Wer soll das alles schaffen?
Auch abseits von Rennveranstaltungen und Löffelliste gibt es tonnenweise Zeug zu erledigen, Forza Horizon 3 erschlägt uns wie schon der Vorgänger mit etlichen Nebenbeschäftigungen. Wir machen uns beispielsweise auf die Suche nach 15 versteckten und teils herrlich kuriosen Autos, zerstören Schilder, die uns Bonus-EP oder Rabatte auf Schnellreisen bringen, oder brechen Geschwindigkeitsrekorde an Blitzgeräten. Playground erweitert die Palette in Horizon 3 zudem mit Driftzonen, in denen es Punkte für lange Schlitterpartien gibt, sowie mit Sprungschanzen, bei denen gilt: je weiter, desto besser.
Alle Stunt-Möglichkeiten sind perfekt in die Spielwelt eingeflochten und lassen sich oft im Vorbeifahren erledigen - alles kann, nichts muss. Außerdem gibt es noch nächtliche Straßenrennen, Duelle mit beliebigen Drivatar-Fahrern (einfach von hinten nähern und die »X«-Taste drücken), und in den Rennpausen bewundern wir unsere Karren im Autovista-Modus, schrauben Tuningteile an oder basteln im umfangreichen Lack-Editor schicke Designs, die sich dann im Auktionshaus an die meistbietenden Onlinespieler verticken lassen.
Kurzum: Wer sich in Forza Horizon 3 langweilt, hat definitiv etwas falsch gemacht, die nächste Herausforderung wartet stets hinter der nächsten Ecke.
Der Horizon-Sog
Durch die Vielzahl an Nebenaufgaben und Rennen gerät man schnell in einen regelrechten Sog, denn mal gibt es in der Nähe eine versteckte Scheune, dort ploppt dann wieder eine Blitzerzone auf, und um die Ecke wartet schon die nächste Meisterschaft. Forza Horizon 3 hält uns nahezu konstant leckere Köder vor die Nase, denen wir nur allzu gern bereitwillig folgen.
Es sind oft geniale Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass uns nach einem Blitzer der Bestwert eines Freundes angezeigt wird - so wird man immer wieder gekitzelt, es noch einmal zu probieren, nur um der Beste zu sein. Oder wenn der DJ unseres Lieblingssenders plötzlich ankündigt, dass es doppelte Erfahrungspunkte für Stunts gibt, solange der nächste Song andauert. Also lassen wir die eigentlich geplante Fahrt zur nächsten Meisterschaft im wahrsten Sinne des Wortes erstmal links liegen, und werfen uns als Geisterfahrer in den (rechten!) Gegenverkehr.
Und wenn man gerade mal nichts zu tun hat, genießt man entweder die Weite der australischen Landschaft oder füllt seine Kombo-Leiste mit waghalsigen Aktionen wie Überholmanövern oder Drifts und investiert die ergatterten Fähigkeitenpunkte in eine ganze Reihe neuer Skills wie zum Beispiel einen schneller wachsenden Multiplikator.
Horizon 3 vereint all diese Mechaniken meisterlich und wirkt dabei so leicht wie ein australischer Sommerwind. Wie schon in den Vorgängern greift ein Mechanik-Rädchen perfekt ins andere, und man spielt öfter länger, als man will - uns ist das jedenfalls an jedem einzelnen Testtag passiert. Viel stört nicht an diesem wunderbaren Forza-Flow. Außer, dass die Schnellreise nur zu bestimmten Punkten möglich ist, die Flatterbänder, die die Checkpoints in Rennen markieren, teils schlecht zu sehen sind und man abseits von Events für einen Fahrzeugwechsel 10.000 Credits bezahlen muss.
Himmel zum Niederknien
Zur Technik fällt uns nur ein Wort ein: überragend. Selten sah ein Rennspiel so gut aus wie Forza Horizon 3. Zwar läuft die Framerate »nur« mit 30 Frames, das tut sie aber dermaßen konstant und flüssig, dass man meinen könnte, es wären derer 60. Egal ob die extrem detaillierten Automodelle, die unfassbar gute Lichtstimmung, die plastischen Felsen, die zerstörbaren Details in der Landschaft oder die Materialanmutung der Fahrzeuge, der dynamische Tag- und Nachtwechsel oder die Wettereffekte - hier stimmt einfach alles.
Sogar an Kleinigkeiten wurde gedacht: So werden die Fahrzeuge etwa dreckig, wenn man durch den Matsch fährt, und die Hetzjagd über eine Schotterpiste hinterlässt kleinere Dellen im Lack. Ein wirklich detailliertes Schadensmodell fehlt allerdings nach wie vor.
Die optische Krone bildet der Himmel über der Spielwelt. Es soll Leute geben, die es belächeln, dass Entwickler Playground über ein Jahr lang ein Team den australischen Himmel mit 12K-Kameras abfilmen ließ. Ein Blick auf das fertige Spiel dürfte sie verstummen lassen. Denn was hier an Farbenpracht, realistisch ziehenden Wolken und unterschiedlichen Stimmungen geboten wird, ist schlicht beeindruckend und erzeugt beim Spielen ein Gefühl der Freiheit, wie wir es selten bei einem Spiel erlebt haben.
Zum Thema:Das ist der komplette Soundtrack von Forza Horizon 3
Den nahezu perfekten technischen Eindruck rundet der Soundtrack ab. Denn der Mix aus Elektro-, Hip-Hop-, Rock und Klassik-Klängen ist ebenso abwechslungsreich wie herausragend gut zusammengestellt und bekommt mit den acht Radiostationen einen Rahmen, der perfekt zum Spiel passt und uns noch tiefer ins Fahrerparadies Australien eintauchen lässt.
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