Seite 2: Forza Motorsport 7 im Test - Die eierlegende Wollmilch-Karosse

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Lootboxen?

Zu Beginn von Forza 7 startet man im Prinzip mit nichts außer seinem Rennfahrer-Avatar - und blickt auf 700 Autos, die freigeschaltet werden wollen. Die unzähligen Belohnungs- und Upgradespiralen machen Forza Motorsport bereits seit Jahren zu einer einsteigerfreundlichen Alternative zu puristischen Sim-Racern wie Project Cars 2, weil hier wirklich jeder Schritt mit irgendeinem Fortschritt belohnt wird. Man sammelt Geld, steigt im Level auf, schaltet neue Fahrzeugklassen frei und vervollständigt seine Sammlung.

Forza 7 baut das zusätzlich durch den eigenen Driver-Avatar (den Drivatar) aus: Im Verlauf der Karriere kann ich meinen virtuellen Rennfahrer mit allerlei schicken Monturen individualisieren. Neue Autos und Goodies bekommt man mit jedem Levelaufstieg, den ich mir wiederum mit gelungenen Rennen erarbeite. Man kann sich Karren natürlich auch ganz klassisch in der Übersicht kaufen - oder man kürzt den ganzen Prozess durch Lootboxen ab.

Selbst Clowns, Ritter und Samurai gehören zum Monturen-Arsenal von Forza 7. Selbst Clowns, Ritter und Samurai gehören zum Monturen-Arsenal von Forza 7.

Diese Wundertüten enthalten Fahrzeuge, Outfits und Mods (kleine Handicaps, die man für zusätzlichen Geldgewinn vor jedem Rennen auswählen kann) - alle Items können zum Zeitpunkt dieses Tests ausschließlich durch Ingame-Spielwährung erworben werden und sind recht erschwinglich. Hinter den derzeit noch ausgegrauten Menüpunkten "Marktplatz" und "Auktionshaus" könnten sich allerdings künftige Echtgeld-Shops verbergen. So oder so, man kann sich jetzt bereits alles in Forza 7 mit genügend Fleiß erspielen.

Wie fährt es sich?

Gut so, denn Echtgeld-Auktionen hätten nur den Blick vom Wesentlichen abgelenkt: Forza Motorsport 7 ist ein hervorragendes Rennspiel. Vor jedem Rennen kann man sich selbst seinen Schwierigkeitsgrad zusammenstellen - Sim-Fans schalten alle Fahrhilfen wie ABS, Ideallinie und Rückspulfunktion aus.

Damit wird Forza zwar nicht zur Simulation, aber doch zu einer sehr anspruchsvollen Schnupperstunde in die gehobene Racer-Klasse. Einsteiger richten sich das Ganze indes als launigen Arcade-Spaß ein. Aber egal, wofür man sich entscheidet: Es macht unheimlich viel Spaß, durch die Kurven zu heizen.

Die unzähligen Fahrzeugklassen fahren sich allesamt unterschiedlich: Ein 1969er Dodge Charger röhrt wie ein Hochofen, ein Subaru BRZ FE fährt sich auf trockener Straße absolut ruhig, schlittert bei Pfützen aber in Windeseile aus der Kurve.

Der uralte Brabham BT24 Formel-1-Flitzer verkantet seine frei liegenden Reifen gefährlich schnell in anderen Autos - und die GT Corvette C7.R rattert in solchen Geschwindigkeiten über die Piste, dass man im Ausdauerrennen irgendwann jedes Tempo-Gefühl verliert.

Ein Truck im Optimus-Prime-Look fährt sich deutlich behäbiger als schnittige Flitzer. Wenig überraschend. Ein Truck im Optimus-Prime-Look fährt sich deutlich behäbiger als schnittige Flitzer. Wenig überraschend.

Darüber hinaus kann man jedes Auto noch einem Tuning unterziehen und beispielsweise Teile austauschen oder die Eigenschaften diverser Feinmechaniken ändern - alternativ lädt man sich wie im Vorgänger vorgefertigte Tunings von anderen Online-Spielern herunter.

Und wer dann noch nicht genug zu tun hat, springt in den Multiplayer: Zum Release bietet Forza 7 Quickmatches in diversen Fahrzeugklassen an. Während meiner Testrennen blieb die Verbindung mit Ausnahme einiger ruckelnder Kontrahenten stabil. Nach Release sollen noch umfangreiche Ligen für langfristige Mehrspieler-Bemühungen eingeführt werden.

Genügend Streckenvielfalt?

Auch die 32 Strecken (mit diversen Variationen) bieten genügend Vielfalt, um den gigantischen Fuhrpark an seine Grenzen zu treiben. Allerdings hätte ich mehr noch mehr Neuzugänge gewünscht. 26 Kurse kennt man schon aus den Vorgängern - und fiktive Strecken etwa in den Schweizer Alpen zeigen seit Forza 5, wie spaßig selbst erfundene Verläufe sein können.

Dubai gehört zu den schönsten Strecken von Forza 7. Dubai gehört zu den schönsten Strecken von Forza 7.

Die paar Neuzugänge von Forza 7 sind indes allesamt äußerst gelungen: Dubai geht hier als glänzendes Beispiel voran - gerne mehr davon. Wer auf Kursvielfalt viel Wert legt, ist dieses Jahr bei Project Cars 2 trotzdem besser aufgehoben.

Diese Kritik werden aber vor allem Kenner der Vorgänger äußern. Wer mit Forza 7 seinen Einstieg in die Serie feiert, darf sich auf viele der bekanntesten Pisten der Welt freuen. Dass die Wettrennen spannend bleiben, liegt neben der gelungenen Fahrmechanik an zwei Faktoren: Der KI und dem Wetter.

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