Klasse übersprungen
Typisch für Fire Emblem: Die Kämpfer gehören einer bestimmten Klasse (Magier, Dieb, Bogenschütze usw.) an und sind mehr oder weniger darauf festgenagelt. Allerdings lassen sich die Kameraden durch so genannte Siegel (ab Level 10) umschulen und so an den eigenen Spielstil anpassen. Zudem winkt bei Charakterlevel 20 der Aufstieg in eine höhere Klasse, dann wird etwa aus dem ohnehin schon mächtigen Wyvern-Reiter ein Greifenritter.
Klassenwechsel zahlen sich aus. Wer etwa als Dieb die Schlösserknacken-Fertigkeit lernt, behält diese auch als Bogenschütze oder Magier. Diese Flexibilität macht - zusammen mit dem abschaltbaren Permadeath - den serien-typisch knackigen Schwierigkeitsgrad von Fire Emblem: Awakening etwas erträglicher, wenn auch noch lange nicht einsteigertauglich. Wer neu im Genre ist, sollte unbedingt die niedrigste der drei (eine vierte muss man sich erst freispielen) Stufen wählen.
Damit man auch Zeit hat, all diese Feinheiten auszuprobieren, ist Fire Emblem: Awakening ein sehr langes Spiel. Rund 30 Stunden ist man allein mit der Hauptquest beschäftigt, Neustarts wegen Heldentoden nicht berücksichtigt. Dazu kommen auf Wunsch unzählige Nebenquests, Zufallskämpfe gegen Untoten-Armeen, Arena-Duelle, Gratis-Karten zum Download und und und … Der Multiplayer-Modus für zwei Kommandanten (jeder braucht seine eigene Konsole nebst Spiel) ist zwar nett, der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf dem Solo-Abenteuer.
Schönes Schlachten
Fire Emblem: Awakening ist einer der hübscheren 3DS-Titel. Das gilt für die der Übersicht zuliebe schlicht gehaltenen Schlachtfelder zwar nicht unbedingt, sobald aber zwei Helden aufeinander treffen, geht das Spiel in die Vollen. Waren die Kampfseqenzen früher simple Bitmap-Kasperltheater, gibt es jetzt toll animierte Duelle, für die es sich lohnt, den 3D-Regler des Handhelds nach oben zu schieben. Das gilt erst recht für die langen und spektakulären Anime-Zwischenfilmchen, die obendrein voll synchronisiert wurden (auf Japanisch oder Englisch).
Ein Wermutstropfen sind die statischen Heldenportraits in den oft ziemlich langen Dialogen. Untermalt sind die Gespräche zudem nur mit einzelnen Wortfetzen und Lauten wie »Good!«, »Ah!« oder »Yes!«. Dafür ist die Hintergrundgeschichte um verfeindete Königreiche und eine dunkle Untoten-Bedrohung schön episch, wenn auch etwas ausgelutscht. Macht aber nichts, Fire Emblem mag man nicht wegen der Geschichte, sondern wegen des Spielprinzips. Und das haben Nintendo und das Entwicklerstudio Intelligent Systems in fast einem Vierteljahrhundert nun wirklich perfektioniert.
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