Fusion: Genesis im Test - Lost in Space

Fusion: Genesis hat alles was ein zünftiges Weltraumabenteuer braucht: Kämpfe, Handel und Online-Schlachten. Nur das All ist flach. Warum die Probleme trotzdem wo anders liegen, lest ihr im Test für XBLA.

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Nicht endlos: Das All wird wie eine Höhle durch Wände begrenzt. Nicht endlos: Das All wird wie eine Höhle durch Wände begrenzt.

Der Weltraum. Unendliche Weiten. Pah, stimmt doch gar nicht! In Fusion: Genesisist das All flach wie eine Flunder. Geht auch gar nicht anders, denn in dem Mix aus Action- und Rollenspiel fliegt ihr mit eurem Raumschiff in der Vogelperspektive durchs Weltall. Natürlich nicht ohne Grund und ohne Ziel, denn mit eurem Pott erfüllt ihr Aufträge für verschiedene galaktische Fraktionen, kämpft gegen feindliche Schiffe, baut Rohstoffe ab und verschachert eure Beute für neue Raumgleiter, Waffen oder Upgrades. Solo seid ihr damit schon gut 30 Stunden lang beschäftigt, dann locken noch kooperative Missionen und ausufernde PvP-Schlachten. Ihr merkt schon: Für ein Downloadgame ist Fusion: Genesis ziemlich groß, aber ist es auch gut?

Sternzeit: 23. Jahrhundert. Die Menschheit flitzt längst durch den Weltraum, hat sich bei zahlreichen Alien-Rassen vorgestellt, ist Mitglied in einem interstellaren Rat, aber bekriegt sich noch immer gern untereinander. Typisch für uns dämliche Menschlein. Ihr beginnt euer Abenteuer als Assistent eines Professors, der an uralten KI-Drohnen (sogenannten Sentients) forscht. Just nach einem wissenschaftlichen Durchbruch taucht die kriegerische Dominion-Fraktion auf und ballert alles in Reichweite zu Sternenstaub. Nur ihr entkommt dem Inferno mit einem tollen Sentient im Gepäck. Als ihr euch anschließend bei verschiedenen Fraktionen verdingt, kommt ihr langsam drauf, dass die Sentients wohl irgendeine Verbindung zur dunklen Legion haben. Und die sind, wie der Name schon vermuten lässt, die bösen Jungs. Kurz: Die (später etwas konfuse) Story unterhält ganz passabel, trotzdem werdet ihr euch wie nach diesem Absatz oft fragen »Wer? Dominion-Fraktion? Wie jetzt? Warum? Hä?«. Weil die Charaktere recht farblos sind und die Zwischensequenzen als lieblose Comicpanels abgehandelt werden, ist euch die Story aber nach kurzer Zeit sowieso egal.

Planlos im All

Mal Eis, mal Lava: Die hübschen Gebiete unterscheiden sich thematisch. Mal Eis, mal Lava: Die hübschen Gebiete unterscheiden sich thematisch.

Das Gefühl der Verwirrung bleibt aber eine Weile. Die Mischung aus Twin-Stick-Shooter und Weltraum-Rollenspiel wirft euch nämlich nach einem halbgaren Tutorial ziemlich unvorbereitet ins Spiel. Die meisten Funktionen müsst ihr gefälligst selbst herausfinden. Das geht bei grundlegenden Elementen wie »Aha, ich baller also mit dem rechten Stick« ganz einfach, viele nicht ganz unwesentliche Dinge haben wir erst nach einigen Stunden gemerkt oder kapiert. Beispielsweise wie wir die Spezialfähigkeiten des Schiffs oder des Sentients auf Steuerkreuz und Aktionsknöpfe legen. Oder dass wir im Level aufsteigen und Fertigkeitspunkte verteilen dürfen. Oder wie wir überhaupt die Zweitwaffe benutzen. Das liegt weniger an unserer Dummheit (hoffen wir jedenfalls) sondern an den fehlenden Erklärungen. Wer sich aber davon nicht entmutigen lässt, den erwartet ein zwar abgegrenztes, aber trotzdem riesiges Weltall voller Beschäftigungsmöglichkeiten. So könnt ihr euch einer von fünf Fraktionen anschließen (oder auch zwischen ihnen hin und her wechseln) und erledigt immer schön der Reihe nach unzählige Aufträge. Mal eskortiert ihr einen Frachter, dann wieder repariert ihr Drohnen oder erkundet eine unerforschte Zone. Meist kehrt ihr mit vollem Frachtraum wieder zur Heimatbasis zurück, verscherbelt die Beute und kauft euch im besten Fall ein neues Schiff mitsamt hilfreichen Upgrades.

Routine mit Geschwader

Dicker Pott: Auch solche Schlachtschiffe dürft ihr steuern. Dicker Pott: Auch solche Schlachtschiffe dürft ihr steuern.

Anfangs sind die Missionen noch recht abwechslungsreich (etwa wenn ihr manchmal dicke Schlachtkreuzer steuert), werden aber schnell zur gesichtslosen Routine. Schon nach kurzer Zeit kümmert man sich nicht mehr um Fraktionen, die Hintergrundgeschichte oder die Charaktere, sondern düst einfach nur dem Missionspfeil nach und schießt bei Ankunft irgendwas in Stücke oder sammelt irgendwelchen Kram ein. Trotzdem hält die Aussicht auf bessere Ausrüstung bei Laune, schließlich gibt’s allein schon über 100 verschiedene Schiffe zu kaufen. Und noch mehr Spaß machen schicke Schiffe, wenn man sie auch herzeigen kann. Deshalb ist Fusion: Genesis permanent online, es schwirren meist zwei bis sieben andere Spieler neben euch durchs All, ihr könnt mit Freunden Geschwader bilden und kooperativ Raumstationen verteidigen oder in PvP-Warzones gegen Piloten aus aller Welt antreten. Vorausgesetzt ihr findet willige Mitspieler, denn noch ist Fusion: Genesis von Zockern bevölkert, die erst mal, so wie wir, mit der Steuerung klarkommen müssen.

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