Betrachten der Screenshots wird klar: Eine hochaufgelöste Grafikpracht ist Gemini Rue nicht - und will es auch nicht sein, versucht es doch den Charme fast vergessener Adventures einzufangen. Selbst in den Köpfen der Spieler, die Klassiker wie Beneath a Steel Sky gespielt haben, dürfte die Erinnerung an die 19 Jahre zurückliegende Geburtsstunde ein wenig gebeutelt, verstaubt und von zerfallenden Spinnweben überzogen scheinen, wenn diese die Erinnerung nicht kürzlich aufgefrischt haben. Doch so gewöhnungsbedürftig die Grafik selbst in den Augen jüngerer Spieler wirken mag, so stark ist auch ihr Charme, der nach wenigen Spielminuten in den Bann zieht - als Beispiel sei auf die zu Anfang des Test beschriebene Szene hingewiesen.

Wer dann im Bann der wendungsreichen Geschichte über Suche und Erinnerungen die Grafik vergisst, wird Gemini Rues trotz einiger spielerischer Makel kaum beiseitelegen wollen - auch wegen der guten Vertonung, die uns durch das ganze Spiel begleitet.

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