Es gibt Situationen, in denen man sich wünscht, Vollbrachtes wieder rückgängig machen zu können: Mörder, die im Affekt gehandelt haben, können davon ein Lied singen. Lucas Kane, der Hauptdarsteller von Fahrenheit, würde gerne ungeschehen machen, was er an einem verschneiten Abend in einem New Yorker Restaurant getan hat: Nach einem kurzen Blackout findet er sich mit einem Messer in der Hand auf der Toilette wieder, vor ihm eine übel zugerichtete Leiche. Er weiß nur eines: Er würde niemals einen Menschen umbringen. Lucas ist kein Mörder. Oder doch? Für die Polizisten Carla und Tyler könnte es einer der Fälle sein, die unlösbar scheinen: Ein Mann wurde kaltblütig und auf bestialische Weise ermordet, das Herz komplett herausgeschnitten. Ein Raubmord scheint es nicht gewesen zu sein, die Brieftasche des Opfers wurde nicht gestohlen. Das wirklich Merkwürdige daran: Ein ähnlicher Fall hat sich Jahre zuvor schon einmal ereignet, der Täter konnte nie geschnappt werden. Besteht eine Verbindung zwischen beiden Vorfällen? Welches Motiv hatte der Täter? Carla und Tyler müssen sich beeilen, denn der gefährliche Mörder könnte jederzeit wieder zuschlagen.
Unter fremder Führung
Fahrenheit könnte mehr als Film denn als Spiel beschrieben werden. Ihr übernehmt in diesem Mystery-Thriller nicht nur die Kontrolle über Lucas Kane, der seit seiner Tat von schrecklichen Visionen geplagt wird, sondern auch noch über die beiden Polizisten und seinen Bruder Marcus. Dieser interessante Perspektivenwechsel wird auch gleich nach den ersten Spielminuten angewendet: Nachdem ihr den Mord begangen habt, müsst ihr die Leiche des Opfers verstecken und die Mordwaffe beseitigen. Im entscheidenden Augenblick wechselt die Perspektive, und ihr seid wenige Minuten später mit der Polizistin am Tatort, auf der Suche nach dem Messer. Ihr seid dem roten Faden also hilflos ausgeliefert. Wo Metal Gear Solid noch mit der Verschmelzung von Film und Spiel begann, führt Fahrenheit das Spiel zu Ende. Aber nicht nur der Perspektivenwechsel ist ein filmisches Element: Splitscreens, Kamerafahrten und Monologe bringen euch die Protagonisten näher und saugen euch in den Thriller hinein.
Streng genommen ist Fahrenheit ein Adventure der alten Schule. Ihr löst kleine Rätsel, findet Gegenstände und führt ausschweifende Unterhaltungen. Damit der Action-Anteil nicht zu kurz kommt, werden eure Reaktionen auf eine harte Probe gestellt: Ihr müsst unter Zeitdruck die Analog-Sticks in die richtige Richtung lenken, um zum Beispiel einen Boxkampf zu überstehen, oder mit den SchulterTasten die Atmung eures verängstigten Charakters unter Kontrolle bringen. Ihr steuert die Protagonisten immer aus einer festgelegten Kamera-Perspektive, mit den Schulter-Tasten dürft ihr zwischen verschiedenen Einstellungen wechseln. Leider sind die unterschiedlichen Ansichten nicht immer optimal gewählt: Oft verliert ihr beim Durchschalten komplett die Orientierung und damit wertvolle Zeit.
Steht ihr an einem Gegenstand, den ihr verwenden könnt, wird ein Symbol oben im Bildschirm angezeigt. Jetzt kommt der rechte Analog-Stick ins Spiel: Das Symbol macht euch deutlich, welche Bewegung ihr mit dem Stick ausführen könnt. Um zum Beispiel einen Schluck Wasser zu trinken, führt ihr eine Halbkreis-Bewegung aus.
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