Seite 2: Final Fantasy 14: A Realm Reborn im Test - Auferstanden aus dem Nichts

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Alleine geht's nicht

Wer dem Gruppenspiel so gar nichts abgewinnen kann, der kann sich gleich mal von der Story verabschieden. Diese sieht nämlich vor, dass sich Spieler zusammenschließen und gemeinsam Instanzen durchkämmen. Das geht stellenweise so weit, dass wir uns am Ende einer Story-Mission für Einzelspieler als Gefangene in einer Höhle wiederfinden, die wir erst dann verlassen dürfen, wenn wir uns mit anderen Spielern zusammentun und dem ansässigen Obermonster das Fell über die Ohren ziehen.

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Zum Glück gibt es ein praktisches Tool zur Gruppensuche, in der wir unseren gewünschten Job (Tank, Heiler, Schaden) und unsere gewünschte Gruppensprache (es gibt keine lokalisierten Server) angeben. Designierte Prügelknaben und jene, die den Tank wieder zusammenflicken, finden ihre Gruppe gewöhnlich sofort, wer nur austeilt, wartet entsprechend länger - wie in MMOs eben üblich.

Story vs. Standard

Abseits der Story sind Laberquests leider an der Tagesordnung. Abseits der Story sind Laberquests leider an der Tagesordnung.

Die Geschichte des Spiels wird mit Ingame-Zwischensequenzen und reichlich Text erzählt, Sprachausgabe bekommen wir nur in homöopathischen Dosen gereicht. Die Story ist durchaus interessant, hat aber genretypischen Längen und Redundanzen: Gerade haben wir noch einen alles vernichtenden Primae-Boss umgedroschen, und fünf Minuten später bittet uns der nächste Auftraggeber um ein kaltes Getränk. »Ist doch so heiß, heute!« Das beleidigt unsere Heldenehre und nimmt Dynamik aus der gefühlten Charakterentwicklung.

Überhaupt warten zwischen den größeren Herausforderungen recht viele Sammel-, Latsch- und Laberaufträge. Mal bittet uns ein Questgeber, seinen defekten Kochtopf einem NPC zur Reparatur zu übergeben (der sich im selben Raum befindet), mal bangt einer um das Leben eines Gefährten, der sich nur mit gemahlenen Antilopenhörnern retten lässt. Dabei grasen die Antilopen drei Meter weiter friedlich vor sich hin! Das hätte er auch grad mal selbst erledigen können.

Und auch Sammelquests gibt es wie Sand am Meer, weshalb wir grade zu Beginn die Fauna Eorzeas dezimieren. Und auch Sammelquests gibt es wie Sand am Meer, weshalb wir grade zu Beginn die Fauna Eorzeas dezimieren.

Natürlich kommt kein MMO ohne Füllmaterial von der Stange aus, das dann auch mal Logikfehler aufweist. Trotzdem haben wir schon spannendere Standardaufgaben mit spannenderen Belohnungen gesehen. In World of Warcraft gibt's hin und wieder mal einen Panzer oder ein anderes lustiges Fahrzeug, Guild Wars 2 schenkt uns zur Lösung bestimmter Quests vorübergehend Spezialwaffen und Gimmicks.

In Final Fantasy 14: A Realm Reborn müssen wir zwar ab und zu mal einem NPC über das Emote-System etwas vortanzen, aber Panzer oder Raketenautos sind einfach cooler als nur mal zu tanzen. Zumindest in einem der Dungeons vertraut man uns dann doch eine Art Fahrzeug an. Wir wollen die Überraschung nicht verderben, aber Final-Fantasy-Fans sei gesagt: Magitek.

Das oben erwähnte Emote-System erreichen wir übrigens nur auf Umwegen, indem wir zwischen dem standardmäßig aktivierten Kampfmenü und dem Interaktionsmenü wechseln. Auf unser Inventar, in dem unsere Heiltränke zu finden sind, haben wir ebenfalls nur im Interaktionsmenü Zugriff, was uns wegen besagtem Umweg im Kampf zum Verhängnis werden kann. Nachdem wir uns dem Trank in den Rachen geschüttet haben, müssen wir erneut das Menü wechseln, bevor wir wieder zuschlagen können. Bis das passiert ist, brauchen wir fast schon den nächsten Trank.

Viel zu tun

Abseits der Story und der Sammel-, Latsch- und Laberaufträgen vertreiben wir uns die Zeit mit klassenspezifischen Quests und plätten Monster, die in unserem Bestiarium aufgelistet werden, um spaßige Belohnungen wie Chocobo-Rüstungen freizuschalten. Apropos Chocobo: Der übergroße Reitgockel hält nicht mehr einfach nur als Mount her, sondern kann ab Level 30 auch zum Kampfbegleiter ausgebildet werden. Dabei haben wir die Möglichkeit, ihn als Tank, Heiler, Haudrauf oder Allrounder zu spezialisieren.

Die gängige Mode in Eorzea ist zuweilen etwas knapp. Die gängige Mode in Eorzea ist zuweilen etwas knapp.

Fans freuen sich über Begegnungen mit Charakteren namens Biggs, Wedge und einem gewissen Cid, der an Fluggeräten wie dem Tiny Bronco bastelt. In sogenannten FATE-Events, die zufällig überall in jedem Gebiet auftauchen können, vertrimmen wir riesige Monstergruppen und Weltbosse und erhalten je nach Leistung einige Gil (Spielwährung) und Erfahrungspunkte zur Belohnung. Mit Sammelberufen wie Angler oder Minenarbeiter jagen wir nach Rohstoffen, die wir in Handwerksjobs zu Lebensmitteln, Tränken und weiterer Ausrüstung verarbeiten.

Unser Geschick und Können beim Crafting wirkt sich dabei direkt auf die Qualität unserer Produkte aus. Wir können auf Nummer sicher gehen und schnell irgendetwas zusammenzimmern oder zusätzliche Fertigungsschritte einlegen. Diese erhöhen das Risiko, dass bei der Herstellung etwas schiefgeht, doch wenn alles glatt läuft, gibt es Qualitätsboni von +1 bis +3, was sich in besseren Werten und einem höheren Verkaufspreis widerspiegelt. Gesockelte Ausrüstung werten wir mit sogenannter Materia auf, die verschiedene Boni verleiht und direkt aus unseren ausgedienten Waffen und Rüstungen hergestellt wird. Wir haben also immer reichlich zu tun, wenn wir nur wollen.

Nachschub erbeten

Mit dem Relaunch hat Square aus Final Fantasy 14 ein richtig gutes Spiel gemacht, das fantastisch aussieht, eine große, abwechslungsreiche Spielwelt und einen bombastischen Soundtrack bietet. Jetzt heißt es, stetig Inhalte nachzulegen, damit die Server weiterhin gut besucht bleiben. Die ersten Spieler sind mit der Story fertig und prügeln Bosse in »Hard Modes« für acht Helden weg. PvP und Housing gibt es noch nicht, diese wichtigen Elemente sollen mit Update 2.1 nachgeliefert werden, dann testen wir nach und werten gegebenenfalls neu.

In einem FATE-Event haben wir uns mit Kaktor Jack angelegt. In einem FATE-Event haben wir uns mit Kaktor Jack angelegt.

Der »Crystal Tower« als Raid-Instanz für 24 Spieler hat leider noch kein Erscheinungsdatum. Square verspricht aber alle drei Monate größere Inhalts-Updates. Ob das ausreicht, um die Spielermassen dauerhaft zu binden, muss sich noch zeigen. Wer sich im Zeitalter von Free2Play nicht von Monatsgebühren abschrecken lässt und nicht nach der absoluten Genre-Revolution sucht, kann aber schon jetzt bedenkenlos zugreifen.

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