Druckpunkte können tödlich sein!
Das geschieht in saftigen Kloppereien. Mit Betonung auf saftig, denn ein so blutiges Spiel haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Während die Gegner mit Armbrust oder Keule in den Kampf ziehen, lässt Kenshiro nur seine Fäuste sprechen. Hokuto Shinken sei Dank, reicht das aber völlig aus.
Hat unser Protagonist seine Widersacher erst einmal mit Standardattacken betäubt, kann er eine Sonderattacke ausführen, die den Gegner meistens zur Explosion bringt. Entsprechende Technik vorausgesetzt, kann Kenshiro auch gleich mehrere Banditen auf einen Schlag töten.
Mit der Zeit schalten sich über einen Talentbaum mehr und mehr dieser Attacken frei. Die Erfahrungspunkte dafür erwirbt man über Haupt- und Nebenmissionen.
Die Kämpfe sehen von außen betrachtet auf ihre makabere Art zwar amüsant aus, doch von guter Spielbarkeit sind sie noch ein gutes Stück entfernt. Die Akupunktur-Technik wird immer über Quicktime-Events angewandt. Man ist eigentlich mehr mit den im Vordergrund angezeigten Tastensymbolen statt dem Kampfgeschehen dahinter beschäftigt.
Das Muskelpaket Kenshiro bewegt sich zudem sehr steif. Das ergibt im Rahmen der Vorlage Sinn, sorgt aber nicht unbedingt für Freude. Trotz Mega-Bizeps fehlt zudem den Schlägen das gewisse Gewicht.
In Yakuza 6 etwa wirkt jede Ausholbewegung nachvollziehbar, und man erhält ein Gefühl für Momentum. Bei Kenshiros Keilereien stellt sich das nie ein. Unterhaltsam sind die Kämpfe zwar, allerdings bloß durch das visuelle Spektakel. Das zeigt sich vor allem bei Bosskämpfen, wenn die Schurken deutlich mehr aushalten und es deshalb recht monoton wird.
Mit der Karre gegen die Wand
Schauplatz ist nicht nur Eden, sondern auch die Wüste drumherum. Kenshiro erhält während der Handlung einen Jeep, mit dem er das Land erkunden kann. Zum Beispiel kann er mithilfe einer Schatzkarte den besagten Outrun-Automaten in einem Container finden. Na ja, zumindest wenn er es schafft, die Karre unfallfrei zu fahren.
Die Steuerung ist so steif und die Fahrphysik so statisch, dass Dakar 18 dagegen wie eine Glanzleistung aussieht. Technisch stürzt das Spiel in diesem weitläufigen Areal auch am meisten ab. Landschaftsobjekte wie Felsen wirken sehr grob. Überhaupt wirkt der Boden nicht wie unebener Sand, sondern bloß wie eine gerade Fläche ohne Struktur.
In der Stadt fehlt es außerdem an Detailliebe, die man eigentlich vom Yakuza-Team gewohnt ist. Im Gegensatz dazu sehen die Charaktermodelle hervorragend aus und wirken so, als seien sie direkt aus dem Manga gesprungen.
Wirklich gut ist auch der Soundtrack: Death Metal mischt sich mit persischen Klängen und Popmusik. Eine kuriose Mischung, die das unterstreicht, was an Fist of the North Star: Lost Paradise am besten funktioniert: den kuriosen Humor.
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