Für jeden etwas
Forza Motorsport 4 soll nicht nur was für absolute Simulationsprofis sein. Deshalb gibt es jede Menge Fahrhilfen, die euch das Rennleben zum Teil deutlich erleichtern. Mit der Ideallinie findet ihr die beste Route über die Strecken, Traktionskontrollen halten euch auf der Piste, und die Automatikschaltung lenkt eure Konzentration auf bloßes Gasgeben und Bremsen. So finden selbst Rennspiel-Neulinge schnell ins Spiel -- der Schwierigkeitsgrad lässt sich jederzeit anpassen und die Lernkurve des Spiels ist nahezu optimal. Zumal auch die KI auf den eingestellten Härtegrad reagiert: Die computergesteuerten Fahrzeuge verhalten sich ziemlich realistisch, wählen geschickt die richtigen Momente fürs Überholen oder drängeln sich in Kurven an eurer Innenseite vorbei. Sehr schön: Hin und wieder »menscheln« die KI-Fahrer sogar, verbremsen sich oder rauschen komplett ins Kiesbett. Wer für die Karriere trainieren will, dreht im freien Spiel in Einzelrennen oder Zeitjagd seine Runden und hat dort auch direkt Zugriff auf den kompletten Fuhrpark.
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Fahrgefühl: Eins mit Sternchen
Wie schon beim Vorgänger ist auch das Fahrgefühl bei Forza 4 wieder absolut grandios gelungen. Das liegt natürlich vor allem am jederzeit spürbaren Realismus. Ihr merkt genau, ob die Karre unter euch jetzt von der Hinterachse oder allen vier Rädern angetrieben wird. Letztere Fahrzeuge können zum Beispiel bei entsprechender Motorleistung wesentlich leichter zum Drift gezwungen werden. Fliehkräfte zerren in Kurven an euch, beim Bremsen werdet ihr in den virtuellen Sitz gepresst, der Kopf des Spielers neigt sich instinktiv mit. Gehetzt blickt ihr in den Rückspiegel, flüchtet vor der heranrasenden Konkurrenz und freut euch diebisch, wenn ihr um eine Motorhaubenlänge vor dem Rivalen ins Ziel rauscht. Entwickler Turn 10 versteht es erneut hervorragend, die komplette Rennspielgefühlswelt auf eine Disc zu pressen – hatten wir beim Vorgänger noch geschrieben, dass in Forza 3 die Luft nach Asphalt und Reifenabrieb schmeckt, kommt beim vierten Teil nun noch ein ordentlicher Schuss Adrenalin dazu. Vor allem dann, wenn es auf der Strecke ordentlich knallt. Forza 4 verfügt über ein ordentliches Schadensmodell, das aber doch noch etwas ausgefeilter sein könnte. Lackschäden und Dellen im Auto gibt es zwar, auch das ein oder andere verlorene Karosserieteil scheppert über den Asphalt, aber wer mit knapp 250 Sachen in eine Wand fährt, sollte danach eigentlich nicht weiterfahren können – im Spiel geht das aber meistens noch, auch wenn die Schäden Auswirkungen auf das Fahrverhalten haben.
Jetzt 'n Paintjob…
Kreative Naturen dürfen sich bei Forza Motorsport 4 ebenfalls austoben – wer mag, verpasst seinem Flitzer mit dem eingebauten Lackeditor einfach eigene Designs – knapp 1000 Schichten pro Seite reichen für anspruchsvolle Kunstwerke aus. Die Designs lassen sich ebenso speichern, wie Wiederholungen und selbst geschossene Bilder, die ihr über Xbox Live anderen Spielern zugänglich macht. Überhaupt kommt dem Community-Aspekt nun ein noch größerer Stellenwert zu: In Autoclubs tauscht ihr mit Freunden Autos und fahrt Rennen, tägliche Credit-Boni motivieren zur Online-Hatz, und dank einer Rivalen-Übersicht sowie umfangreicher Statistiken seht ihr jederzeit, wer von euren Kumpels wo welche Bestzeit gerissen hat – die Onlineanbindung des Spiels ist vorbildlich, auch unsere ersten Rennen übers Internet liefen butterweich und ohne Lags.
Besser mit Kinect?
Microsofts Bewegungssteuerung Kinect kommt ebenfalls zum Einsatz. Zum Beispiel bewegt ihr euch im neuen Autovista-Modus (in dem ihr wie in einem Autohaus um die Flitzer herumlauft und Infos zu Bauart und Fahrzeugdetails erfahrt) mit eigenen Bewegungen um das Fahrzeug herum, was gut funktioniert (mit dem Controller geht's allerdings noch besser). Oder ihr fahrt ein Rennen, in dem ihr eure Arme so vor euch haltet, als hättet ihr ein Lenkrad in der Hand – auch das macht kurzzeitig Spaß, die Präzision eines Controllers oder gar Lenkrads wird dabei aber natürlich nicht erreicht – ganz davon abgesehen, dass die controllerfreie Variante mit der Zeit ziemlich auf die Arme geht. Für Enthusiasten ist sicher die Headtracking-Funktion am interessantesten: Kinect erkennt hierbei die Bewegungen eures Kopfes und lässt euch so beispielsweise in Kurvenfahrten in deren Ausgang schauen. Das funktionierte beim Test auch recht gut (wenn man sich zentral vor dem Fernseher platziert), nur manchmal waren die übertragenen Bewegungen etwas abgehackt – die Sensibilität lässt sich aber im Optionsmenü noch regulieren.
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