Piranha Bytes ist wieder da - mit Elex! Bereits vor einigen Wochen hat das Entwicklerteam von Gothic und Risen ihr neues Rollenspiel angekündigt, nun haben wir auf der Gamescom erstmals eine frühe Vorabversion in Bewegung gesehen. Was machen also die Gothic-Macher, wenn sie kein Gothic machen?
Tatsächlich sieht Elex aus wie ein Gothic, das die Entwickler um futuristische Elemente erweitert haben - Energiewaffen hier, Satellitenschüsseln und Metallkorridore dort. Bei aller Endzeitlichkeit sieht Elex für Piranha-Kenner also auch gleich wieder vertraut aus
Der Projektleiter Björn Pankratz sagt, dies sei das Spiel, das Piranha Bytes schon lange habe machen wollen. Man merkt dabei deutlich, wie er den zurückgeschraubten Schwierigkeitsgrad, die segmentierte Welt, möglicherweise sogar den Piratenfokus von Risen 2 und Risen 3 bedauert. Diesmal soll es deshalb wieder eine komplett offene, große Spielwelt geben. Wie groß sie letztlich werden soll? Pankratz: »Wir werden sehen.«
Erscheinen soll Elex im 4. Quartal 2016 und man darf leise anmerken: Ein Jahr vor dem Release sollte man die Größe der Welt doch eigentlich festgezurrt haben, oder? Als wir von Pankratz und den Piranhas zuletzt so vage Aussagen gehört haben, hieß das Ergebnis Gothic 3: ein großes, ein ambitioniertes und faszinierendes Spiel, aber leider zur Veröffentlichung auch überaus verbuggt. Diesmal soll's anders laufen, wir drücken die Daumen. Denn die Ideen hinter Elex klingen schon mal verdammt spannend - und zugleich verdammt nach Piranha Bytes. Mal abgesehen davon, dass der Held diesmal einen Namen hat.
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So sieht Elex in Bewegung aus
Bei der Präsentation auf der Gamescom sehen wir uns erstmals eine Pre-Alpha-Version von Elex in Bewegung. Los geht's mit Kameraflügen durch die endzeitliche Spielwelt; wir schweben hinweg über zerbröckelte Straßen, Industrieruinen, düstere Wälder und kaputte Satellitenschüsseln auf verschneiten Berggipfeln. Die Kulisse sieht in technischer Hinsicht nicht weltbewegend großartig aus, wirkt aber wieder sehr organisch, natürlich und gewachsen - Landschaftsdesign beherrscht Piranha Bytes einfach wie kaum ein anderes Studio.
Die Sichtweite liegt derzeit ungefähr auf dem Niveau von Risen, beim Ausblick von Klippen sehen wir neblige Wälder und ferne Städte, die jedoch schärfer und klarer erkennbar wirken als in Risen 3. Gelungen ist auch die düstere Beleuchtung, selbst die Farbpalette ist generell wesentlich trister als in Gothic oder Risen, was freilich zum ernsteren Endzeit-Szenario passt. Auffällig ist auch der Kontrast zwischen mittelalterlich angehauchten Dörfchen inklusive erntender Sumpfbauern und hämmernder Handwerker auf der einen Seite und Fabrikruinen, futuristischen Metallkorridoren sowie Robotern auf der anderen.
Elex wirkt einfach so, als habe jemand das Ruhrgebiet der nahen Zukunft in die Luft gejagt und dann eine Gothic-Welt drübergebaut. Und vielleicht noch ein paar Berge und Klippen ergänzt, für sehenswerte Panoramen. Dieser Kontrast zwischen altertümlich und futuristisch sieht jedenfalls schon mal spannend und individuell aus. Elex ist nun mal keine x-beliebige Endzeit-Welt und auch kein simpler Fallout-Klon, die Handschrift von Piranha Bytes ist klar erkennbar. Ein Schnellreisesystem soll es übrigens geben, ausgearbeitet ist es aber noch nicht. »Es wird wohl sowas wie Teleporter geben«, sagt Björn Pankratz.
Diskussion: Warum Elex statt Gothic 5?
Die Animationen - sowohl beim Laufen als auch im Kampf - sehen hingegen exakt so aus wie in Risen, sämtliche Bewegungen wirken altbekannt. Und damit altbacken. Das macht sich besonders bei den Dialogen bemerkbar, die Mimik der Charaktere ist starr und fast völlig ausdruckslos - das fällt umso stärker auf, weil die Dialoge natürlich wieder so blumig ausfallen sollen, wie es die Piranha-Bytes-Tradition verlangt. Wir hoffen, dass die Entwickler hier noch Arbeit investieren, bis zum 4. Quartal 2016 ist ja noch ein wenig Zeit.
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