Wer Rennspielfan ist und aktuell eine Konsole kauft, hat es gut, denn egal ob PlayStation 4, Xbox One oder Wii U - auf jeder Plattform gibt es mindestens einen hervorragenden Genrevertreter.
Auf der Microsoft-Konsole sticht Forza Horizon 2 hervor, auf der PS4 DriveClub und Mario Kart 8 begeistert schon seit Mai 2014 auf der Wii U.
Jeder dieser Vorzeige-Renner ist dank Updates und zusätzlicher Inhalte in den letzten Monaten noch ein Stückchen besser geworden. Doch was genau wurde verbessert? Und was bekommt man mittlerweile? Wir geben einen Überblick - und vergeben im Falle von DriveClub sogar eine neue Wertung für die zahlreichen Updates und Verbesserungen.
Forza Horizon 2
Microsofts Open-World-Rennspiel erschien Ende September und begeisterte mit toller Fahrzeugphysik, ausgezeichneter Technik und einem einzigartigen Spielgefühl. Dafür vergaben wir eine Spielspaßwertung von 91 Prozent. Schon seit dem Start lief der Titel auch online ohne größere Probleme, insbesondere der Wechsel vom Einzelspieler- in den Mehrspielermodus klappte exzellent.
Dennoch nervten einige kleinere Fehler, zum Beispiel Tonaussetzer oder komplette Freezes, denen sich Entwickler Playground Games bereits im ersten größeren Update annahm. Knapp eine Woche nach dem Start wurde zudem das erste Autopaket mit insgesamt fünf neuen Fahrzeugen nachgeliefert, darunter ein Jeep Grand Cherokee oder der 1988er BMW M5. Autopakete haben in der Forza-Serie Tradition, Spieler bekommen damit regelmäßig neuen Flitzernachschub. Nachteil: Die Pakete (mit je fünf Autos) kosten jeweils fünf Euro, Besitzer eines Autopasses (zu knapp 25 Euro) bekommen die Pakete hingegen gratis.
Blöd: Die Wagen werden nicht automatisch freigeschaltet, sondern müssen erst beim Autohändler gekauft werden, der Kaufbetrag liegt dafür allerdings bei null Credits. Bisher sind vier Pakete erschienen, weitere sollen in den kommenden Monaten folgen. Doch selbst wenn einige schicke Fahrzeuge in den Paketen enthalten sind, lohnen tut sich die Anschaffung unserer Meinung nach nicht unbedingt, zumal der Horizon-2-Fuhrpark ohnehin groß genug ist. Immerhin gibt's auch ein paar Gratiswagen zum Download, zum Beispiel den BMW M5 oder den Subaru Legacy RS; die darf man sich natürlich ohne Bauchschmerzen gönnen.
Wer bei der Suche nach Scheunenfunden und Bonusschildern verzweifelt, sollte sich zudem die mittlerweile erhältliche Karte anschauen, die alle Fundstellen der Goodies anzeigt. Eine Frechheit ist dagegen, dass man diese Karte mit Echtgeld (3 Euro) kaufen muss - im Vorgänger konnte man sie noch mit Ingame-Credits erstehen. Wir empfehlen: Finger weg und einfach einen Youtube-Videoguide konsultieren!
Storm Island
Autopakete hin, Schatzkarten her, den ersten richtig interessanten DLC liefert Playground Games mit dem Storm-Island-Zusatz ab. Der kostet satte 20 Euro (für Car-Pass-Besitzer die Hälfte) und erweitert Forza Horizon 2 um einen komplett neuen Spielbereich. Nachdem man den knapp drei Gigabyte großen Download auf die Festplatte gezogen hat, öffnet sich auf der Karte im Hafen von Nizza ein neuer Menüpunkt.
Fahren wir hin, haben wir die Möglichkeit, mit dem Schiff zur fiktiven Insel Isola della Tempesta zu reisen. Der Spielablauf unterscheidet sich nicht signifikant vom Hauptspiel: Wir nehmen an einer von insgesamt 24 neuen Meisterschaften teil und versuchen, auf dem ersten Platz zu landen - die Inseltour als Meister können wir jedoch schon nach der Hälfte beenden.
Storm Island ist kein Paradies für klassische Straßenfahrzeuge oder Supersportwagen, vielmehr finden in der hügeligen Landschaft und auf den meist unbefestigten Straßen hauptsächlich Offroad-Veranstaltungen statt. Wer also schon im Hauptspiel prima mit den Hatzen über Stock und Stein zurechtkam, ist mit dem DLC gut bedient, allen anderen wird dagegen weniger geboten. Die Fläche der Insel ist in etwa ein Fünftel so groß wie die des Hauptspiels, das Grafikset ähnelt diesem zudem recht stark, optische Abwechslung gibt es hinsichtlich der Landschaft also nicht.
Auch die neuen Renntypen Rampage und Brawl hauen uns nicht aus den Socken, sind es doch lediglich Rund- oder Etappenrennen mit kleineren Hindernissen wie Barrieren oder Verengungen. Außerdem gibt es jetzt auch Offroad-Rennen über mehrere Runden, eine nette Ergänzung. Aber auch an die Nebenaufgaben wurde gedacht.
So warten acht neue Fahrspaßlisten-Herausforderungen (die Drift-Challenge mit der Corvette hat uns in den Wahnsinn getrieben!), zerstörbare Rabattschilder und sogar ein komplett neuer Scheunenfund auf alle Inseltouristen. Bei Letzterem besonders knifflig: Der Bereich, in dem wir suchen sollen, wird nicht wie im Hauptspiel eingegrenzt, stattdessen müssen wir das gesamte Eiland abklappern.
Wahnwitziges Wetter
Dynamische Wetterbedingungen gab es in Forza Horizon 2 zwar schon von Anfang an, mit Storm Island bläst uns im wahrsten Sinne des Wortes aber ein deutlich stärkerer Wind ins Gesicht. Denn auf der Isola della Tempesta kann das Wetter ganz schnell von einem Extrem ins andere umschlagen. Heftiger Regen und kräftige Sturmböen machen uns dann auf der Piste zu schaffen. Das geht teilweise so weit, dass wir wegen des dichten Wasservorhangs kaum 50 Meter in die Ferne sehen können und im Blindflug über die Insel donnern.
Und in der Dunkelheit wird das Ganze noch herausfordernder. Die regelmäßigen Gauntlet-Rennen knallen uns dann den geballten Storm-Island-Todescocktail vor den Latz: Regen, Sturm, Dunkelheit. Das ist definitiv ein Erlebnis, das man im Hauptspiel so nicht hat. Dazu sehen die Wetterkapriolen auch noch verdammt gut aus. Regen peitscht vom Himmel und läuft realistisch an den Karosserien herunter, vormals staubige Feld- und Waldwege verwandeln sich in Schlammpisten (die aber leider keine Auswirkungen auf die Fahrphysik haben) und der Wind knickt Bäume erbarmungslos zur Seite.
Aber auch abseits des Kackwetters gibt's so manchen echten Augenöffner. Die aufgewirbelten Staubwolken zum Beispiel, wenn wir uns bei strahlendem Sonnenschein ein heißes Rennen quer durch die Pampa liefern. Oder der Moment, wenn die Sonne am Horizont im funkelnden Wasser des Mittelmeers versinkt. Wer dann auf dem zentralen Hügel bei den Tempelruinen steht und den Blick in die Ferne schweifen lässt, erlebt einen Sonnenuntergang, wie wir ihn selten schöner gesehen haben. Nichtsdestotrotz sollte man sich den Kauf des DLCs gut überlegen.
Zwar bietet Storm Island eine ganze Menge Inhalt, den happigen Preis von 20 Euro kann der Zusatz unserer Meinung nach aber nicht vollständig rechtfertigen. Wir empfehlen den DLC daher nur Offroad-Fans und Autopass-Besitzern, die ihn günstiger herunterladen können.
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