Fazit: Final Fantasy 16 im Test: Ein erstklassiges Action-RPG mit einer zweitklassigen Story

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Fazit der Redaktion

Eleen Reinke
@ottadice

Als Fan der späten PS1- und PS2-Ära von Final Fantasy liegt mir die Neuausrichtung von FF16 nicht so ganz. Besonders die politische Story ist oft zu verworren dafür, dass sie selten eine direkte Auswirkung auf die Charaktere hat – Final Fantasy 12 etwa hat seinen politischen Plot weitaus besser erzählt. Und auch das düstere und "erwachsene" Setting holt mich wenig ab, wenn ich mit den Charakteren nicht genug mitfiebern kann oder sie kaum kenne. Zu oft wechselt die Story die Perspektive zu Personen, die ich nur in einer Zwischensequenz und dann erst in dutzenden Spielstunden wieder sehe.

Dabei haben auch frühere Teile der Reihe bereits ernste Themen behandelt, sich im Gegenzug aber auch mehr Zeit für Lichtblicke genommen, die das Drama ausbalancieren. Vieles davon ist natürlich auch persönliche Vorliebe – manch ein Fan wird mit den Charakteren und der Story sicherlich mehr Spaß haben können.

Wo ich mich durch die Story aber an einigen Stellen regelrecht durchkämpfen musste, hat mich zumindest das Kampfsystem vollends überzeugt. Zwar liebe ich noch immer die klassischen rundenbasierten und ATB-Kämpfe, als Devil May Cry-Fan habe ich mich aber auch hier direkt wohl gefühlt.

Die Kämpfe sind perfekt ausbalanciert, um schnell, stressig, aber nie überfordernd zu sein. Es macht einfach Spaß, im Flow zu sein und geschmeidig zwischen den Fähigkeiten hin und her zu switchen, während Clive über den Bildschirm tanzt. Allein das trägt FF16 auch mit seinen Schwächen über einen Großteil der Spielzeit  – nur die Esperkämpfe hätten ihr Spektakel gern mit etwas mehr Herausforderung würzen können.

Linda Sprenger
@lindalomaniac

Düster, blutig und erwachsen – mit Final Fantasy 16 schlägt Square Enix deutlich härtere Töne an, als ich es von früheren Serienablegern gewohnt bin. Und ich bin ehrlich: Mir sagt der dunkle neue Anstrich für die Geschichte des Spiels überhaupt nicht zu. Als Spielerin, die mit Final Fantasy 9 und 10 aufgewachsen ist, vermisse ich das Bunte, das Schrullige, das Märchenhafte oder anders gesagt: den typischen FF-Charme, den ich so lieben gelernt habe. Der 16. Teil der RPG-Reihe nimmt sich für meinen Geschmack viel zu ernst mit seiner kompliziert erzählten “Politik-meets-Game of Thrones”-Story, sodass es mich größtenteils einfach nur langweilt.

Aber was das Spiel für mich rettet, ist das Kampfsystem! Ich habe die Reihe noch mit guten alten rundenbasierten Gefechten kennengelernt, und trotzdem holt mich der neue Action-Ansatz komplett ab. Das ständige Koordinieren von Kombos, Ausweichmanövern, Hundekommandos und Eikon-Fähigkeiten macht verdammt viel Spaß und hält mich dauerhaft bei der Stange. Somit ist Final Fantasy 16 für mich am Ende ein spielerisch richtig gutes Action-RPG mit einer schwachen Geschichte, die mich wehmütig an frühere Serienteile zurückdenken lässt.

Markus Schwerdtel
@kargbier

Anders als viele altgediente Fans von Final Fantasy hatte ich mit der Boygroup aus Teil 15 keine Probleme – Abwechslung ist schließlich immer gut! Und davon gibt es mit der Kehrtwendung ins düstere Fantasy-Mittelalter von Final Fantasy 16 ebenfalls genug. Allerdings sind die Macher*innen für meinen Geschmack etwas übers Ziel hinausgeschossen.

Ich brauche keine Blutfontänen um zu verstehen, dass es jetzt "ernst" wird. Die packende Story macht auch so schon ausreichend klar, dass hier das Schicksal ganzer Königreiche auf dem Spiel steht. Und ja, das Spiel erzählt die Geschichte stellenweise ziemlich holprig, aber bis ins letzte Detail habe ich bislang ohnehin noch keine FF-Story durchdrungen, das gebe ich ehrlich zu.

Denn im Vordergrund steht für mich die Mechanik, das Kampfsystem. Und da gibt sich das Spektakel keine Blöße, auch wenn ich auf die mittlerweile dann doch arg altmodischen "Drücke jetzt schnell Quadrat für einen besonders tollen Angriff"-Einblendungen verzichten könnte.

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