Tanzende Maulwürfe
Richtig interessant wird es mit den »Terraforming«-Waffen: Mit diesen Gadgets ist es euch möglich, den Erdboden nach Lust und Laune zu verformen. So lasst ihr den Globus per Knopfdruck schlagartig absacken oder in die Höhe schnellen. Zusätzliche Granaten befördern die Gegner entweder kraftvoll in die Luft oder auf die Erde, zaubern ein schwarzes Loch aus dem Nichts oder lassen einen großen Stachel aus dem Boden wachsen. Wozu das Ganze? Da die Feinde hervorragende Schützen und in den Levels selten geeignete Deckungen zu finden sind, müsst ihr euch häufig selbst helfen. So erschafft ihr euch in Windeseile einen Graben, um den Lasersalven zu entkommen, oder baut einen Hügel, hinter dem ihr euch versteckt. Wird euch zum Beispiel auf dem heiß umkämpften Boden die Luft zu dick, lasst ihr einen Stachel aus dem Erdreich entstehen: Von erhöhter Position schaltet ihr die Feinde einen nach dem anderen aus. Das Ganze hat aber auch Grenzen: Die »Terraforming«-Waffen brauchen nach dem Einsatz mehrere Sekunden zum Abkühlen, ab einem bestimmten Punkt der Verformung bleibt Mutter Erde stehen.
Um das Terraform-Element sind zudem zahlreiche Rätsel gestrickt; so müsst ihr unter anderem eine abgesackte Brücke wieder auf Höhe bringen, Metallgitter per Stachel anheben oder einen Laserstrahl durch Manipulation der Erde in einen Empfänger leiten. Oftmals entsteht so ein richtig cooler »Zelda-Moment«: Ihr habt eure Werkzeuge in der Tasche, müsst aber scharf überlegen, wie ihr die Gadgets in eurer Umgebung einsetzt.
Ein kleiner Brocken macht noch keinen Erdrutsch
Eines muss man Fracture lassen: Die Entwickler entwerfen einige höchst interessante Szenarios rund um das »Terraforming«-Spielelement. Neben strategischen Vorteilen in den Kämpfen sind es vor allem die teils knackigen Rätsel, die uns gefallen haben. Nichtsdestotrotz hätte es ruhig mehr dieser Momente geben können - nach knapp neun Stunden ist das Hauptspiel vorbei, und man bleibt mit dem Gefühl zurück, noch nicht alles zur Thematik gesehen zu haben. Gleiches gilt für die Inszenierung: Eigentlich bieten sich große Sci-Fi-Schlachten ja an, um richtig auf die Bombast-Tube zu drücken. Abgesehen von zwei bis drei Ausnahmen dümpelt Fracture aber auf solidem Dramatik-Niveau vor sich hin, einzig die imposante Musik versucht dem Ganzen mehr Pomp zu verpassen.
Dafür reißt die Grafik einiges raus: Knackscharfe Texturen, schöne Lichteffekte und nicht zuletzt der verformbare Erdboden bringen die Konsolen ganz schön in Wallung. Technisch nehmen sich die 360- und PS3-Version nicht viel, einzig auf Sonys schwarzer Kiste geht das Geschehen bei besonders aufwändigen Szenen manchmal kurzzeitig in die Knie. Von diesen kleinen Aussetzern bleibt die Microsoft-Variante verschont.
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