Im Jahr 3587, inmitten einer Ära kriegerischer Auseinandersetzungen in der Galaxie, wird der Pilot Keith T. Maxwell nach seiner Dienstzeit aus der terranischen Raumflotte entlassen. Als Auszeichnung erhält er ein kleines Schiff, einen Icarus Scout Klasse II. Er wird sich in Zukunft als Söldner sein Geld verdienen und seine Fähigkeiten als Pilot demjenigen zur Verfügung stellen, der ihn dafür bezahlt.
An dieser Stelle übernehmt ihr als Keith T. Maxwell in Galaxy on Fire die Kontrolle über den Icarus Scout. Kaum seid ihr auf der Raumstation Eden Prime angekommen, werdet ihr auch schon gleich in eine zunächst linear ablaufende Handlung gesteckt. Die Story um Verrat, Betrüger und galaktische Intrigen erstreckt sich ziemlich genau über eine Spielstunde hinweg, bevor sich das Spiel plötzlich öffnet und euch völlig freie Hand lässt. Von nun an könnt ihr sage und schreibe einhundert Planetensysteme in vier Quadranten anfliegen, die jeweils fünf Planeten oder Raumstationen aufweisen – was zusammen fünfhundert Flugziele ergibt. Glücklicherweise hat jedes System eine eigene Prozentanzeige, die euch verrät, ob ihr es schon besucht habt oder nicht.
Der Spielablauf bleibt immer gleich. Ihr kommt an einer neuen Station an, sucht euch eine Mission aus, werdet direkt ins Geschehen geworfen und ballert alle vorgegebenen Ziele in Stücke. Danach befindet ihr euch wieder auf der Station, erhaltet euren Lohn und stellt euch der nächsten Aufgabe. Ihr sollt Piraten eliminieren, Konvois schützen, Minenfelder räumen oder zwielichtige Passagiere an einen bestimmten Ort bringen. Die Missionen, die sich im Endeffekt ausschließlich um den Kampf drehen, haben in der Regel eine Länge von drei Minuten.
Als Bonus gibt es neben dem Karrieremodus noch eine Endlosschlacht, in welcher ihr möglichst lange überleben müsst und um den Highscore kämpft.
Galaxy on Fire stellt euch zwei Steuermöglichkeiten zur Wahl: Entweder fliegt ihr euer Schiff per Neigung oder per virtuellem Stick. Um es kurz zu machen: Die Neigungssteuerung ist schneller, präziser und einfacher als die Stickkontrolle. Es gelingt euch mit dem Touchpad nur leidlich, feindliche Raumjäger im Fadenkreuz zu halten – die Neigungssteuerung hingegen macht euch schnell zum Schrecken der Galaxis.
Alle anderen Eingaben werden bei beiden Varianten über eingeblendete Buttons geregelt. Ihr könnt euer Fluggerät kurzzeitig Beschleunigen, Raketen abfeuern, Waffen durchschalten, Einzelfeuer mit den Bordkanonen abgeben oder per Doppeltap Dauerfeuer aktivieren – falls ihr Waffen habt.
Das ist nämlich der Knackpunkt bei Galaxy on Fire: Mit den verdienten Geldern könnt ihr euch nach und nach nicht nur bessere Bewaffnung und Schilde kaufen, sondern auch zwischen den zehn verschiedenen Schiffstypen wechseln. So werdet ihr zu einem gefährlichen Söldner, der später auch extraterrestrische Jäger erwerben kann. Zusätzlich wird bei den Missionen automatisch Treibgut aufgesammelt, welches ihr verkaufen könnt. Dieses Spielelement wird vom Entwickler etwas großspurig als Handelssimulation angepriesen, erweist sich im Ablauf aber als schlichte Extrageldquelle, da ihr in der Regel eingesammeltes Gut sofort wieder abstoßt.
Obwohl Galaxy on Fire vor vier Jahren ursprünglich für Handys entwickelt wurde, sieht man dem Spiel sein Alter nicht an. Die eingedeutschte Umsetzung für das iPhone verfügt über sehr schöne Grafik: Bei euren Raumflügen blenden euch entfernte Sonnen mit Lens-Flare-Effekten, Gasnebel ziehen vorüber und ihr durchquert Asteoridenschwärme, in welchen sich einzelne Brocken sogar um die eigene Achse drehen und nicht statisch im Raum hängen. Das Spiel schafft es durch die Optik, Erinnerungen an Klassiker wie Colony Wars wachzurufen. Im Kampf beeindrucken bildgroße Explosionen, Laserfeuer und glühende Schweife aus den Antriebsdüsen der Gegner, die euch als Orientierungshilfe in den Dogfights dienen. Die dramatische, situationsabhängige Musik und die Waffengeräusche begleiten das Geschehen sehr passend. Wenn ihr einen Konvoi beschützen müsst und um die Transporter herum Piraten jagt kommt echtes Sci-Fi-Feeling auf. Die gelungene Technik hat allerdings ihren Preis: Galaxy on Fire ruckelt seltsamerweise vor allem in den Cutscenes und lädt zudem häufig nach.
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